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Dragon's Dogma

Drachenkrieger

Im Gegensatz zu dem seid ihr im Kampf aber nicht alleine unterwegs: Mutige KI-Mitstreiter, die ihr offenbar aus den Spielwelten anderen Spieler online rekrutieren dürft, unterstützen euch dabei nach Kräften und folgen brav euren Befehlen. Neben handfester Hilfestellung im Kampf weisen sie euch auch auf Schwachstellen des Gegners hin oder unterhalten euch mit passenden Kommentaren und Dialogen, während ihr euch mit den Monster keilt. Bislang stehen euch und euren Mitstreitern drei verschiedene Klassen zur Verfügung: Fighter, Strider und Mage.

Der Fighter ist schwer ausgerüstet und der klassische Tank: Er kann am besten abwehren und auch einiges an Schaden einstecken. Der Strider ist gut mit dem Bogen und kann am besten auf großen Gegnern herumkraxeln. Einen neuen Weg geht Capcom bei der Magier-Klasse: Auf den üblichen Pool von Magie-Punkten wird bei Dragon's Dogma verzichtet, die Macht eurer magischen Attacken hängt hier davon ab, wie lange ihr eure Angriffe aufladet. Das führt dazu, dass der Magier sich oft eher am Rand des Schlachtfeldes aufhält und möglichst von den Fightern geschützt wird, wenn er effektiv zum Einsatz kommen soll.

Wer jetzt aber glaubt, bei Dragon's Dogma ginge es wieder einmal nur ums Hacken und Metzeln, der irrt. Die Kämpfe sind lediglich ein Teil des Gesamterlebnisses. Mindestens genauso wichtig ist die offene, große Welt mit einem realistischen Tag-Nacht-Zyklus, die ihr erforschen könnt. Vor allem die Hauptstadt ist sehr beeindruckend: Dort hausen mehr als 200 NPCs, die allesamt ihrem geregelten Tagesablauf nachgehen.

Ihr bekommt es nicht nur mit großen Monstern zu tun, auch kleine Nieswurze wollen euch ans Leder.

Ein wenig klingt das nach SEGAs Shenmue und ist somit weitaus interessanter als die GTA-Städte, in denen die Passanten eher Kanonenfutter für potentielle Amokläufer und Henker am Lenker darstellen.

Auch das heute fast schon obligatorische Moral-System darf nicht fehlen. Dabei will Capcom allerdings subtiler vorgehen als BioWare: Simple Gut-Böse-Entscheidungen sollt ihr hier nicht treffen, eher hat euer Verhalten in der Spielwelt und in den Quests Auswirkungen auf den Fortlauf und das Ende der Handlung. Das klingt alles angenehm ambitioniert. Westlicher Fantasy-Look und westliche Freiheit gepaart mit der brachialen Action-Spielbarkeit der Marke Capcom könnte genau das Richtige für alle sein, die Dragon Age und Konsorten zwar interessant finden, sich aber von der altbackenen Präsentation und den schwerfälligen Kampfsystemen abgeschreckt fühlen.

Ein Thema, über das sich die Entwickler momentan noch sehr bedeckt halten, ist ein potentieller Mehrspieler-Modus. Eigentlich bietet der sich ja absolut an. Dramatische Monsterkämpfe mit KI-Helfern werden für gewöhnlich noch viel spaßiger, wenn für die künstliche Intelligenz ein echter Mensch einspringt.

Die Hydra sieht fantastisch aus: Schlagt ihr einen ihrer Köpfe ab, wächst der natürlich bald nach.

Die Entwickler sagen, sie wollen den Mehrspieler-Optionen einen ganz bestimmten Twist verleihen, wie genau dieser aber aussehen soll, darüber halten sie sich bislang noch äußerst bedeckt. Warten wir mal ab, bis zum Release irgendwann Anfang 2012 vergeht ja noch einiges an Zeit.

Wenn die Jungs und Mädels bei Capcom eine neue Reihe einführen, dann tun sie das mit Pauken und Trompeten. Da macht auch Dragon's Dogma keine Ausnahme. Die kreativen Köpfe hinter der Devil-May-Cry-Serie betreten hier mutig Neuland und experimentieren mit Open-World-Elementen und westlichem Design, ohne dabei die Faktoren zu vernachlässigen, die Capcoms Actionspiele seit jeher auszeichnen, namentlich die brachiale Spielbarkeit und die durchdachten Kampfsysteme. Ein vielversprechender Titel, den sich jeder Fantasy-Fan gut vormerken sollte.

Dragon's Dogma erscheint Anfang 2012 für Xbox360 und PlayStation 3.

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