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Elden Ring: Kann das Spiel auf PS4 und Xbox One noch mithalten?

Wie gut schlägt sich Elden Ring noch auf den alten Konsolen? Eine Analyse.

Der Staub hat sich nach der Veröffentlichung von Elden Ring ein wenig gelegt und jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen Blick auf die Last-Gen-Versionen zu werfen. Wir schauen uns an, wie es grundsätzlich auf PS4, Xbox One, Pro und One X aussieht und ob eine dieser Konsolen ein vernünftiges Erlebnis bieten kann. Müsst ihr angesichts der knappen Bestände an Current-Gen-Konsolen wirklich aufrüsten? Angesichts der Diskussion um die Performance von Elden Ring scheinen die Aussichten nicht besonders gut zu sein, aber von den vier verfügbaren Last-Gen-Versionen erweisen sich PS4 Pro und Xbox One X als nicht schlecht. Die Standard-PS4 ist akzeptabel, nur die Xbox One S sollte man meiden.

Das ist keine Übertreibung: Elden Ring ist auf der Basiskonsole von Microsoft ein zutiefst unbefriedigendes Erlebnis - es ist die Version mit den größten Kompromissen bei Spielbarkeit und Grafik. Wir haben das natürlich schon während der Netzwerk-Beta gesehen, also sollten wir vielleicht nicht allzu überrascht sein. Auch hier wendet Entwickler From Software verschiedene Tricks an, um die Xbox-Basisversion in einen spielbaren Zustand zu pressen, und zwar mit einer reduzierten 900p-Auflösung und einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde. Wenn ihr nach Limgrave kommt, wird eine niedrige Einstellung für Umgebungsschatten verwendet. Für die Grasdichte wird ebenfalls die niedrigste Einstellung der Engine verwendet (scheinbar noch niedriger als niedrig auf dem PC), was dazu führt, dass die Region kahl aussieht und keinen Eindruck von Tiefe vermittelt. Noch schlimmer ist, dass visuelle Features wie Ambient Occlusion und Schatten auf der Basiskonsole deutlich zurückgeschraubt wurden, sodass Szenen mit tief stehender Sonne ungewöhnlich karg wirken.

Das Resultat ist, dass es die am schlechtesten aussehende Version von Elden Ring ist. Ehrlich gesagt, würde ich jedem, der immer noch mit einer Basis-Xbox-One spielt, dringend empfehlen, auf ein Hardware-Upgrade zu warten, wenn ihr beim ersten Spielen die beste Erfahrung mit diesem phänomenalen Spiel haben wollt. Unsere Zeit mit der Xbox One brachte eine Version mit außergewöhnlich vielen Kompromissen zutage. Einer der schlimmsten Punkte ist der Zustand der Gegneranimationen. Selbst im Nah- und Mittelbereich laufen die Feinde mit einer individuellen Bildrate - viel niedriger als der Rest des Spiels -, bis sie sich in Angriffsreichweite bewegen.

Alle Konsolenplattformen nutzen in gewissem Maße diesen Trick mit den niedrigen Bildwiederholraten, um die Leistung zu verbessern und zu stabilisieren, aber die Xbox One treibt es auf die Spitze. