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Driver: San Francisco

You're gonna meet some gentle people there

Einer der Favoriten in der Redaktion war der Checkpoint-Rush, bei dem es gilt, als erster 100 dicht hintereinander platzierte Tore zu durchfahren. Hat der erste Spieler einen Checkpunkt passiert, bleibt seinem Verfolger nur ein Augenblick, es ihm gleich zu tun oder der Punkt geht unwiederholbar verloren. Sehr spannend und später online in der Team-Variante vermutlich einer der Dauerbrenner.

Das Shift-System ist dabei offenbar nie zu mächtig. Man kann es einsetzen, um nach einem schweren Unfall den Abstand zwischen sich und dem Vorausfahrenden etwas zu verkürzen. Je länger man aber vorwärts fliegt, desto mehr Tore verpasst man auch. Zudem: Ein Super-Sportwagen in voller Fahrt ist auch in Seelenform schwerer einzuholen als man denkt, vor allem, wenn man gleichzeitig aus der Vogelperspektive nach einem passenden fahrbaren Untersatz suchen muss, was im dichten Verkehr auch einige Übung erfordert.

Natürlich darf man sich auch als Cop verdingen, wenn man - ähnlich wie in Need for Speed: Hot Pursuit - ein Rudel Street-Racer vom Asphalt kegeln muss, bevor sie ihr Ziel erreichen. Wie in so vielen anderen Modi zuvor, wird andersherum aber auch ein Schuh daraus, wenn man als Ziel vorgegeben bekommt, möglichst weit vor dem Gesetz, in Form anderer Spieler, zu fliehen.

Unterdessen werden aber auch Shift-Verächter - sollte es nach dem ersten Anspielen denn noch welche geben - in einigen Varianten durchaus zufrieden gestellt, denn natürlich werden auch Rennen angeboten, in denen die Seelenwanderung in unbeteiligte Karossen nicht funktioniert. In Sprint GPs vollführt man im Best of 3 (5, 7) kurze, schnelle Rennserien ohne jegliche Schnörkel und auch größere Rundkurse oder Etappenstrecken stehen zur Auswahl. Insgesamt kann ich mich nur wiederholen: Hier wird in Sachen Umfang tatsächlich einiges geboten.

Ein bisschen schade fand ich allerdings, dass man nicht selbst einfach auf der Karte einen Start- und einen Endpunkt setzen kann, um es anschließend den Teilnehmern zu überlassen, wie man am schnellsten dorthin gelangt. Angesichts des ansonsten Gebotenen lasse ich aber hier mal Fünfe gerade sein. Es ist wohl weniger so, dass es fehlt, als dass man sich irgendwie wundert, dass es bei allem, woran Reflections gedacht hat, ausgerechnet dieses Feature nicht geben soll.

Driver: San Francisco - Gameplay-Trailer

Wenig sagen kann man zu diesem Zeitpunkt leider über Sinn oder Unsinn des Leveling-Systems und den damit verbundenen Perks. Es ist in jedem Fall aber lobenswert, dass der Mehrspieler-Part überhaupt über eine Meta-Ebene verfügt, die euch für fleißiges Spielen belohnt. In der uns vorliegenden Version müssen die Spielmodi für Online-Wettbewerbe aber nach und nach freigeschaltet werden - eine Tatsache, der ich bislang noch ein wenig indifferent gegenüberstehe. Die Upgrades decken sich indes im Großen und Ganzen mit den Goodies, die Tanner auch im Rahmen der Story ergattern kann: Längere Special-Leiste für den Turbo oder eine kürzere Aufladedauer dafür und ähnliches - nichts Spektakuläres, aber Dinge, die potentiell in engen Situationen den Unterschied ausmachen.

Auf dem Papier ist die Online-Komponente also überraschend gehaltvoll. Bleibt abzuwarten, ob am Ende Spielbalance und Netzwerkperformance stimmen. Denn was hilft aller Umfang, wenn man online ständig wegen Verbindungsproblemen ins Schwimmen gerät oder ein zu starkes Gummiband zwar die schwächeren Spieler im Rennen hält, den Profis aber den Spaß raubt?

Fest steht bis hierhin nur - und das konnte man nach der ersten Ankündigung so nicht ahnen: Driver: San Francisco ist ein Spiel, das sich einiges vorgenommen hat und bereits jetzt vieles davon ziemlich gut hinbekommt. Die Grafik ist nicht die schmuckvollste, dafür aber meistens rasend schnell, San Francisco eines der schönsten Szenarien seit langer Zeit und die tollen Autos bestechen durch einen hohen Grad an Kontrolle. Das mag nicht unbedingt realistisch sein, sorgt im Zusammenspiel mit der schön nachvollziehbaren Physik aber dafür, dass man extrem eingängig in den Straßen dieser liberalen Hochburg an der Westküste unterwegs ist.

Driver ist definitiv keine Lachnummer mehr. Es wäre ihm zu gönnen, dass möglichst viele Spieler das registrieren. Egal, ob online oder offline.

Driver: San Francisco erscheint am 1. September für PC, PS3, Xbox 360 und Wii.

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