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EA will Take-Two haben. Und wie sehr hört man auf Fans? - Die Gaming-Woche vor 15 Jahren

Es war einmal...

Wisst ihr noch, was alles so vor 15 Jahren passiert ist? Wenn es euch wie mir geht, denkt ihr manchmal daran zurück, wann zum Beispiel bestimmte Filme ins Kino gekommen sind. Und dann stockt einem erst einmal leicht der Atem, wenn man realisiert, wie lange das zum Teil schon her ist. In der Spielebranche passiert über die Jahre hinweg auch immer viel und ein Blick zurück zeigt uns interessante, kuriose und witzige Dinge. Daher diese kleine und neue wöchentliche Rubrik, in dem wir auf die jeweilige Woche zurückblicken – nur eben vor 15 Jahren!

Die Woche vom 3. bis 9. März 2008

Vor 15 Jahren wurde heftig gebaggert. In dem Sinne, dass Electronic Arts gerne Take-Two übernommen hätte. Damals bot sogar der in der Gaming-Szene bekannte Anwalt Jack Thompson seine Hilfe bei diesem Vorhaben an. Was EA kurze Zeit später ablehnte. Erinnert ihr euch noch an den guten, alten Thompson? Der hatte nicht nur ein Problem mit Videospielen und Rap, sondern mit so ziemlich allen, wie er es sah, Obszönitäten in der modernen (Pop)Kultur. Damit schaffte er es damals regelmäßig in die Schlagzeilen, 2008 wurde ihm unter anderem aufgrund falscher Aussagen seine Anwaltslizenz entzogen. In der Branche wird ihn wohl keiner vermissen.

Zurück zu EA und Take-Two. Sid Meier sagte damals, dass ihn eine Übernahme nicht stören würde und EA schmierte den Entwicklern bei Take-Two Honig ums Maul, indem man sie als Diamanten bezeichnete. Das half aber alles nichts, denn Take-Two-Chef Strauss Zelnick sah für das Unternehmen eine unabhängige Zukunft vor. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Eine interessante Aussage tätigte Emil Pagliarulo, der Lead Designer von Fallout: "Man hört auf die Fans und respektiert ihre Ideen, aber sobald man damit anfängt, ein Spiel nach ihren speziellen Vorstellungen zu gestalten, kann man in Schwierigkeiten geraten."

Anders gesagt: Man sollte nicht zu sehr auf die Fans hören. Wie seht ihr das? Wie weit würdet ihr gehen? Ich denke, was das Spielerische anbelangt, kann man durchaus auf seine Fans hören. In Sachen Story würde ich mir hingegen nicht reinreden lassen.

Auf seinem Weg durch zahlreiche Unternehmen machte Phil Harrison, der zuvor lange Jahre bei Sony war, Station bei Infogrames und wurde dort Präsident. Zu einem Zeitpunkt, an dem Infogrames plante, Atari komplett zu kaufen. 2009 wurde dann aus Infogrames Atari, ein Jahr später ging Harrison wieder. Ihn zog es anschließend zu Gaikai, Microsoft, und Google, wo er heute noch arbeitet und zuletzt Google Stadia zu Grabe trug.

Rory McGuire, der Lead Designer von Robert Ludlum's The Bourne Conspiracy, bezeichnete es wiederum als Fehler, dass es überhaupt eine Variante der Xbox 360 ohne Festplatte gab. Was ich absolut nachvollziehen kann, ohne Festplatte fehlte der Konsole einfach was. Sony dachte bei der PS3 weiter und integrierte sie direkt.

Traurig waren indes die Fans von D&D, denn dessen Miterfinder Gary Gygax starb in diesem Jahr. Unterdessen machte man sich bei Activision Gedanken über ein Call-of-Duty-MMO. Also im Grunde das, was heute Warzone ist? Zumindest kommt es dem wohl am nächsten.

Die Tests der Woche

Perry Rhodan im Test. Fabian Walden schrieb: "Perry Rhodan sieht verdammt gut aus, keine Frage. Aber es bietet viel mehr als das. Natürlich ist die Spielwelt, diese lebendig gewordene Fantasie eines Universums zunächst das Beeindruckenste. Das, was förmlich ins Auge sticht. Aber Perry Rhodan sieht auch verdammt gut aus, wenn Ihr hinter diese brillante Verpackung blickt. Von der Story über die Rätsel bis hin zu Details wie der Steuerung macht schlichtweg alles wirklich Spaß."

