Download-Roundup: Final Fantasy V, Fancy Pants Adventure
Yar's Revenge, Sanctum, Adventure Island, Pew
Final Fantasy V
PlayStation Network – 9,99 Euro
Ah, Final Fantasy V – ohne jede Frage eines der besten japanischen Rollenspiele aller Zeiten, das letzte Final Fantasy, das unter der Ägide von Serienerfinder Hironobu Sakaguchi entstand und ein Lehrstück in Sachen Charakterentwicklung. Schon im Rahmen eines Specials haben wir vor ein paar Monaten ausführlich erklärt, warum gerade das fünfte Final Fantasy ein so spezielles Spiel ist.
Daher gehen wir jetzt lieber darauf ein, warum wir von dieser Veröffentlichung eher enttäuscht sind. In einer eher missverständlichen Pressemitteilung kündigte Square vor kurzem an, Final Fantasy V für das PlayStation Network zu veröffentlichen und mit neuen Videosequenzen zu versehen – klingt ja eigentlich ganz gut. Doch als das Spiel schließlich erschien, machte sich Ernüchterung breit: Zum Preis von fast 10 Euro wird uns hier einfach noch einmal die PSone-Fassung vorgesetzt.
Tja, und die ist leider eher suboptimal ausgefallen. Grafisch entspricht sie dem SNES-Original, bietet dem gegenüber aber ein paar entscheidende Nachteile: Die Ladezeiten sind oft einfach nur lästig – da werden vor und nach Kämpfen Daten geschaufelt und auch bei jedem Ortswechsel gibt es eine kleine Zwangspause. Wer das Spiel vom Super Famicom oder dem Game Boy Advance kennt, der wird vor eine Geduldsprobe gestellt.
Noch schwerwiegender sind allerdings die ausgesprochen schwachen englischen Texte: Neben vielen Übersetzungsfehlern wirkt die Übersetzung nach heutigen Maßstäben einfach schluderig, lieblos und oft auch einfach albern, vor allem Faris' nerviger Piratenslang wird euch schon bald auf die Nerven gehen. Da fallen die 50HZ-Bremse und die Balken kaum noch ins Gewicht.
All das ist lästig, doch unterm Strich ist Final Fantasy V immer noch so gut, dass es selbst mit all diesen Mängeln noch riesigen Spaß macht. Das flexible Job-System, die riesige Welt, die fordernden Bosskämpfe... Final Fantasy zeigt, dass gutes Spieldesign immer noch über den Zahn der Zeit und mäßige Technik triumphiert. Allerdings raten wir euch im Zweifelsfall dann doch zur Umsetzung für den Game Boy Advance – die ist der hier präsentierten PSone-Fassung in ausnahmslos jeder Beziehung überlegen und bis heute die definitive Fassung von Final Fantasy V. Aber zur Not tut es die hier auch.
PewPewPewPewPewPewPewPewPew
Xbox Live Indie Games – 240 Microsoft Points (3 Euro)
Das Spielprinzip von PewPewPew ist so dermaßen bizarr, dass ihr wahrscheinlich glaubt, mir wäre diese Idee nach einer Überdosis japanischer Werbung in den Kopf gesprungen. Denn in diesem Side-Scrolling-Shooter steuert ihr euren Astronauten mit zwei Mikrofonen.
Der erste Spieler lenkt dabei die Position der Figur auf dem Bildschirm. Laute Geräusche lassen den Helden steigen. Seid ihr dagegen still, fällt er wieder zu Boden. Euer Freund übernimmt währenddessen das Feuern. Für jeden kurzen Ton schießt ihr eine Kugel auf die verschiedenen Hindernisse vor euch.
Je schneller ihr seid, desto stärker ist eure Salve. Überfordern die ständig wachsenden Monstermassen eurer Können, aktiviert ihr durch ein lautes Brüllen eine Smartbomb, die den Bildschirm von allen Feinden befreit. Alle ins Mikrofon gerufenen Eingaben wandelt das Spiel vor der Ausgabe in ulkige Klänge um, wodurch das durchgeknallte Erlebnis noch eigenartiger wird.
Falls ihr demnächst Besuch von ein paar Freunden bekommt und langsam genug davon habt, ständig Singstar, Rock Band oder auch Dance Central zu spielen, lege ich euch PewPewPew ans Herz. Für drei Euro erhaltet ihr ein Zimmer gefüllt mit lachenden Gästen. Es handelt sich hierbei wohl um das erste Spiel, bei dem sich die Leute um das Mikrofon streiten anstatt es wie die Pocken zu vermeiden. Danach bleibt es bei den meisten zwar für immer unangetastet auf der Festplatte liegen, doch die damit verbrachten Stunden waren es mir wert.