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Download Round-Up: Warp! Shank 2! The Simpsons Arcade Game! - Test

Happy Action Theatre, Puddle, Quarrel!

The Simpsons Arcade Game

Xbox Live Arcade - 800 Microsoft Points (10 Euro)

PlayStation Network - 9,99 Euro

Kostenlos für PlayStation-Plus-Mitglieder

Ach ja, die 90er. Eine großartige Zeit für Cartoon-Serien. Auch wenn heutzutage immer noch ein paar gute Sendungen im Kinderprogramm laufen, so war die finale Dekade des letzten Jahrhunderts ein Höhepunkt für Zeichentrick, in der auch die Simpsons ihre besten Jahre erlebten. Leider traf das nicht auf die zahlreichen Videospielumsetzung zu. Manch einer zuckt heute noch schreckhaft zusammen, wenn er den Titel Bart's Nightmare hört.

Doch ausgerechnet der erste virtuelle Auftritt der gelben Familie blieb bis heute vielen Fans als eines der besten Simpsons-Spiele in Erinnerung. Da ich selbst außerhalb des Familienurlaubs keinen Zugang zu Arcade-Maschinen hatte und diese sich ausschließlich auf Time Crisis und Tekken beschränkten, konnte ich die Aussage der Fangemeinde bisher weder bestätigen noch widerlegen. Bis jetzt zumindest, denn die Umsetzung für XBLA und PSN entspricht 1:1 dem Original von 1991.

Zu viert ein großer Spaß.

Da mir im Gegensatz zu Turtles in Time, das auf derselben Engine basiert, der Nostalgie-Faktor fehlt, konnte ich den Titel ohne rosa Fanbrille betrachten. Dennoch bietet The Simpsons Arcade Game vor allem für Fans der ersten Staffeln einige Stunden Spaß. Obwohl ein Durchgang der acht stark variierenden Level nur knapp 30 Minuten dauert, wollt ihr wahrscheinlich jedes Familienmitglied einmal spielen. Besonders mit drei Freunden entwickelt sich recht schnell eine beinahe kindliche Vergnügtheit.

Versucht ihr hingegen alleine euer Glück und wollt nicht online unbekannten Spielern beitreten, begegnet ihr ohne langes Warten den Gründen, wieso der Automat damals so viele Münze verschlang. Die Kollisionsabfrage setzt teilweise komplett aus, Feinde greifen überraschend aus der Ecke an oder schlagen euch bei einem Treffer mehrmals zu Boden. Immerhin sollte so dafür gesorgt werden, das Taschengeld aus den Sparschweinen der Kinder zu ziehen.

Aber wisst ihr was? Hätte sich ein solcher Automat vor 20 Jahren in meiner näheren Umgebung befunden, müsste ich bei meinen Eltern wohl heute noch Schulden nachzahlen, da ich Unmengen an Münzen verschwendet hätte. Denn trotz der durch das Alter auftretenden Fehler, gehört The Simpsons Arcade Game neben Turtles in Time zu den besten Beat'em Ups. Schraubt einfach den Schwierigkeitsgrad nach unten, verpasst euch unendlich Credits und hämmert auf die Schlagtaste. Wenn ihr nur ein wenig für das Genre und die Simpsons übrig habt, werdet ihr den Kauf nicht bereuen.

Happy Action Theater

Xbox Live Arcade - 800 Microsoft Points (10 Euro)

Happy Action Theater richtet sich hauptsächlich an Kinder und deren Familie. Wer das nicht versteht und sich über einen solchen Titel als Hardcore-Gamer aufregt, sollte seine Engstirnigkeit lieber ablegen oder einfach bei Call of Duty bleiben. Die Ignoranz vieler Personen, mit denen ich über den neuen Titel von Double Fine geredet habe, lässt die Ader auf meiner Stirn pulsieren. Mensch, sogar auf Xbox Live hat es eine niedrigere Sterne-Bewertung als Amy erhalten.

Aber hey, worüber soll man sich noch wundern, wenn Call of Duty: Black Ops als das Spiel mit dem besten Ende aller Zeiten gewählt wird? Alle anderen, die ihre eigenen Wünsche kurz ablegen und sich in die Gedankenwelt eines Kindes versetzen können, verstehen nach ein paar Minuten mit Happy Action Theater schnell, wieso es das perfekte Spielzeug für den Nachwuchs ist.

