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E3 2019 - Die Sätze, die wir dieses Jahr NIEMALS hören werden

Es wird viel passieren. Das nicht.

Auf der E3 2019 wird dieses Jahr so einiges passieren, viele kleine, mittlere und große Titel scharren mit den Hufen, sich endlich präsentieren zu dürfen, neue Technik in der einen oder anderen Form wird es sicher ebenfalls zu sehen geben. Viel ist im Fluss. Aber nicht alles, was man sich wünschen würde, wird auch so kommen. Deshalb hier ein paar Sätze, die wir auf der E3 2019 garantiert nicht hören werden. Und wenn doch, dann verlose ich was richtig Cooles, dann verlose ich den Elch.


"Cyberpunk 2077 / Elder Scroll 6 kommt dieses Jahr zu Weihnachten."

Nein, es wird nicht passieren. So toll es wäre, so sehr wir diese Spiele sehen wollen, es wird nicht passieren. Bei CD Project lassen sie sich die Zeit, die sie benötigen und sie haben schon recht deutlich gesagt, dass sie mehr davon brauchen. Immerhin müssen sie eines der ambitioniertesten Projekte überhaupt abliefern, das wiederum eines der besten Rollenspiele überhaupt beerben muss. Bethesda dagegen hat mit Doom Eternal, Wolfenstein und dem immer noch sehr mysteriösem Starfield eine ganze Reihe von Spielen in der Pipeline, die vorher abgearbeitet werden sollen und irgendwie will man wohl nebenbei auch noch Fallout 76 retten. Hoffen wir zumindest.

Keine Szene für dieses Weihnachten. Hoffentlich dann nächstes Jahr.

"Open-World- und Multiplayer sind tot, wir konzentrieren uns ganz auf Solo-Abenteuer und streichen Beyond Good & Evil 2 auf ein kompaktes Action-Adventure zusammen."

Ubisoft gönnt sich zwar hier und da den einen oder anderen auf solo-maximal-zweier-koop-linear geeichten Indie, so wie jeder der großen Publisher, aber ihre laufende Schiene der niemals enden wollenden Giganto-Open Worlds mit "Games-as-a-Service"-Ambitionen (Assassin's Creed, Ghost Recon und andere) werden sie genauso wenig aufgeben wie jeder andere, der damit seine Erfolge hat. Und warum auch? Diese großen Spiele sind zwar teuer zu produzieren und man braucht dafür eine Maschinerie wie Ubisoft Montreal und seine zahllosen Satellitenstudios, aber sie laufen lange. Leute spielen sie über ein Jahr hinweg und werden damit an das Spiel gebunden, für das sie einen Season Pass, Add-ons und vielleicht sogar kosmetische Items kaufen. Ein 12-stündiger Solo-Titel kann das nur sehr schwer leisten, wenn überhaupt und danach gehen die Spieler weiter zu einem anderen Titel. Egal wie sehr wir uns für Beyond Good and Evil 2 auch das kompakte Quasi-Zelda-Format des ersten Teils wünschen würden.

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Mehr zur E3 2019: E3 2019 - Diese Spiele werden für Nintendo Switch erwartet


"Mario Maker wird auch für Xbox und PC erscheinen"

Sicher, Nintendo und Microsoft haben eine Art Kooperation gestartet, wobei es da wohl mehr um Netzwerke, Infrastruktur und Online generell gehen dürfte, alles Felder in denen Nintendo vorsichtig ausgedrückt immer noch einen gewissen Nachholbedarf hat. Aber dass sie die Kronjuwelen teilen und Mario oder Zelda auf andere Plattformen bringen, bis dahin dürfte es ein weiter Weg sein. Zumal die Switch im Gegensatz zu ihrem glücklosen Vorgänger ja alles andere als erfolglos ist. Und das letzte Mal, dass Nintendo eine der großen Marken aus der Hand gab oder überhaupt auf eine andere Plattform ließ, war das alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Obwohl, die CD-i-Zeldas sind bis heute legendär. Nur eben nicht auf die Weise, die Nintendo sehen möchte. Also nein, die Gerüchte der Wii-U-Zeiten, ob Nintendo den Hardware-Markt verlässt oder auch nur seine geliebten Maskottchen von der Leine lässt, dürfte man trotz solcher durchaus sinnvollen Kooperationen beerdigen dürfen.

Es wäre zumindest mal was anderes als Halo, Forza und Gears.

"PlayStation 5, Xbox One Z, Switch 2 werden zu Weihnachten in den Läden stehen."

