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EA will Codemasters seine Freiheiten lassen - und gibt ihnen die Respawn-Behandlung

Ein Schrank voller Möglichkeiten.

  • Nach der Übernahme durch EA soll Codemasters seine eigenen Identität bewahren können und gleichzeitig Zugang zu EAs Mitteln bekommen

Anfang dieses Jahres hat sich Electronic Arts den britischen Entwickler Codemasters für 1,2 Milliarden Dollar gekauft. Nun verrät EA, wie es mit dem neuen Studio weitergehen soll. In einem Interview erklärte EA-CEO Andrew Wilson, dass EA Codemasters seine eigene Identität lassen will.

Der Publisher wolle die Einmischung von außen vermeiden und Codemasters in dieser Hinsicht wie den Apex-Legends-Entwickler Respawn Entertainment behandeln. Respawn selbst wurde seinerzeit für etwa 445 Millionen Dollar übernommen, darf aber trotzdem seiner eigenen Linie treu bleiben. Gegenüber MCV sagte Wilson:

"Ähnlich wie bei Respawn geht es uns nicht darum, [...] Codemasters in ein weiteres Electronic-Arts-Studio zu verwandeln; es geht uns um die Bereitstellung von Möglichkeiten."

"In dieser Branche geht es um erstaunliche, kreative Talente. Und wir sehen wenig Vorteile in der Indoktrination dieser erstaunlichen, kreativen Talente. Aber wir wollen ihnen Zugang zu den Dingen verschaffen, die wir aufgrund unserer Position in der Branche bekommen."

Codemasters darf in der eigenen Spur bleiben und bekommt von EA einen Premium-Boxenstopp.

Wilson zog den Vergleich zu einem "erstaunlichen Schrank an IP... und Technologie" mit viel "Marketing-Breite, Tiefe und Reichweite auf globaler Basis", zu dem EA "Codemasters einen Schlüssel für den Schrank übergibt."

"Sie können kommen und sich aus dem Schrank nehmen, was sie brauchen, aber sie werden weiterhin das sein, was sie sind, denn das ist es, was sie in erster Linie besonders gemacht hat", so Wilson.

Codemasters' CEO Frank Sagnier sagte, dass EA "mit seinen Vertriebs- und Marketing-Muskeln, seiner Expertise im Bereich Live-Services, seiner hochmodernen Analyseplattform, EA Access, EA Play [und] Origin Größe mitbringt." Das Studio habe nun Zugang zu all diesen Möglichkeiten.

"Ich sage nicht, dass wir alles nehmen werden. Und deshalb ist es fantastisch, dass EA alle Dienste anbietet, uns aber nicht zwingt, wenn es nicht passt. Es ist also wirklich die perfekte Welt an diesem Punkt."

Um diese märchenhafte Aussage auf die Spitze zu treiben, umschreibt Sagnier die Integration von Codemasters folgendermaßen: "...als hätten wir unseren Aschenputtel-Schuh gefunden, es passt perfekt."

Da haben sich ja zwei gefunden. EA als Sport-Gigant und Codemasters, die große Rennspiel-Franchises wie Grid, F1 und Dirt unter ihrem Dach vereinen. Damit sich die 1,2 Milliarden für EA auch lohnen, will es Codemasters ganz schön auf Trab halten und plant jedes Jahr ein Rennspiel zu veröffentlichen - und zwar sowohl aus dem Codemasters-Portfolio als auch aus den eigenen Franchises.

Am 16. Juli soll F1 2021 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series, Xbox One und PC erscheinen, um EAs neue Rennspiel-Ära einzuläuten.

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