eXperience112 im Test. Fanian Walden schrieb: "eXperience112 ist ein Meisterwerk. Ich weiß, ich sage das zum wiederholten Male, aber es ist eine Tatsache, die man nicht oft genug betonen kann. Kein anderes Adventure bezieht Euch so sehr ins Spielgeschehen ein. Kein anderes Adventure lässt Euch so spüren, dass Ihr hier nicht nur ein wenig 'daddelt', um die Welt zu retten, sondern dass Ihr eine einzelne Person aus ihrem Schicksal helfen müsst. Es ist erwachsen, spannend, nachdenklich, experimentell, innovativ, intuitiv, anders - und zwar im gute Sinne anders. Es ist düster, beklemmend, einzigartig, mutig, magisch…"

Final Fantasy XII: Revenant Wings im Test. Tanja Menne schrieb: "Final Fantasy XII: Revenant Wings ist durchaus kein schlechtes Spiel. Man kann sich angenehm damit vergnügen, wenn der Hunger nach einer Portion Echtzeitstrategie Light für Zwischendurch aufkommt oder man erfahren will, was nach den Ereignissen in FFXII passiert. Die Story ist gelungen, die Grafik überwiegend bezaubernd und die Esper ein Danke von meiner Seite aus wert. Aber es ist auch wieder ein DS-Verteter aus dem Hause Square Enix, bei dem man sich fragen muss, warum die Entwickler nicht bei dem Genre geblieben sind, das sie voll und ganz beherrschen, in dem sie sich bestens auskennen – das traditionelle Japano-Rollenspiel."

Lost Planet (PS3) im Test. Dazu schrieb ich: "Auf der PlayStation 3 ist Lost Planet keineswegs jung geblieben, sondern sichtlich älter geworden. Es ist weiterhin ein teilweise geniales Actionfeuerwerk mit zahlreichen imposanten Gegnern. Aber gemessen an den Titeln, die zwischenzeitlich von den Spieleschmieden zu uns herüber schwappten - etwa Uncharted -, verliert es angesichts der abwechslungsarmen Missionen und der öden Story deutlich an Reiz. Was das Ganze aber wertungstechnisch richtig einbrechen lässt, sind die unverständlichen Framerateeinbrüche und das unscharfe, verpixelte Sichtfeld, das gierig an der Atmosphäre nagt."

Abenteuer in der Welt von Perry Rhodan.

Weitere Artikel der Woche

Vorschau: Grand Theft Auto IV: "In solch einer Größenordnung kann es kein perfektes Spiel geben. Vielmehr ist Grand Theft Auto IV eine fast größenwahnsinnige Vision, die in Umfang und Detailreichtum Zeichen setzt und uns die Freiheit lässt, unser digitales Schicksal selbst in die Hand zu nehmen."

Vorschau: Left 4 Dead. "Es ist ein Dauerfeuer-Spektakel, das jeden Genre-Fan kleine Freudentränen verdrücken lassen sollte. Ein Survival-Horror, der einem nicht eine einzige Verschnaufspause gönnt, einen kompromisslos dahin rafft, ist man nicht 100% bei der Sache."

Vorschau: Rainbow Six Vegas 2. "Ähnlich wie schon bei GRAW hat man das Gefühl, dass erst die zweite Version das angestrebte Ziel der Entwickler erreicht. Aber keine Sorge: Vegas 2 bietet sogar mehr Level als der erste Teil, ist damit deutlich länger als GRAW 2 und dürfte dank dem Erfahrungspunkte-System auch locker zu einer weiteren Runde anspornen."

Vorschau: Lost – Das Spiel. "Gleich zu Beginn kann man erst einmal Entwarnung geben. Lost wird keine miese TV-Umsetzung à la Sopranos mit unterirdischer Grafik und katastophalem Gamedesign. Sowohl optisch als auch spielerisch wird gute Videospielkost serviert, die Lost- sowie Adventure-Fans begeistern dürfte."

Vorschau: Turning Point: Fall of Liberty. "Die Geschichte um eine alternative Vergangenheit ist sicherlich nicht neu, allerdings einfach spannend inszeniert. Ob die einzelnen Abschnitte, die gezeigt wurden, auch als Einheit funktionieren, wird sich erst anhand einer spielbaren Version beurteilen lassen."

Vorschau: War Leaders: Clash of Nations. "War Leaders spielt sich überraschend frisch und motiviert aus dem Stand - obwohl oder vielleicht gerade weil man sich stark bei den erfolgreichsten Strategie-Serien bedient hat. Besonders erfreulich empfand ich übrigens die Anpassungsfähigkeit des Spielsystems."

Left 4 Dead. Gute Zeiten.

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