Fröhlichen Diebstahl zum Geburtstag? Amazon entlässt fragwürdigen PS5-Kurier
Heute kann es regnen, stürmen oder die PS5 geklaut werden...
- Familie Walker wurde die bestellte PS5 offenbar von einem Kurier entwendet
- Der 16-jährige Sohn hätte das Gerät eigentlich zum Geburstag bekommen sollen
- Nach direkter Konfrontation des nächstens Amazon-Depots wurde der Fahrer entlassen
Erst gestern haben wir uns gefragt, was nun aus zahlreichen Betroffenen in Großbritannien geworden ist, die ihre bestellte PlayStation 5 nicht wie geplant erhalten und stattdessen zum Teil absurde Haushaltsgegenstände erhalten haben.
In einem konkreten Fall zieht Amazon offenbar nun Konsequenzen, denn das Unternehmen hat sich vom ersten Fahrer getrennt, der offenbar einfach mit einer PS5 davonfuhr, anstatt sie zu liefern - und das auch noch am Geburtstag des Empfängers. Mutter Jenni Walker aus Oxfordshire hatte eine PS5 als Geburtstagsgeschenk für ihren 16-jährigen Sohn bestellt - ein ganz schön mächtiges Geschenk - und konnte den Fahrer auf Video aufzeichnen.
Im Gespräch mit Eurogamer.net gab Jenni Walker an, sie hätte den Fahrer eigentlich nicht in Schwierigkeiten bringen wollen, aber ihr Mann Richard habe das Kamera-Material einfach in die sozialen Medien hochgeladen - da war man sich vielleicht nicht ganz einig über das Vorgehen. In der Aufnahme sieht es so aus, als würde der Fahrer mit einer großen, PS5-ähnlichen Box im Kofferraum hantieren. Nach der Lieferung anderer Pakete, stellt der Fahrer das Paket aber einfach wieder zurück ins Auto und fährt davon.
Nach diesem Vorfall nahm die Walker-Familie zunächst Kontakt zu Amazon auf und durchlief einen ähnlichen Prozess, wie ihn viele andere in der vergangenen Woche erlebt hatten. Kurz gesagt: Der Versandriese gab zuerst zu verstehen, dass man Nachforschungen anstellen würde, gab einen kleinen Hoffnungsschimmer auf eine Ersatz-Lieferung und übermittelte später eine Rückerstattung. Die Familie erzählte Eurogamer, dass sie, wie viele andere auch, eigentlich versucht hatte, eine Rückerstattung abzulehnen, da sie befürchtete, das würde den Kaufvertrag zwischen ihr und Amazon beenden und die Chance auf die Lieferung einer Konsole zunichtemachen. Ursprünglich wurde ihr als Entschädigung zudem ein wenig befriedigender Geschenkgutschein in Höhe von 5 Pfund angeboten, dieser wurde jedoch schließlich auf 50 Pfund erhöht.
Walkers Tochter fuhr währenddessen persönlich zum nächsten Amazon-Depot und konfrontierte den Chef des Standorts mit dem CCTV-Filmmaterial, das einen seiner Fahrer zeigte, wie er mit der 450-Pfund-Konsole davon fährt. Der Standortchef bestätigte, dass es sich bei dem Fahrer auf der Aufnahme um einen seiner Angestellten handelte, und sagte, er würde gefeuert werden. Offenbar zieht der Online-Shop-Gigant zumindest bei direkter Konfrontation Konsequenzen, wenn es nicht mehr anders geht.
"Wir haben sehr hohe Standards für unsere Zustellenden und für die Art und Weise, wie sie die Kundschaft bedienen", heißt es von Amazon heute in einer Stellungnahme gegenüber Walkers Lokalzeitung Oxford Mail. "Der Angestellte wird nicht länger im Namen von Amazon liefern."
Was Walker und ihren Sohn angeht, ist die Jagd auf eine weitere PS5 leider wieder eröffnet - obwohl Jenni offenbar beschlossen hat, den Geldhaien auf eBay auszuweichen. Nicht nur, dass die Konsolen dort überteuert sind, es könnte schließlich auch sein, dass dort sogar das ursprüngliche Gerät ihres Sohnes gelandet ist - das wäre dann doch etwas sehr ironisch. Und ärgerlich.