Duke Nukem Forever: Der Doktor, der mich klonte - Test
Üppig
Dass Gearbox Software noch einen Singleplayer-DLC für Duke Nukem Forever nachschiebt, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Umso überraschender kam dann die Ankündigung von "Der Doktor, der mich klonte" nur wenige Tage vor der Veröffentlichung. Auf jeden Fall ist die Zusatzepisode alles andere als ein Schnellschuss, schon beim Download versprechen stolze 3,22 GB eine Menge neue Inhalte.
Die Geschichte beginnt direkt nach den Ereignissen im Hauptspiel und natürlich hat der Duke wieder einmal mit Problemen zu kämpfen, die sonst keiner lösen könnte. Gleich zu Beginn erwacht der entführte Duke in einem düsteren Verhörraum mit Monitoren, aus dem Off ist eine Stimme zu hören - Call of Duty: Black Ops lässt grüßen. Bevor er von einem an den T-800 erinnernden Roboter erledigt wird, kann er sich dessen Kanone packen, ihm eine Kugel verpassen und entkommen.
Ausgehend von Area 51 entwickelt sich so ein kleines und feines Abenteuer, das euch durch die geheime Anlage bis hinauf auf den Mond führt - ja, es gibt endlich wieder Weltraum-Level. Dabei nimmt es der Duke unter anderem mit seinem Erzfeind Dr. Proton auf. Nette Erinnerung an das erste Duke Nukem: Auch hier kommuniziert er über Bildschirme mit dem blonden Helden. Davon abgesehen machen ihm auch die Aliens wieder das Leben schwer und planen auf dem Mond einen neuen Angriff. Und außerdem haben sie schon wieder Babes entführt und damit gewissermaßen ihr eigenes Todesurteil unterschrieben. Sie lernen es wohl nie.
Im Großen und Ganzen erwartet euch in "Der Doktor, der mich klonte" gameplaytechnisch vieles von dem, was ihr auch schon aus dem Hauptspiel kennt. In gewissen Bereichen werdet ihr etwa geschrumpft, absolviert kleinere Rätsel- und Sprungaufgaben und fahrt mit einem kleinen, rosafarbenen Spielzeugauto durch die Gegend, während der Duke von den Blondinen-Dummchen-Sprüchen genervt wird, die es von sich gibt. Kurz gesagt: Der DLC ist recht abwechslungsreich ausgefallen und vermeidet es, dass man irgendeinen dieser Abschnitte als zu lang empfindet.
Außerdem bekommt ihr es mit Klonen von euch selbst zu tun, was für einige herrliche Situationen sorgt. Wer den Duke schon immer mal in verschiedenen Sprachen hören wollte, kommt hier auf seine Kosten. Andernorts lenkt man die Klone ab, indem man einen Film mit leichtbekleideten Damen abspielt oder beobachtet sie dabei, wie sie einen seiner markanten Sprüche im Rahmen eines Tests von sich geben müssen.
Die Level selbst sind allesamt neu gestaltet und nicht etwa aus dem Hauptspiel recycelt. Besonders im allerersten Abschnitt merkt man aber dank einiger Framerate-Einbrüche auch, dass Gearbox aus dieser Version der verwendeten Engine nicht mehr allzu viel herausholen kann. Anschließend wird es zum Glück besser und es läuft meist reibungslos. Rein qualitätsmäßig - was Animationen, Texturen, Ladezeiten, Größe der Levels und dergleichen anbelangt - bewegt man sich weitestgehend auf dem selben Niveau.
Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kommt die Zusatzepisode - wenn ihr auch ein wenig in jede Ecke schaut, um die interaktiven Elemente aufzuspüren, die eurer Ego steigern - auf eine Spielzeit von rund fünf Stunden. Das ist ordentlich und für diesen Preis durchaus angemessen, zumal mit Command, Sky-High, Drop Zone und Biohazard auch noch vier neue Multiplayer-Maps enthalten sind.
Für alle Duke-Fans ist "Der Doktor, der mich klonte" also wirklich gute Unterhaltung, wenn ihr denn mehr Abenteuer mit dem Blondschopf erleben wollt. Ihr bekommt abwechslungsreiche und unterhaltsame Stunden geboten, neue Bosskämpfe und mehr. Wenn euch aber schon Duke Nukem Forever nicht gefallen hat, dürfte sich das wohl auch mit dem DLC nicht ändern. Wenn Gearbox noch mehr Zusatzepisoden dieser Art in petto hat, würde ich jedenfalls nicht Nein dazu sagen.
Duke Nukem Forever: Der Doktor, der mich klonte ist für 800 Microsoft Punkte beziehungsweise 7,99 Euro erhältlich.