Ist es komplett ausgeschlossen? Nein, natürlich nicht und der wahrscheinlichste Anwärter dürfte Sony sein, wenn sie auf die große Überraschung setzen. Das würde aber auch einen ungeheuren Kraftakt an Hype-Aufbau voraussetzen, ohne eine echte Not dafür zu haben. Die PlayStation 4 schlägt sich ganz wacker, um es mal vorsichtig zu sagen, steht in vielen Teilen der Welt immer noch synonym für "Videospiel" an sich und ist auch technisch noch nicht so weit hinten, dass Panik ausbrechen müsste. Microsoft liegt mit der One X aktuell im Technik-Zirkus vorn und baut mit der kleinen Streaming-Xbox gerade eher nach unten aus. Eine Ankündigung einer neuen Xbox mit ein paar vagen Tech-Specs ist nicht unwahrscheinlich, aber 2019 dürfte mehr als das nicht passieren. Und Nintendo? Sie haben vom 3DS gelernt, dass Varianten eine gute Sache sind und so werden wir wohl von einer Slim- oder einer XL-Switch hören, vielleicht sogar einer mit einem Boost-Prozessor für stabile Doom-Frames, aber eine neue Switch ... Läuft doch, warum die nächste Runde ordern, wenn das Maß noch dreiviertel voll ist.

Läuft noch viel zu gut und kann selbst Doom 2. Sorry, Doom Eternal.

"Physische Medien sind für die Zukunft des Gamings wichtig!"

Selbst der Geschäftsführer von Limited Run dürfte diesen Satz selbst nach drei Flaschen Rotwein nicht sagen und der Rest der Gaming-Welt kommt nicht mal auf die Idee. Google Stadia rückt näher und verbannt selbst Downloads, Microsoft hat eine Konsole ohne Laufwerk, andere basteln sicher daran, Nintendo ist mit seinen teuren Deluxe-SD-Karten noch ein wenig die Ausnahme, aber auch hier läuft alles als Download auf einer Master-SD, so man denn möchte. Die Elektromarkt-Regale werden kleiner, das Neuland wird spätestens mit 5G weiträumiger erschlossen werden, selbst hierzulande und es ist ja auch so praktisch, alles einfach auf einen Blick in einem - oder 17 - Account(s) zu haben und die Couch nicht mal verlassen zu müssen, um dem Amazon-Prime-Lieferanten öffnen zu müssen. Dieses Rad ist gedreht, zurück geht es nimmer und auf der E3 wird keiner das Gegenteil behaupten.

Limited Run wird Probleme haben, wenn irgendwann die Laufwerke verschwunden sind.

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"Wir sind uns alle einig: Wir machen kein Rogue-like Metroidvania mehr!"

Ja ... genau ... und was dann? Gefühlt bekomme ich am Tag mindestens drei Mails von Indie-Publishern oder Entwicklern, deren Spiele nicht zu Unrecht mit genau diesen Schlagworten hausieren gehen. Was das Jump'n'Run in den 90ern und der Shooter in den späten 2000ern war ist für Indies aktuell diese magische Formel. Es gab ja auch eine Zeit, wo man auf das Wort Ansprang, wie ein Hund auf ein geworfenes Stöckchen, es gab zig gute Titel seitdem, aber so langsam ... Meh, wenn sie gut gemacht sind, nehme ich jeden Tag gern ein Metroidvania. Und es sieht nicht danach aus, als würde der Vorrat in nächster Zeit zu Neige gehen.

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"Ballern ist nicht die Lösung für alles in unseren Triple-A Action-Adventures."

Egal ob Red Dead Redemption 2, die in der Richtung legendäre Tomb-Raider-Debatte oder kommende Titel wie Control, nach wie vor ist der kleinste gemeinsame Gameplay-Nenner das Fadenkreuz und das ziemlich unabhängig davon, was sonst im Spiel passiert. Selbst ein Cthulhu-Spiel wie Sinking City, ein Setting, das geradezu berühmt dafür ist, dass selbst taktische Nuklearwaffen nur bedingt Wirkung auf einige der Monster haben, geschweige denn Kugeln aus Pistolen, ist am Ende des Tages ziemlich schießwütig. Es wäre wirklich erfrischend, wenn ein neues Tomb Raider, mit dem für eine Weile wohl nicht zu rechnen ist, sich weniger am Bodycount von True Lies und mehr Indiana Jones orientierte. Mit anderen Worten, ein wenig Ballern ist schon okay, aber es sollte nicht der Lebensinhalt sein. Nun, damit ist 2019 nicht zu rechnen, wenn wir den Rest dieses Jahres den rechten Trigger ziehen, dürfte in 98 Prozent der Fälle in der Mitte des Bildschirms auch jemand tot umfallen.

Indy hat ja auch nicht gleich jeden erschossen. Nur manche.

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