Einer der Unseren ist gegangen
Eine Meldung in eigener Sache.
Leider muss ich euch traurige Nachrichten überbringen: Vor einigen Tagen verstarb unerwartet unser Redakteur Markus Grundmann an einer Aorten-Dissektion.
Es kam sehr überraschend, wir sprachen am Vorabend noch kurz, tauschten Mails aus, er freute sich darauf, Daemon X Machina zu testen. Der Verlust schmerzt uns auf viele Weisen, zuerst als Freunde und Kollegen. Aber wir vermissen ihn auch jetzt schon als Redakteur, der über alles die Indies liebte. Immer wieder versuchte er, hier und da ein sicher würdiges kleines Spiel unterzubringen, leider nicht immer mit Erfolg, denn sein Enthusiasmus für diese Games war weit größer als unsere redaktionellen Möglichkeiten. Aber auch große Titel aller Art, zuletzt Remedys Control, lagen ihm am Herzen. Aus diesem Grund haben wir hier noch mal ein paar seiner Texte zusammengetragen, um damit einem der Unserem die letzte Ehre zu erweisen. Unsere aufrichtige Anteilnahme geht auch an seine Familie und seine Freunde. Markus, vielen Dank für alles. Du wirst vermisst und nicht vergessen werden.
Es ist Pappe. Die beste Pappe der Welt.
Es ist eine Freude, die Papp-Teile zusammenzustecken, auch wenn es dauert. Oder gerade weil es dauert. Macht euch einen Tee oder trinkt ein Bier, macht nebenbei eine Serie an und nehmt euch Zeit. Denn wenn ihr sorgfältig arbeitet, ist es umso befriedigender, das Endergebnis zu sehen, etwas in der Hand zu haben, das funktioniert. Und zu wissen, dass man es selbst gebaut hat.
Nintendo Labo: Multi-Set & Robo-Set
Ohne dich schlaf' ich heut' Nacht nicht ein ...
Ich hatte noch nie bei einem Spiel so viel Angst, dass es mich am Ende vor eine Wahl stellt - zu entscheiden, was gut oder was richtig ist. Diese Wahl trifft das Spiel glücklicherweise sehr elegant für sich selbst und dafür habe ich es am Ende geliebt. Und mich dann gefragt, wie ich entscheiden würde. Ich kam zu keinem Ende, denn ich weiß glücklicherweise noch nicht, wo ich am Ende meines Lebens stehen werde.
Roboterliebe
Der Protagonist selbst ist so liebenswert wie ein kleines Kaninchen mit Schlappohren, der Schwierigkeitsgrad steigt langsam aber bestimmt an und fordert eure Konzentration. Astro Bot Rescue Mission ist ein wundervolles Erlebnis, zu dem ich selbst in der überschaubaren Zeit eine unzertrennliche Bindung entwickelte. Ich bin sicher, vielen anderen PSVR-Besitzern wird es ebenso ergehen.
"GRANATE!" "WO?!?" "ICH GEH REIN!" "WARUM?" "FOR HODOR!" "FÜR WEN?"
Und doch hat mich Ghost Recon Wildlands so schnell in seinen Bann gezogen wie es Halo zuletzt gar nicht mehr konnte. Warum? Sicher liegt das an meinen Mitspielern, bei denen ich große Freude hatte, zu sehen, wie sie unsere Squad jede Mission aufs Neue ins Verderben führten. Einen Hubschrauber stehlen sollen wir? Also klauen wir uns einen Pick-Up und rammen das Ding einfach. Langsam anschleichen sollen wir uns? Ich werfe erst mal eine Granate.
Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands
Oh, du bittersüße Melancholie!
Na, schmeckt der Cocktail? Könnte daran liegen, dass er ganz auf euch abgestimmt ist. Könnte daran liegen, dass der Barkeeper begriffen hat, dass ihr gerade mies drauf seid und euch deshalb eine Extraportion Absinth spendiert hat. Den guten tschechischen, schön mit brennendem Würfelzucker und jeder Menge Thujon, so dass ihr beim Trinken aufpassen müsst, nicht unfreiwillig für den Rest eures Lebens zu schielen. Nur aus besten Rohstoffen, Kräuter aus den Wäldern rund um Prag. Bester, allerbester, allerbestester Absinth! Herrliche Wermut-Aromen! Wermut reimt sich auf Schwermut.
Lernt euch besser kennen!... oder für immer hassen.
Ein Smartphone hat fast jeder und es könnte außerdem sein, dass ihr ein paar interessante Lektionen über eure Freunde lernt. Und darüber, was sie über euch denken. Nur bitte: Nehmt euch selbst und alle anderen nicht zu ernst. Und kauft euch vor dem Spielen Bier. Viel Bier.
Es war unglaublich schön. Das musste jetzt erst mal raus.
Dieses kleine Indie-Spiel ist eine echte Perle, die beweist, was mit Computerspielen erzählerisch möglich ist und steht exemplarisch dafür, dass dieses Medium Kunst sein kann. Es mag Leute geben, die in Spielen viel interagieren wollen und denen What Remains of Edith Finch zu wenig Spiel ist und zu viel Erzählung. Das ist legitim. Jedem, der aber nur einen Hauch übrig hat für gute Geschichten in Spielen sei dieser Titel aber heiß ans Herz gelegt. Spielt What Remains of Edith Finch, denn es ist fantastisch.