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Guardian Heroes, escapeVektor, Rocketbirds

Guardian Heroes

Xbox Live Arcade - 800 Microsoft Punkte (10 Euro)

Es war einmal vor 15 Jahren, da brachten unsere Lieblings-Actionexperten von Treasure den wild-bunten Brawler Guardian Heroes auf SEGAs Saturn. Leider war der aber nicht nur damals beim Großteil der Spieler ziemlich uncool, auch detaillierte Bitmap-Grafik stand damals nicht sonderlich hoch in der Gunst der Spieler, die staksten lieber mit einer krude modellierten Lara Croft ungelenk durch farbarme 3D-Höhlen. Und es kam, wie es kommen musste: Bei einer kleinen, eingeschworenen Spielerschar wurde Guardian Heroes zum Kulthit während alle anderen vermutlich bis heute nicht einmal wussten, dass dieses Spiel überhaupt veröffentlicht wurde.

Speziell für solche tragischen Fälle sind HD-Remakes eine prima Sache - die geben weniger dem Spiel eine neue Chance, sich zu bewähren, sie geben vielmehr den Spielern eine neue Gelegenheit, früher verpasste Geheimtipps endlich zu erleben und sich von deren Qualitäten zu überzeugen. Bei Guardian Heroes fällt das nicht schwer, denn das spielt seine Trümpfe so souverän aus, dass sich nach kurzer Zeit keiner mehr dem Sog der wilden Hauerei entziehen kann.

Zuerst wählt ihr euren bevorzugten Helden. Ihr habt die Wahl zwischen Haudrauf Han, Magier Randy, Ninja Ginjirou und Heilerin Nicole, später könnt ihr auch in die rote Rüstung und Schwertkämpferin Serena schlüpfen. Und dann geht die Post ab. Während ihr es in klassischen Kloppern wie Final Fight mal mit drei oder vier miesen Punks gleichzeitig zu tun hattet, ist der Bildschirm hier schon nach kurzer Zeit voller Gegner, die ihr mittels ellenlanger, aber herrlich einfach auszuführender Kombos nach Strich und Faden verhaut. Wird es einmal eng, dann packt ihr eure magischen Fähigkeiten aus und heizt den Widersachern mit Blitzen oder Feuerbällen ein. Und dann gibt es da noch einen untoten Krieger, der euch auf eurem Abenteuer begleitet und mit mächtigen Attacken eine echte Hilfe darstellt - vorausgesetzt, ihr gebt ihm per Menü die entsprechenden Befehle.

Guardian Heroes - Trailer

Ihr seht schon, Guardian Heroes ist weitaus ambitionierter als der durchschnittliche 2D-Klopper der 90er Jahre. Besonders willkommen ist dabei der leichte Rollenspiel-Einschlag: Besiegte Gegner bringen Erfahrungspunkte und nach jeder abgeschlossenen Stage dürft ihr Werte wie Angriff, Verteidigung, Geschwindigkeit, Magie, etc. steigern - wenn das mal nicht motivierend ist? Mindestens genauso der Motivation zuträglich ist die sehr offene Spielstruktur. Immer wieder dürft ihr entscheiden, wo ihr weitermachen wollt. Beschützt ihr wehrlose Dörfler oder verfolgt ihr den fliehenden Feind? Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, erwartet euch am Ende eine andere Auflösung der Geschichte. Natürlich nur dann, wenn ihr das Ende erreicht. Treasure-typisch zieht der Schwierigkeitsgrad in den späteren Levels ordentlich an, aber besonders dann, wenn ihr zu zweit antretet, habt ihr immer eine gute Chance, auch die knackigsten Levels souverän abzuschließen.

Lobenswerterweise habt ihr die Wahl zwischen dem original Saturn-Look und überarbeiteter Grafik, letztere ist hier sogar mal überraschend hübsch ausgefallen. Anstatt einfach nur den üblichen Schmierfilter über die Grafik zu legen, wurden die Figuren teilweise überarbeitet, teilweise auch völlig neu gezeichnet und überraschen mit einem Schraffur-Stil, der ein wenig an SEGAs Kultspiel Valkyria Chronicles auf der PS3 erinnert. Von daher: Lasst euch von der anfänglichen Hektik nicht täuschen: Schon nach wenigen Minuten habt ihr die grundlegenden Spielmechaniken von Guardian Heroes verstanden und verkloppt feindliche Ritter, Trolle und Zauberer wie ein Weltmeister. Unbedingt probespielen!