Dynasty Warriors: Gundam 3

Insgesamt wirkt das Spiel aufgeräumter und zugänglicher. Die Kämpfe dauern selten länger als 20 Minuten und die Struktur der Auseinandersetzungen ist klar erkennbar. Für meinen Geschmack ist das Spiel zwar unterm Strich einen Tick zu leicht, aber wenn man eine Herausforderung sucht, wird man sowieso auf Schwer starten. Dazu passend wurde auch die Kampagne entschlackt und man kann dem Manga-typischen Hin und Her mandeläugiger Teenager-Soldaten deutlich besser folgen.

Für das westliche Publikum ist die vor Pathos und grenzdebilem Humor gespickte Geschichte aber noch immer eine Grenzerfahrung in Sachen Völkerverständigung. Die quietschenden Stimmen und wirklich selten dämlichen Charaktere sind nur schwer zu ertragen und werden am besten schnell weggedrückt. Dazu passend hat auch die Ingame-Präsentation nur minimal zugelegt. In diesem Punkt hat die Serie wirklich eine ganze Menge Luft nach oben.

Abschließend doch noch mal ein paar Worte zur komplett überarbeiteten Grafik. Das Spiel sieht wirklich um Klassen besser aus. Der Detailgrad der Figuren, die Stilsicherheit des Cel-Shading-Effekts und auch die Umgebung sorgen für ein deutlich hübscheres Gesamtbild. Außerdem kommt das Spiel trotz dutzender Gegner gleichzeitig nie aus dem Trott und läuft selbst beim Auslösen der bildschirmfüllenden Spezialattacken absolut flüssig.

Allein was Animationen angeht, hat Tecmo noch immer viel zu lernen. Sind die Bewegungen der eigenen Maschine noch durchschnittlich, präsentieren sich die Klongegner als bewegungsgestörte Vollpfosten mit der Intelligenz eines Toasters. Klar, dieses Manko geht oft im Effektgewitter unter, trotzdem würden solche Änderungen beim Gesamteindruck Wunder wirken. Naja, vielleicht klappt das ja bei Gundam 4.

Trotz des gelungenen neuen Design-Ansatzes und der stark verbesserten Ingame-Grafik bewegt sich auch beim dritten Gundam-Teil einfach zu wenig, um die Serie aus der inhaltlichen Sackgasse zu holen und das Spiel auch für eine größere Zielgruppe interessant zu machen. Klar, andere und bekanntere Serien wie Call of Duty oder FIFA wagen für meinen Geschmack auch zu wenig, doch das Ausgangsniveau ist dort einfach deutlich höher.

Die Dynasty Warriors laufen zwar grundsätzlich in die richtige Richtung und so Schritt für Schritt aus der selbst auferlegten Ideenlosigkeit heraus, doch unterm Strich entwickelt es sich einfach zu langsam. Fans der Serie, wie meiner Wenigkeit, macht das simple Prügel-Gameplay trotzdem Spaß. Gerade dank der neuen Übersichtlichkeit spielen sich die einzelnen Level sehr entspannt und bringen einen durch den Roboter-Sammeltrieb immer wieder dazu, sich für ein paar Stunden davorzusetzen. Mehr darf man auch von diesem Gundam nicht erwarten.