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Driver: San Francisco

Neuer Versuch, neues Glück?

Insgesamt gibt es 140 lizenzierte Fortbewegungsmittel. Mit dabei sind große Marken wie Ford GT, Audi R8, Alpha Romeo oder BMW. Alle bis zu einem gewissen Punkt zerstörbar, alle mit einem erstklassigen Fahrgefühl irgendwo zwischen Simulation und Arcade. Auf jeden Fall immer wunderbar beherrschbar und auch optisch äußerst ansehnlich. Okay, die Stadt selbst sieht momentan trotz beeindruckendem Strecken-Layout eher unspektakulär aus und auch bei den Effekten darf Reflections gerne nachlegen, doch 60 Frames und eine äußerst direkte Steuerung gleichen dieses Manko zumindest ein wenig aus. Präzision ist bei einem Rennspiel eben manchmal wichtiger als schicke Häuser. Die sieht man im Vorbeirauschen sowieso nur wenige Sekunden.

Doch es gibt nicht nur von der Story losgelöste Nebenmissionen. Einmal müsst ihr zum Beispiel in einen aufstrebenden Nachwuchs-Gangster schlüpfen, um mit seiner Fahrweise die Polizei anzulocken. Euer Ziel: Damit Jericho aus der Reserve locken und seine Bande unterminieren. Eine Taktik, die nach einem unfreiwilligen Crash mit einem Polizeiwagen wunderbar funktioniert. Und in diesen Momenten ist das neue Driver auch überraschend lustig. Geschickt spielt es mit dem Charakterwechsel, die Beifahrer fragen immer wieder, was nun auf einmal in ihren Partner gefahren ist und Tanner gibt oft auf überraschende Weise Antwort. So müsst ihr zum Beispiel den Puls eines Fahrlehrers nach oben treiben, indem ihr mit der lahmen Fahrschulkarre Beinahe-Unfälle und wilde Überholmanöver veranstaltet. Eine lustige Idee, die überraschend gut funktioniert.

Ihr seid übrigens nicht nur auf euer Glück angewiesen, wenn ihr nach schnellen Autos sucht. Mit gelungenen Missionen, einer guten Fahrweise und abgefahrenen Stunts sammelt ihr Willenskraft-Punkte. Diese lassen sich in über die Stadt verteilten Shops in neue Fahrzeuge und verbesserte Fähigkeiten stecken. So könnt ihr nach dem Einstieg mit einer Ramm-Attacke zum Beispiel Polizeifahrzeuge aus dem Weg drängeln beziehungsweise besonders kräftig über einen Abgrund springen. Einfach aufladen und im richtigen Moment loslassen. Außerdem könnt ihr eben richtige Sportwägen oder Spezialfahrzeuge erstehen, um im passenden Moment auch den richtigen fahrbaren Untersatz durch die Gegend zu kutschieren. Außerdem dürft ihr Fahrzeuge tunen und so noch mehr aus ihnen herausholen. Eine gute Ergänzung zur Shift-Fähigkeit.

Driver: San Francisco - Trailer

Und natürlich wird es auch einen Mehrspieler-Modus geben, der mit 19 unterschiedlichen Varianten aufwarten kann. Dabei wird Reflections neben einfachen Versus-Rennen auch an Shooter angelehnte Alternativen wie zum Beispiel Capture the Flag anbieten. Es bleibt nur offen, wie sich das Shift-Feature auf diese Online- und Offline-Splitscreen-Rennen auswirkt. Schließlich kann man damit theoretisch Kurven abkürzen und kräftig Zeit sparen. Aber keine Sorge: Für konservative Fahrer steht auch eine auch Variante ohne Astral-Wanderung bereit. Weitere Infos gibt es zur E3. Stay tuned.

Keine Frage: Gegen einen echten fünften Teil mit klassischer Kriminal-Story und aufgemotztem Gameplay aus dem ersten Teil hätte ich auch nichts gehabt. Mit dem Shift-Feature lehnt sich Reflections ganz schön weit aus dem Fenster und verlangt der Rest-Fangemeinde eine gewaltige Umstellung ab. Erneut geht man einen neuen, anderen Weg, erneut gibt es keine simplen Verfolgungsjagden und stinknormale Straßenrennen. Doch wenn man die beleidigte Leberwurst erst einmal heruntergeschluckt hat, entpuppt sich das Shift-Feature als echte Bereicherung. Noch nie war ein Open-World-Raser so abwechslungsreich und schnell.

Driver: San Francisco spielt sich in puncto Abwechslung fast wie ein reines Auto-GTA, nur eben ohne schlecht gemachtes Herumgerenne und halbherzige Ballersequenzen, aber dafür mit einem erstklassigen Fahrgefühl. Noch dazu steuert sich das Spiel fantastisch und bietet eine wirklich ansehnliche Palette an Original-Fahrzeugen. Wenn nun noch der Multiplayer passt und sich die Story vernünftig weiterentwickelt, gibt es diesmal trotz der dritten Generalüberholung eine echte Empfehlung. Ihr müsst ihm nur eine Chance geben.

Driver: San Francisco erscheint am 1. September für Xbox 360, PS3 und PC

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