Duke Nukem Forever
Babes, Boobs, Bubble Gum
Das Duke-Nukem-Forever-Logo taucht auf dem Schirm auf und besagte Szene ist nun auf einem Fernseher in einem Apartment zu sehen. Nach einem kurzen Kameraschwenk sieht man das Geschehen wieder aus der Sicht des Duke, der vermutlich auf seiner Couch hockt und Duke Nukem Forever spielt – passenderweise mit einem Xbox-360-Controller und DUKE-Buttons (statt AXYB). Nebenbei sind übrigens noch zwei Babes damit beschäftigt, ihn... nun... sagen wir, ihn in seinen tieferen Regionen zu stimulieren. "What about the game, Duke? Was it any good?", fragen ihn die Mädels anschließend. "Yeah, but after twelve fucking years it should be."
Was wäre der Duke auch ohne Babes und seine Sprüche? Schon im Trailer heißt es: "They made one mistake. They shouldn't have gone after our women." Und beim Anblick einer riesigen Alienkreatur mit drei großen Brüsten entfährt ihm schlicht ein "Hell, i'd still hit it." Eines ist auf jeden Fall sicher. Duke Nukem Forever macht nicht den Fehler, sich selbst zu ernst zu nehmen. Es ist manchmal herrlich blöd, ironisch und dermaßen überspitzt. Vielleicht der größte Vorteil von Duke Nukem Forever, mit dem man sich von den eher ernsthaften Shooter-Konkurrenten wie Call of Duty: Black Ops, Medal of Honor, Crysis 2 oder RAGE absetzen kann. Den Duke-Bonus natürlich nicht zu vergessen.
Weiter geht es mit dem zweiten Level, in dem man erstmal in einem Monster Truck durch einen Canyon rast. Während man hier von Alienschiffen beschossen wird, fährt man einige der bekannten, an Schweine erinnernden Widersacher über den Haufen und weicht rollenden Felskugeln aus. Alles in allem ein recht kurzes Intermezzo, das sich ganz ordentlich, aber auch nicht perfekt und zuweilen etwas schwammig steuert. Kurz darauf ist der Sprit aber sowieso aufgebraucht und Duke muss seinen weiteren Weg zu Fuß fortsetzen.
Man gelangt zu einer alten Mine und bekommt in diesem Areal die Chance, eine Reihe verschiedener Waffen auszuprobieren, von denen man jeweils zwei gleichzeitig mit sich herumschleppen darf. Mit von der Partie ist der Colt M1911 als Standardwaffe, außerdem bekommt ihr Ripper, RPG, den Shrink Ray oder eine Railgun zwischen eure Finger. Letztere sprengt Aliens in Fetzen oder sorgt dafür, dass sich erstmal ihr Kopf aufbläst, bevor er explodiert – man geizt eben nicht mit Blut und fliegenden Körperteilen.
Natürlich stehen euch ebenso Granaten zur Verfügung, der Holoduke zieht unterdessen das Feuer auf sich, während ihr in aller Ruhe die Feinde aufs Korn nehmt. Ebenfalls nicht unterschlagen wollen wir den Beer-Key, mit dem man ein eingesammeltes Dosenbier zischt und somit kurzfristig sein Ego steigert. Oder anders gesagt: Man hält für eine geringe Zeitspanne etwas mehr aus. Dukes Ego ist gewissermaßen der Ersatz für seine normale Gesundheit und verhält sich auch so. Sinkt euer Ego-Balken, färbt sich der Bildschirm langsam rot und man sollte in Deckung gehen, bis sich alles wieder automatisch regeneriert.
Schlussendlich muss man sich im zweiten Level an ein Geschütz begeben und heranstürmende Feinde, die von Schiffen abgesetzt werden, mit Blei vollpumpen. Wer mag, erleichtert sich das ein wenig, indem er die explosiven Fässer unter Beschuss nimmt. Kurz darauf nähert sich ein weiteres Alienschiff und sprengt eure Stellung in Stücke. Der Duke stürzt zu Boden und erhebt zum freundlichen Gruß seinen Mittelfinger in den Himmel, während das feindliche Gefährt über ihn hinwegschwebt. Schwarzblende. Ende.
Kurz noch ein Wort zur Technik: Duke Nukem Forever sieht gut aus. Nicht so überragend gut, dass es mit einem Crysis 2 oder RAGE mithalten könnte, aber dennoch recht ansehnlich. Und wer weiß, wie sehr Gearbox das Spiel in diesem Bereich bis zum Release noch auf Vordermann bringt. Zumindest in dem Canyon-Level könnten einige der Gegner und Objekte gerne noch etwas mehr Details und schärfere Texturen vertragen.
Das ist also Duke Nukem Forever. Wer hätte gedacht, dass ich das nochmal (an)spielen darf. Und eigentlich kann ich dazu nur sagen: Will ich haben! Nicht nur aus offensichtlichen Nostalgiegründen, sondern auch, weil Duke Nukem Forever schon in diesen beiden gespielten Abschnitten – insgesamt ca. 20 Minuten lang – so herrlich bekloppt und trashig ist und gleichzeitig jede Menge Spielspaß versprüht. Nun muss das nur noch über den gesamten Spielverlauf hinweg konsequent durchgezogen werden.
Zugegeben, spielerisch gab es zumindest bislang keine Revolution zu sehen, aber sollte man die überhaupt erwarten? Duke Nukem Forever dürfte wohl eher in anderen Bereichen punkten, insbesondere aber natürlich durch diesen einmaligen Hauptcharakter mit seinen Sprüchen und der Tatsache, dass man sich hier nicht nur selbst, sondern auch das ganze Genre munter auf die Schippe nimmt. Bei Gearbox ist das Spiel meiner Meinung nach definitiv in den richtigen Händen und es wird verdammt nochmal Zeit, dass es endlich erscheint.
Duke Nukem Forever soll 2011 für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 erscheinen. Wirklich.