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ANIMA, Boulder Dash, Dead Block
Boulder Dash XL
Xbox Live Arcade – 800 Microsoft Punkte (10 Euro)
Ach, Boulder Dash... da werden Erinnerungen an sorglose Tage vor dem Heimcomputer wach. Am grundlegenden Konzept des Klassikers hat sich seit den 90er Jahren nichts geändert, und das ist auch gut so. Als Minenroboter Rockford oder Crystal geht ihr unter Tage auf die Suche nach wertvollen Klunkern, sammelt diese ein und müsst dann den Levelausgang erreichen.
Interessant ist dabei vor allem die irgendwie seltsame Schwerkraft: Auf den ersten Blick meint ihr, Boulder Dash XL aus einer einfachen Top-Down-Sicht zu betrachten, allerdings fallen freigelegte Objekte stets nach unten und drohen eure Figur zu erschlagen – passt also auf, wo ihr das Erdreich abtragt, sonst löst ihr tödliche Kettenreaktionen aus oder bringt euch auf andere Arten in fatale Situationen.
Mit über 100 Levels ist Boulder Dash XL ziemlich gut ausgestattet und motiviert für eine ganze Weile: Schnell zieht der Schwierigkeitsgrad gehörig an und manch ein Level wird euch nach ein paar Versuchen blumigste Flüche entlocken. Trotzdem bleibt ihr dran: Ihr sterbt nicht, weil das Spiel unfair ist, sondern weil ihr einen Fehler gemacht habt – Frust wird so effektiv vermieden.
Da ist es auch nicht so dramatisch, dass Boulder Dash XL grafisch eher von der simplen Sorte ist – die Levels sind nicht sonderlich detailliert, die Farben könnten schöner sein und sind wir mal ehrlich – selbst manches Spiel aus dem Indie-Store bietet grafisch mehr als Boulder Dash XL. Aber unterm Stricht entscheidet nicht die Grafik, sondern der Spielspaß. Und der stimmt hier allemal – unsere Empfehlung hat Boulder Dash XL.
Dead Block
Xbox Live Arcade – 800 Microsoft Punkte (10 Euro)
Eigentlich gehöre ich zu den Leuten, die Zombies lieben. Sei es nun in Serien, Filmen oder Spielen. Der Zombie-Modus in Call of Duty: Black Ops oder die Undead-Nightmare-Erweiterung zu Red Dead Redemption gelten als Paradebeispiele für die gekonnte Einführung der Untoten, gemischt mit der richtigen Prise Selbstironie, die sie so sympathisch machen.
Man merkt Dead Block direkt an, dass es ebenfalls in diese Kerbe schlagen möchte. Immerhin benutzt ihr absurde Fallen gegen die nach Fleisch hungernden Horden und spielt am Ende von jedem der zehn Level ein Gitarrensolo, dessen Rhythmus sich die Zombies nicht entziehen können und tanzen, bis wortwörtlich die Fetzen fliegen. Sinn definiert sich anders. Die mäßige Präsentation verschlechtert diesen Eindruck. Anstatt Charme zu versprühen, fühlt es sich unheimlich dämlich und aufgesetzt an.
Dazu gesellt sich die Repetition in den Missionen. Bis auf zwei Level, in denen ihr bloß eine gewisse Anzahl an Feinden erledigen müsst, sucht ihr die Zimmer nach drei Teilen für das Gitarrensolo ab, während ihr euch durch den Bau von Blockaden schützt. Dazu benötigt ihr Baumaterial, das ihr in Objekten findet oder durch Zerschlagen der Einrichtung erhaltet.
Um die Bücher, Schuhkartons und andere Gegenstände zu untersuchen, hämmert ihr abwechselnd auf die Schultertasten. Bereits nach den ersten zehn Minuten geht einem die monotone Arbeit auf den Geist. Ihr zerschlagt gedankenlos das gesamte Haus, um so an die Dinge zu gelangen, die ihr dann noch einmal durchsuchen müsst. Der eigentliche Kampf gegen die faulenden Monster fällt in den Hintergrund.