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Download-Roundup: Pflanzen gegen Zombies, Hector, Bangai-O

Sequence, Samorost, Capsized, Ikibago

Der beste Teil dieser Roundups besteht darin, dass ich kleinere Spiele ausprobieren kann, die ich ansonsten niemals in Betracht gezogen hätte oder auf anderen Plattformen zuvor verpasst habe. Vor allem auf dem Indie-Marktplatz habe ich mich zuvor höchstens umgesehen, wenn es um bekannte Titel wie I Made a Game with Zombies in It! oder The Impossible Game ging, die online rasch eine große Fangemeinde aufbauten.

Weniger bekannte Entwicklungen, die meine Aufmerksamkeit genauso verdient hätten, zog ich niemals in Betracht. Ebenfalls war Steam als Plattform vorher nicht wirklich attraktiv. Mittlerweile freue ich mich jede Woche auf den Blick in den Store und versuche mich an den Neuerscheinungen. Was ich eigentlich damit sagen will: Lernt aus meiner Ignoranz und achtet mehr auf die kleinen Entwicklungen, anstatt immer nur auf die großen Triple-A Spiele zu warten. Ich verspreche euch positive Überraschungen.

Sequence

Xbox Live Indie Games – 240 Microsoft Points (3 Euro)

Den ungewöhnlichen Indie-Titel Sequence in wenigen Worten zu erklären, ist quasi unmöglich. Ich versuche dennoch, mich so knapp wie möglich zu halten. Ihr übernehmt die Rolle des schlagfertigen Ky, der aus zunächst unerklärten Gründen in einen Turm gesperrt wurde und sich nun durch sieben Ebenen kämpfen muss, um seine Freiheit zurückzuerhalten.

Und genau hier stellt Sequence mit seinem mehr als merkwürdigen Kampfsystem alles auf den Kopf. Sämtliche Aktionen in den Schlachten geschehen durch die rhythmische Eingabe von Pfeilen im Stile eines Dance Dance Revolution auf insgesamt drei Fenstern, zwischen denen ihr mit den Schultertasten wechselt. Zur Aktivierung der Pfeile verwendet ihr das Steuerkreuz sowie die Aktionstasten.

Jedes der drei Felder übernimmt im Kampf eine wichtige Aufgabe. So wählt ihr auf dem Zauber-Fenster einzelne Sprüche aus, die dann durch das Treffen der Pfeile aktiviert werden müssen. Dadurch fügt ihr eurem Feind Schaden zu, heilt euch oder verpasst einem Beteiligten bestimmte Statusveränderungen. Das gleiche kann euer Gegenüber natürlich auch. Diese Angriffe erscheinen auf einer weiteren Tafel. Jeder Pfeil, den ihr nicht rechtzeitig trefft, zieht euch notwendige Lebensenergie ab. Auf dem letzten Feld sammelt ihr schlussendlich Mana ein, das ihr für den Einsatz von Zaubern benötigt.

Sequence - Launch-Trailer

Diese Mixtur aus Genialität und Wahnsinn klingt verrückt, greift euch nach dem Tutorial jedoch fest und zwingt euch unterbewusst zum stundenlangen Spielen. Zwischen den taktischen Auseinandersetzungen kehrt ihr in den Saveroom zurück und plant eure nächsten Schritte. Erschafft ihr ein paar Items, fügt einen neuen Zauber hinzu oder tauscht ihr sogar eine stärkere Waffe ein, die ihr zuvor erhalten habt? Schnell stellen sich Rollenspiel-typische Suchterscheinungen ein und ihr verbringt die gesamte Nacht mit dem Suchen von Raritäten, während sich an euren Fingern immer mehr Blasen formieren.

Sequence ist mit Abstand das beste Indie-Spiel und lässt sogar die meisten Arcade-Titel alt aussehen. Die fantastische Musik sowie der erstklassige Humor setzen dem ganzen Konzept die Krone auf. Für läppische drei Euro ein absoluter Pflichtkauf.






Hector: Badge of Carnage - Episode 1

iPhone – 2,99 Euro

PC und Mac – 9,99 Euro

Wenn es um iPhone-Spiele geht, gestehe ich, meist furchtbar schlecht informiert zu sein und meist durch großflächigen Internet-Hype zum Kauf bewegt zu werden. Anders ist es nicht zu erklären, wieso ich mir erst vor einer Woche Angry Birds zugelegt habe, das ich nach den Verkaufszahlen zu urteilen eigentlich schon zweimal besitzen müsste.

Zudem folgt aus der nicht vorhandenen Beobachtung neuer Veröffentlichungen das zwangsläufige Versäumnis einiger großartiger Spiele. Und im Falle von Hector: Badge of Carnage könnte ich mir dafür fast selbst ins Gesicht schlagen, wenn es nicht vor kurzen auf Steam veröffentlicht worden wäre. Zumindest darf ich es nun mit einer verbesserten Steuerung genießen.

Hector: Badge of Carnage - Trailer

Bei Hector handelt sich um einen Vollzeit-Alkoholiker, der es nebenbei zum Inspektor geschafft hat. Wie in einem Point-&-Click-Adventure üblich, sammelt ihr einen Haufen „nützlicher" Gegenstände ein, kombiniert sie oder verwendet sie direkt mit anderen Dingen. Der Humor richtet sich klar an die ältere Zielgruppe. Stellt euch Day of the Tentacle in einer Art „Ab 18"-Version mit harten Scherzen vor. Trotz dem Kombinieren von Kondomen mit Schnürsenkeln oder der Übergabe von Mundwasser an Prostituierte kann ich die Witze nur als derb, aber genial bezeichnen.

Fast jeder Satz in diesem britischen Abenteuer zwingt eure Lachmuskeln zur Arbeit und sogar die Hinweise im Hilfe-Menü gehören mit zum Besten, was ich jemals lesen durfte. Selten habe ich mich so gerne von einem Spiel beschimpfen lassen, wenn ich kurz an einer Situation festhing. Natürlich kann nicht jeder über diese Art von Humor lachen, doch wenn ihr bereits während dem Trailer schmunzelt, treibt euch das fertige Spiel Tränen in die Augen. Das Niveau sowie die Abwechslung der Rätsel stehen dem in Nichts nach. Lediglich das Fehlen einer Highlight-Funktion und die trotz Überarbeitung nicht ganz ausgereifte Steuerung mindern den ansonsten famosen Eindruck.