Happy Action Theater - Trailer

Unter den 18 Minispielen befinden sich für jeden ein paar unterhaltsame Variationen. Lasst euer Kind einfach die Entscheidungen treffen. Alle Szenarien sind anhand der kurzen Einführung schnell zu verstehen und lassen sich durch die Kinect-Unterstützung perfekt steuern. Flutet per Handbewegung euer Wohnzimmer mit Lava und seht zu, wie die Racker mit den Händen danach greifen, um es in die Luft zu werfen. Ebenso beim Zerplatzen der Ballons wedeln sie lachend mit den Händen. Selbst wenn ein Minispiel nur für wenige Minuten unterhält, gibt es stets einen Grund, später noch einmal zurückzukehren. Nur wenige Spiele haben ein genaues Ziel oder überhaupt Punkte. Es geht rein um die Freude an der Ausführung.

Happy Action Theater ist weniger Videospiel als ein virtuelles Spielzeug, das man genau wie die LEGO-Steine im Keller immer wieder benutzt. Ich habe das Spiel bei einer bekannten Familie mit drei Kindern im Alter zwischen drei und acht ausprobiert. Auch wenn ihre Eltern beim Albern vor dem Fernseher ebenfalls sehr viel Spaß hatten, kann ich eine gewisse Abneigung mir gegenüber nachvollziehen. Immerhin begann das Trio schon während des Abbaus zu quängeln. Jetzt muss wohl doch eine Xbox samt Kinect angeschafft werden. 'Tschuldigung!

Falls ihr also selber keine Kinder oder zumindest jüngere Geschwister habt, braucht ihr euch über einen Kauf keine Gedanken machen. Ihr fallt schlichtweg nicht in die Zielgruppe. Außer ihr wollt die Minispiele unter erhöhtem Alkoholkonsum ausprobieren. Könnte sicherlich auch funktionieren. Für alle Erziehungsberechtigten gilt hier jedenfalls der Begriff "Pflichtkauf".

Puddle

Xbox Live Arcade - 800 Microsoft Points (10 Euro)

PlayStation Network - 9,99 Euro

Das Spielprinzip von Puddle ist ebenso simpel wie spaßig. Mittels der Schultertasten des Controllers bugsiert ihr eine bestimmte Menge diverser Flüssigkeiten zum Level- Ausgang. In den verschachtelten Röhrenkonstruktionen warten zahlreiche Hindernisse, die es zu umgehen gilt. So lotst ihr eure Flüssigkeit beispielsweise an Bunsenbrennern vorbei, da eure dynamische Pfütze an denen zu verdampfen droht. Da das Spiel eine gelungene Physik-Engine bietet, könnt und müsst ihr die Trigger-Tasten extrem feinfühlig bedienen. Zu den Hindernissen kommen im späteren Spielverlauf weitere Herausforderungen - beispielsweise muss geneigten Pfützen-Jongleur später noch Chemikalien zumischen oder auf den Aggregatszustand seiner Flüssigkeit achten.

Hier sind ruhige Finger gefragt.

Auch wenn das Prinzip bisweilen stark an Nintendos tollen WiiWare-Downoad Hydroventure erinnert, ist Puddle eine willkommene Abwechslung im Puzzle-Genre und die 48 Spielstufen bieten dank komplexen Aufgaben eine ganze Menge Motivation für Hirnakrobaten. Die grafische Gestaltung ist zweckmäßig, Star des Spiels sind natürlich die diversen Flüssigkeiten, die glaubhaft über den Screen schwappen. Ein besonderes Highlight ist der Kaffeebecher-Sturz zu Beginn des Spiels und später werdet Ihr sogar in den menschlichen Körper runtergespült. Beim Soundtrack hält sich Entwickler Neko Entertainment angenehm zurück und untermalt das Spiel mit passenden Melodien.

Ein problematischer Faktor bei Puddle ist die teils störrische Kamera und der Editor, der einiges an Potenzial verschenkt. So dürft Ihr zwar eigene Level kreieren, habt aber keine Möglichkeit, diese dann auch zu teilen. Eigene Spielstufen anderen Spielern zugänglich zu machen bzw. andere Level herunterzuladen, hätte Puddle noch interessanter gemacht. So bleibt ein feiner Puzzle-Puddle-Spaß für zwischendurch, der dank der Zugänglichkeit und auch des niedrigen Preises ganz klar sein Geld wert ist.

6 / 10

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