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Dragon Quest: Builders - Das einladende Tor zur großen, weiten Minecraft-Welt

Ein paar Miniquests hier, ein Tutorial da und schon steckt man mitten drin im Weltenumbau.

Ich spiele kein Minecraft. Ich finde Minecraft großartig, ich schaue mir gern an, was einige Leute mit zu viel Freizeit da basteln. Ohne Minecraft hätten einige der erfolgreichsten Youtuber keine Karriere. Es ist ein absolutes Ausnahmespiel, ein echter Innovator und so weiter. Aber ich spiele es nicht. Warum? Zu viel Freiheit, zu wenig Freizeit. In den paar wenigen Stunden innerhalb einer Woche, die ich privat mal was spiele, schätze ich zumindest eine gewisse Struktur. Ich würde wahnsinnig gern ein EVE spielen oder mich von mir aus auch an ein Minecraft wagen, aber müde wie ich dann zu später Stunde meist bin, will ich meine Quest-Belohnungshäppchen haben.

Für solche Leute, also für mich ganz persönlich und für niemand anders wurde Dragon Quest: Builders gemacht. Ganz schnell zusammengefasst: Es ist Minecraft Light mit Dragon-Quest-Kulleraugen, klar strukturierten Aufgaben, aber eben auch der Freiheit, zu tun und lassen, was man möchte. In einem gewissen Rahmen.

Eigentlich sollte es ein Klo-Häuschen werden, aber wenn man schon mal dabei ist...

Sollte irgendjemand nicht wissen, was wiederum Minecraft ist: Ihr baut Ressourcen ab. Aus Ressourcen baut ihr an Werkbänken komplexere Dinge wie Werkzeuge oder verfeinerte Ressourcen. Aus diesen baut ihr was immer ihr wollt. Hütten, Häuser, Paläste, Einrichtung inklusive. Ganze Städte und Welten. Es ist ein einziges, gewaltiges Endlos-Crafting. Und dank seiner im Herzen simplen Mechaniken, die zu komplexen Großtaten führen können, macht es so viele Leute glücklich. Oh, und Monster gibt es auch.

Monster sind natürlich auch in Dragon Quest: Builders dabei. Blaue Blobs, kleine Kugel-Fledermäuse, das ganze infantile Repertoire aus Japans RPG-Anfangstagen. Sie wuseln glücklich durch die Gegend, tun keinem was, bis ihr mit eurer Hacke vorbeikommt, um sie in blauen Schleim zu verwandeln, denn ohne blauen Schleim gibt es keine was-auch-immer. Aber zurück zur Struktur. Das Königreich von Welches-auch-immer liegt in Trümmern, es gibt nur noch Wildnis und verstreute Überlebende. Der Grund dafür ist blauhäutig, dick und guckt grimmig und wenn ich jetzt sage, dass diese Geschichte total interessant wäre, würde ich euch gnadenlos die Hucke vollügen. Stattdessen sage ich lieber "vorhanden" und "wegdrückbar". Ihr startet also als junge Heldin in Welt X und hört Stimmen, wie das bei vielen Helden so der Fall ist. Zuerst die göttliche Stimme, die euch sagt, dass sie kommen werden, wenn ihr es baut. Also baut ihr es.

Ein Haus, ein Feuer, das lockt dann den ersten Überlebenden an. Da das Bauen noch euer Privileg ist, gibt es Forderungen und Wünsche. Die Hütte muss wetterfest werden. Eine Matratze ist praktisch, um zu regenerieren und die Nächte auszuharren, in denen auch hier die Monster aggressiver und zahlreicher werden. Dann muss Essen her. Immer wieder zieht ihr los und hackt alles klein. Den Boden selbst, die Büsche, die Monster und was ihr noch so findet, um sie in euer ehrlich gesagt erstaunlich wohlstrukturiertes und mit Pad bequem nutzbares Menü einzusortieren. Schließlich kommt der erste der Großaufträge und diese löst das Spiel über Blaupausen. Eine solche legt ihr auf eine freie Stelle, die groß genug ist und nun seht ihr vor euch, was wo hinmuss, um dieses definierte Gebäude zu errichten. Innerhalb kürzester Zeit habt ihr dank der Struktur der Blaupause eine Werkstatt errichtet und... damit endete diese viel zu kurze Demo.

Denken in Ressourcen: zu was kann ich einen Saurier umbauen?

Schade. Ich war gerade auf den Geschmack gekommen und wollte anfangen, eigene Dinge zu basteln. Die Ruine im Hintergrund sollte zu einem kleinen Palast werden. Was ehrlich gesagt ein für meine Minecraft-Verhältnisse kleiner magischer Moment war. Die Struktur über Miniquests bringt euch locker und fluffig in das dank Dragon Quest viel zu niedliche Spiel und vermittelt euch weit geschickter, als es das große Original je konnte, die Grundlagen in Minuten. Es sind zarte Stupser, die in Form weiterer Quests immer wieder in der Geschichte voranbringen, euch aber auch gleichzeitig mit neuen Kenntnisse laufen lassen, wenn ihr es möchtet.

Von dem wenigen, was ich in der ersten der vier Welten sah, wollte ich das auch. Ich wollte loslegen und selbst Dinge bauen. Weil sich Dragon Quest: Builders einfach gut spielt, weil es die Wucht der Möglichkeiten unendlicher Kreativität in geschickten Häppchen reicht und sogar ganz niedlich aussieht. Dragon Quest: Builders ist kein Spiel für Leute, die Minecraft spielen. Es ist eines für die, die es gerne würden, aber sich nicht herantrauen. Eine bessere Art als Dragon Quest: Builders, sich der großen Welt kleiner Blöcke zu nähern, habe ich noch nicht gesehen.

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