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EA: CEO Riccitiello tritt zurück, Rücktrittsgesuch und Analystenmeinungen

Riccitiello übernimmt Verantwortung für verpasste Ziele, Pachter glaubt an eine schwache Ausrede.

Update (19.03.2013): Analyst Michael Pachter glaubt, dass John Riccitiello auf Druck des Vorstandes seinen Posten räumt. In seinem Rücktrittsgesuch (siehe weiter unten) übernimmt er die Verantwortung für den niedriger als erwarteten Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr. Für Pachter ist das eine „ziemlich schwache Ausrede“.

„Wenn ihr sein Rücktrittsgesuch lest, ist klar, dass es auf Druck des Vorstandes zustande kam“, sagt er. „Ich denke, nicht erreichte Prognosen sind eine ziemlich schwache Ausrede, um ihn zu feuern. Besonders in Anbetracht dessen, dass die Industrie im letzten Jahr Einbußen von 24 Prozent hatte, während EA Marktanteile gewann und sein digitales Geschäft ausbaute.“

„Meine Vermutung ist, dass der Vorstand einfach nicht über das Star-Wars-Desaster (einer der Gründe, warum man Pandemic/BioWare kaufte) hinweggekommen ist. Der Weggang der Doktoren, der Abgang all der PlayFish-Leute, die mäßigen Resultate des Social-Bereichs und von PopCap haben sie einfach gegen ihn aufgebracht.“

“Die nicht erreichten Prognosen waren der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.“

Nach Ansicht des Analysten Piers Harding-Rolls hat Riccitiello in dieser Übergangsphase der Industrie gute Arbeit geleistet, wodurch das Unternehmen nun „besser positioniert ist als vor drei oder vier Jahren“.

“In Anbetracht dessen ist es eine gute Zeit für einen Führungswechsel, um sich auf die nächste Konsolengeneration vorzubereiten und die nächste Stufe des Übergangs in Angriff zu nehmen. Wir erwarten dadurch keinen Strategiewechsel und es ist noch immer viel Arbeit zu erledigen.“

Als möglicher Nachfolger gilt EAs derzeitiger Finanzchef Peter Moore. „Obwohl Peter Moore der natürliche Nachfolger von Riccitiello wäre und über große Erfahrung verfügt, könnte der Vorstand seine CEO-Suche auf andere Industrien ausweiten, sofern man der Ansicht ist, dass dies beim Übergang hilft.“

Anbei seht ihr Riccitiellos Rücktrittsgesuch, das vom Unternehmen veröffentlicht wurde:

Originalmeldung: Wie Publisher Electronic Arts am Abend bekannt gegeben hat, tritt John Riccitiello zum 30. März von seinem Posten als Chief Executive Officer und als Mitglied des Vorstands zurück.

Seine Aufgaben übernimmt vorübergehend Larry Probst als Executive Chairman. Er soll für einen reibungslosen Übergang suchen, während das Unternehmen nach einem permanenten CEO sucht.

Dazu werde man sowohl interne wie auch externe Kandidaten in Betracht ziehen.

Probst ist bereits seit längerer Zeit bei EA tätig, war von 1991 bis 2007 auch CEO des Unternehmens. In seiner Zeit stieg der Umsatz von einst 175 Millionen Dollar pro Jahr auf rund 3 Milliarden.

„Wir danken John für seinen Beitrag zu EA, seit er 2007 zum CEO ernannt wurde, besonders die Leidenschaft, Hingabe und Energie, die er jeden Tags aufs Neue zeigte“, so Probst. „John hat hart gearbeitet und das Unternehmen durch herausfordernde Übergange in unserer Industrie geführt und war entscheidend für unser deutliches Wachstum im Hinblick auf den digitalen Umsatz. Wir wissen Johns Führung und die vielen wichtigen strategischen Entscheidungen, mit denen er das Unternehmen vorangebracht hat, sehr zu schätzen. Wir kamen übereinstimmend zu der Ansicht, dass dies die richtige Zeit für einen Führungswechsel ist.“

„Während wir mit der Suche nach einem CEO beginnen, sind wir froh, dass Larry mit seiner Erfahrung hinsichtlich unserer Mitarbeiter, Partner und Kunden zugestimmt hat, als Executive Chairman die Führungsrolle im Tagesgeschäft zu übernehmen. Er bringt 16 Jahre Erfahrung als EA-CEO und ein tiefes Verständnis der Unternehmensstrategie, des Marketingteams, des Geschäftspotentials und der Industrietrends mit sich“, erklärt Lead Director Richard A. Simmons im Namen des Vorstands.

Riccitiello sagt: „EA ist ein außergewöhnliches Unternehmen mit kreativen und fähigen Mitarbeitern. Es war mir eine Ehre, als CEO des Unternehmens zu arbeiten. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben und nach sechs Jahren ist die richtige Zeit gekommen, die Verantwortung zu übergeben, damit eine neue Führungsriege das Unternehmen in die nächste Innovations- und Wachstumsphase führen kann. Hinsichtlich EAs Zukunft bleibe ich sehr optimistisch - ein Weltklasse-Team treibt den Übergang des Unternehmens in die nächste Generation der Konsolen voran.“

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.