Skip to main content

Download-Roundup: NBA Jam: On Fire, Orcs Must Die!

The Binding of Isaac, Mercury Hg

Eine ziemlich gute Woche für Download-Titel, wenn man bedenkt, dass viele der aufgeführten Spiele mich mehrere Stunden von Dark Souls weglocken konnten. Tja, mehr fällt mir auch wirklich nicht ein, was ich noch Sinnvolles hier reinschreiben könnte. Und jetzt lest den Artikel und lasst mich weiter mit Dark Souls alleine.

Orcs Must Die!

Xbox Live Arcade - 1.200 Microsoft Punkte (15 Euro)

Steam - 13,99 Euro

Warum scheint das Tower-Defense-Genre das Einzige zu sein, von dem jeden Monat ein Spiel erscheint, das mit dem Konzept etwas gänzlich Neues erschafft? Wären doch bloß die Klone bekannter 08/15-Shooter so einfallsreich.

Genau wie Sanctum und Anomaly: Warzone Earth glänzt Orcs Must Die! mit seinen ganz eigenen Kniffen. Der Name ist nebenbei Programm. Abseits der normalen Orks tötet ihr Orks mit Helmen, Orks mit Bogen und ... genau, noch mehr Orks verschiedener Klassen, um euer Portal zu verteidigen.

Dazu bedient ihr euch abwechslungsreicher Fallen, von denen ihr nach und nach immer mehr freischalten und sogar aufwerten könnt. Platziert die Sumpfbäder, explosiven Fässer oder Rasierklingen an Böden sowie Wänden. Schließlich benötigt ihr einen immer größeren Todes-Tunnel, der die Feindeshorden aufhält. In der Zwischenzeit eilt ihr durch die Gänge und verpasst den grünen Riesen mit eurer Armbrust Kopftreffer, friert sie vorübergehend ein und schwingt eure Klinge. Letztere solltet ihr jedoch nur als finale Instanz verwenden, sobald die Orks eure Fallen durchschreiten. Was öfter geschieht, als euch lieb ist.

Orcs Must Die! - Trailer

Der Schwierigkeitsgrad scheint sich über das gesamte Spiel verteilt nie richtig einig zu sein. Plättete ich in den ersten drei Arealen noch ohne Probleme jeden Widersacher, beendete ich den vierten Level nur ganz knapp. Doch bereits im Anschluss schaffte es erneut kein Ork an mir vorbei. Die Schwierigkeitsgradkurve wirkt eher wie eine gewellte Nudel, die jemand an den Kühlschrank knallte, weil er sich durch den al-dente-Test vor seiner Freundin profilieren wollte.

Da ihr im späteren Verlauf neue Objekte zur Gegnerbeseitigung erhaltet und diese auch aufrüstet, stellen alte Stages plötzlich keine Gefahr mehr dar. Zusammen mit einem kooperativen Multiplayer und mehr Vielfalt im Leveldesign hätte sich Orcs Must Die! die Bezeichnung Must-Have verdient. So bleibt es trotz guter Spielmechanik ein Stück hinter den Genre-Königen zurück.






The Binding of Isaac

Steam - 4,99 Euro

Der folgende Satz könnte schnell dazu führen, dass ihr mich für verrückt haltet. Doch The Binding of Isaac hat eine große Ähnlichkeit mit dem Büro-Klassiker Solitär. Bevor ihr nun lachend den Browser schließt, weil ihr euch nicht vorstellen könnt, wieso ich ein uraltes Kartenspiel mit einem Twin-Stick-Shooter vergleiche, denkt kurz nach. In Solitär gewinnt ihr trotz gesammelter Erfahrung nicht immer, da die Karten jedes Mal anders liegen. Und teilweise äußerst unglücklich.

Genauso gestaltet sich das Erlebnis in The Binding of Isaac, in dem jedes Spiel aus zufällig generierten Räumen besteht. Nicht wirklich aufregend. Doch nicht nur die Räume verändern sich. Items, Waffen, Aufrüstungen, Gegner und selbst Bosse wechseln beim Neustart. Da ihr manchmal sehr gute und viele Objekte erhaltet oder es mit einfacheren Endgegnern zu tun bekommt, rennt ihr in einem Versuch ohne Kratzer zur Endsequenz, nur um nach dem nächsten Spielstart bereits im vierten Raum zu sterben. Danach geht es sofort zurück zum Anfang.

Sogar nach mehreren Stunden und ein paar erfolgreichen Durchgängen habe ich noch nicht alle der knapp 20 Bosse oder 100 Gegenstände zu Gesicht bekommen. Darüber hinaus warten mehrere Enden sowie spielbare Charaktere auf euch. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich mir nicht einmal sicher, ob überhaupt alles im Spiel gefunden wurde.

Neben dem eigentlichen Gameplay überzeugen Edmund McMillans Design und der erneut grandiose Soundtrack von Danny Baranowsky, die bereits bei Super Meat Boy ihr Talent bewiesen. Der schwarze Humor trifft mit seiner Thematisierung von religiösem Extremismus bei mir genau ins Schwarze, doch ich verstehe, falls dies einigen zu weit geht. Immerhin dreht sich die Geschichte um den nackten Isaac, der vor seiner Mutter in den Keller flieht, als diese von Gott den Auftrag zum Kindesmord erhält. Bedenkt man wiederum die Tatsache, dass Isaac als Standardprojektil mit seinen Tränen schießt, rückt die Übertreibung das Ganze in ein anderes Licht.

Als Kritikpunkt fällt mir nur die Steuerung ein, die auf der Tastatur stark überladen wirkt. Es existiert zwar ein Mod, mit dessen Hilfe ihr ein ganz bestimmtes Gamepad benutzen könnt, doch das möchte ich mir nur ungern extra für diesen Zweck anschaffen. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit klappt es jedoch ganz gut. Bei einem Preis von gerade einmal fünf Euro und dem Dutzend Stunden, die ihr für 100% benötigt, sehe ich keinen Grund, nicht sofort auf Steam zu gehen. Für einen Euro mehr gibt es sogar den Soundtrack obendrauf.