Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz im Test - Wenn dieses Spiel jetzt noch gut aussehen würde
Pokémon mit dunklem Twist
Nicht viel hätte es gebraucht, um Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz, wie eines der Highlights unter JRPGS dieses Jahr aussehen zu lassen. Aber seien es die Ladezeiten, die Textboxen oder die Monster, die im Hintergrund mit zehn FPS auftauchen — zeitgemäß sieht anders aus. Und so kultig die Monster- und Charakterdesigns von Dragonballschöpfer Akira Toriyama auch sein mögen, die Geschichte trägt leider einen großen Teil dazu bei, dass eine gewisse Ablehnung aufkommt.
Dabei scheint die Prämisse doch so spannend: Statt des gewohnten charakterlosen, stummen Helden spielt ihr den Dämonenprinzen Psaro, der zwar immer noch stumm ist, allerdings einen Charakter mit Ecken und Kanten zeigt. Seit seiner Kindheit hegt der Prinz einen Groll gegen seinen Vater. So belegt der Dämonenkönig ihn eines Tages mit dem Fluch, keinem Monster ein Haar krümmen zu können. Neue Wege, um der Rache von Psaro Raum zu machen, müssen also her. Er fängt Monster, findet neue Freunde und kämpft sich durch Arenen, um seinem Vater näherzukommen. Doch die Geschichte birgt unangenehme Probleme, die ich im Video näher ausführe.
Dabei macht das Spielen an sich doch so viel Spaß!
Spiele, die sich an Pokémon orientieren, erfreuen sich nicht umsonst einer großen Nachfrage, die nicht von dem technischen Zustand des Spiels abhängt. Kleine Geheimnisse in neuen Gebieten entdecken, zahlreiche bunte Monster sammeln, entspannte Kämpfe, die bei Bedarf Tiefgang bieten und virtuelle Bekanntschaften, sind ein zeitloses Rezept für Unterhaltung. Diese Elemente setzt das neue Dragon Quest Monsters sehr gut um und behält trotzdem genug eigenständige Merkmale, um sich von Genrevertretern abzuheben.
Die Entwickler stellen euch bequeme Optionen, wie doppelte Geschwindigkeit in den Kämpfen, Autokampf mit einem Knopfdruck und ständige Teleportationsmöglichkeiten zur Verfügung. Ihr könnt Kämpfe - mit bis zu vier Monstern im Team - mit nur einem Knopfdruck ausführen, statt euch durch jede Aktion zu klicken oder sogar im Online-Multiplayer mit Freunden messen. Und dann gibt es auch noch Fusionen, aus denen brandneue Monster hervorgehen können.
Gewöhnt man sich an die kräuselnden Bilder, die kleinen Buchstaben in viel zu großen Textboxen, die unverhältnismäßig großen Häuser und Möbel oder die ruckelnden Animationen, machen sogar die erkundbaren Welten einen tollen Eindruck. Es gibt vier Jahreszeiten, welche die Gebiete der Dämonen, die von gewöhnlicher Fantasy über industrielle Gebiete bis hin zu süßen Backwelten reichen, nicht nur optisch, sondern auch das Gameplay bereichern. Auch die Monster verändern sich mit den Jahreszeiten. Sie teilen sich in Rubriken, die bestens zu Dragon Quest passen, wie "Untote", "Drachen", "Schleim" oder "Gegenstände" und beleben das Umfeld, indem sie durch ihre Interaktionen untereinander eigene kleine Geschichten erzählen. Diese Elemente gestalten eine abwechslungsreiche Vielfalt an Erkundungsmöglichkeiten in der Dämonenwelt.
Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz - Fazit
Das neue Dragon Quest Monsters macht sehr viel Spaß, allerdings muss man gleich zwei Augen zukneifen, um in diesen Genuss zu kommen. Die Leistung auf der Switch erinnert an viel ältere Konsolengenerationen und auch die Darstellung der weiblichen Hauptfigur unterstützt den veralteten Eindruck. Das ist mehr als schade, denn die Schleife aus Monsterfang und -Training, der Erkundung neuer Welten, Arenen-Kämpfe und der Perspektive des Protagonisten macht echt Laune.
Besonders positiv fällt bei den erkundbaren Gebieten der Jahreszeitenwechsel ins Gewicht. Auch dass der Regen beispielsweise in den fluffigen Höhen aus Süßigkeiten besteht, die vom Himmel fallen oder dass sich die Monster mit jeden Wetterbedingungen verändern, sind tolle Eigenheiten, die das Spiel lebendig gestalten. Die Kämpfe selbst machen ebenfalls Spaß und können die Geschichte ganz entspannt bis ans Ende tragen, oder bieten Tiefgang, wenn man sich strategisch mit den Mechanismen auseinandersetzen will. Für besondere Herausforderung sorgen nämlich die großen Gegner in der Welt, statt der eher leichten Bosse der Hauptquests.
Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz | |
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