Download-Roundup: Nin²-Jump, Trouble Witches Neo!
Ignition Factor, Ubongo, LaserCat
The Ignition Factor
Wii Virtual Console – 9 Euro
Manchmal muss man sich über die Ideenlosigkeit der Entwickler nur wundern – bei Actionspielen wird stets geballert, dabei gibt es doch so viele andere Settings und Gameplay-Mechanismen, die den Spieler in ähnlich nervenaufreibende Situationen versetzen wie all die Korridor-Shooter da draußen. Warum darf man beispielsweise in so wenigen Titeln in die Rolle eines Feuerwehrmannes schlüpfen? Der ist mutig, heldenhaft, kämpft tapfer gegen die Macht der Elemente und rettet dabei auch noch Zivilisten. Und sind wir doch mal ehrlich – wer wollte nicht als kleines Kind mal Feuerwehrmann werden?
Diesen Traum konnten sich Nicht-Europäische SNES-Fans in den 90er Jahren zum Beispiel sehr gekonnt mit Jalecos The Ignition Factor verwirklichen. In diesem Actionspiel seht ihr das Geschehen aus der Vogelperspektive, ein wenig erinnert die Grafik an LucasArts' Zombies Ate My Neighbors. Doch mit Zombies bekommt ihr es hier nicht zu tun – hier werden Feuer gelöscht und Menschen gerettet. Normale Feuer bekämpft ihr mit dem normalen Löscher, darüber hinaus gibt es Extra-Feuerlöscher für chemische und elektrische Feuer.
Doch während der Grund-Löscher sich immer wieder regeneriert, verfügen die anderen nur über ein begrenztes Lösch-Kontingent. Außerdem wählt ihr vor jedem Level aus nützlichen Extras wie Brandäxten, Eisenstangen oder auch mal Sprengstoff. Erleidet ihr zu großen Schaden oder geht euch der Sauerstoff aus – der im Grunde einfach das Zeitlimit für jeden Level darstellt –, dann winkt das Game Over.
The Ignition Factor überzeugt nicht nur mit seiner bis heute originellen Thematik und seiner ansehnlichen Grafik, auch spielerisch gefällt Jalecos Actionspiel. Die Steuerung geht gut von der Hand und dank durchdacht aufgebauter Levels kommt immer wieder ordentlich Dramatik ins Spiel. Als Import-Titel kostet The Ignition Factor zwar einen Euro mehr als andere SNES-Titel, dafür dürft ihr die feine Feuerbekämpfung aber auch in in Originalgetreuen 60 HZ genießen.
Ubongo
WiiWare – 8 Euro
Es geht zwar landläufig das Sprichtwort "Totgesagte leben länger" um, doch offenbar setzt Nintendo momentan fast alles daran, dem WiiWare-Downloadservice demnächst den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Nicht nur vergehen immer wieder ganze Wochen ohne einen entsprechenden Release... und wenn dann mal etwas kommt, dann sind das oft halbgare Lernspiele oder hochgradig durchwachsene Titel wie eben das hier vorgestellte Ubongo.
Das entpuppt sich als Umsetzung eines gleichnamigen Brettspiels und ist vom Konzept her gar nicht mal so uninteressant. Das Ziel besteht immer darin, in möglichst kurzer Zeit ein Steine-Puzzle zu lösen – stellt euch einfach eine Mischung aus Tangram und Tetris vor. Der Erste, der fertig ist, darf auf dem Spielfeld ziehen und begehrte Edelsteine kassieren. Das ist alles eigentlich ganz sympathisch aufgemacht und mit seiner auf Afrika getrimmten Mini-Handlung tatsächlich ganz charmant, aber über die spielerischen Schwächen kann diese nette Präsentation leider nicht hinwegtäuschen.
Der ganze Titel bietet zu wenig Umfang, zu wenige Optionen und auch zu wenig Abwechslung, das Konzept wirkt oft nicht so ganz zu Ende gedacht und gute Leistungen fühlen sich oft wenig befriedigend an. Schade um die nette Grundidee – was sich spontan aber durchaus amüsant liest, das langweilt bereits nach kurzer Spielzeit. Das wirklich Tragische ist allerdings, dass Spiele wie Ubongo momentan tatsächlich noch zu den interessantesten WiiWare-Titeln gehören... die Zeiten von LostWinds und Konsorten sind wohl endgültig vorbei.
LaserCat
Xbox Live Indie Games – 80 Microsoft Points (1 Euro)
Nein, in diesem Titel erwartet euch keine mächtige Katze, die aus ihren Augen rote Todesstrahlen verschießt. Vielmehr bietet euch LaserCat für den Preis von einer Kugel Eis ein Labyrinth aus zahlreichen Räumen, in denen es insgesamt 30 Schlüssel zu finden gilt. Sobald ihr eines der begehrten Objekte gefunden habt, müsst ihr eine kurze Quizfrage richtig beantworten. Ansonsten landet die Mieze in einem Lavabecken und ihr gelangt zurück zu einem der vielen Checkpoints.
Diese sind zudem miteinander verbunden, sodass ihr euch leichter in der Welt zurecht findet. Die komplette Aufmachung erinnert stark an Jet Set Willy von Matthew Smith, das von euch sicherlich die Wenigsten kennen. Im Gegensatz zur Vorlage aus dem Jahre 1984, ist der Schwierigkeitsgrad deutlich niedriger und nach spätestens ein oder zwei Stunden habt ihr alle Schlüssel beisammen und den kurzen Trip auch schon vergessen.
Denn viele der Räume ähneln sich zu sehr und auch die Fallen, die sich euch in den Weg stellen, bieten kaum Abwechslung. Meist springt ihr an seltsamen Objekten vorbei, die in festen Bahnen über den Bildschirm sausen. Zudem gehen einem die Trivia-Fragen nach kurzer Zeit eher auf die Nerven und man wünscht sich, das sie gar nicht erst erscheinen würden. Schade, denn mit ein wenig mehr Sorgfalt und Kreativität hätte aus LaserCat ein zweites VVVVVV werden können.