EA und Activision einigen sich außergerichtlich
Rechtsstreit beigelegt, angebliche Hacking-Versuche von Activision und Respawns Titel nicht auf der E3.
Electronic Arts und Activision haben in ihrem Rechtsstreit eine außergerichtliche Einigung erzielt, wie beide Unternehmen bestätigten. Activisions Klage gegen die Infinity-Ward-Gründer Zampella und West hat allerdings nach wie vor Bestand.
Wie genau diese Einigung aussieht, ist wiederum nicht bekannt.
Activision hatte Electronic Arts im Zuge seiner Klage gegen Zampella und West Ende 2010 ebenfalls zu den Angeklagten hinzugefügt und 400 Millionen Dollar Schadenersatz verlangt. Man warf dem Publisher vor, schon 2009 damit begonnen zu haben, Zampella und West von Activision wegzulocken. Vor kurzem wurde bekannt, dass Activision kürzlich 42 Millionen Dollar an ehemalige Infinity-Ward-Mitarbeiter zahlte. Dies stehe allerdings nicht im Zusammenhang mit dieser Klage und sei auch kein Schuldeingeständnis des Publishers.
Unterdessen sind neue Anschuldigungen gegen Activision aufgetaucht, die aus Dokumenten des aktuellen Verfahrens stammen, wie Giant Bomb berichtet. Darin beschreibt man einen Plan namens "Project Icebreaker" aus dem Jahr 2009. Activisions Chief Legal Officer George Rose habe damals IT Director Thomas Fenady damit beuftragt, auf die Arbeitscomputer von West und Zampella zuzugreifen.
Fenady arbeitet mittlerweile für Warner Bros. und gibt an, dass er laut Rose nach "schmutzigen Details über Jason und Vince" suchen sollte, da man sie "loswerden" wollte. Gleichzeitig warnte man ihn davor, sich nicht erwischen zu lassen, allerdings habe Rose hinzugefügt, dass "Bobby [Kotick, Activision CEO] sich um dich kümmern wird... Mach dir keine Sorgen über Konsequenzen."
Dabei beschrieb er auch einige Wege, wie Activision versuchte, Zugriff auf die Rechner zu erlangen. Man kontaktierte sogar Microsoft und bat sie um Hilfe dabei, West und Zampellas Passwörter zu knacken, doch der Konzern aus Redmond lehnte ab, da man keinen Gerichtsbeschluss dafür habe. Auch eine unabhängige Sicherheitsfirma namens InGuardians sei kontaktiert worden, die aufgrund der "rechtlichen Hürden" ablehnten.
Fenady zufolge wurde sogar darüber diskutiert, in Infinity Wards HQ zum Beispiel einen Feueralarm auszulösen, um währenddessen die Computer von West und Zampella durchsuchen zu können. Er glaubt allerdings nicht, dass man dies auch in die Tat umgesetzt habe.
Rose bestritt, Fenady damit beauftragt zu haben, "schmutzige Details" zu finden, gab aber zu, dass Activision erfolglos versucht hat, auf die E-Mails der beiden zuzugreifen. West und Zampellas Anwälte wollen die Informationen nutzen, um zu beweisen, dass Activision die beiden schon loswerden wollte, bevor man sie 2010 feuerte.
Wie bekannt ist, haben West und Zampella zwischenzeitlich mit Respawn Entertainment ein neues Studio gegründet. Ihr erstes Spiel wird man aber auch in diesem Jahr nicht auf der E3 sehen.
"Einige von uns werden auf der E3 sein, aber wir zeigen nichts und machen keine Pressearbeit für das Spiel", erklärte Respawns Community Manager Abbie Heppe gegenüber Joystiq.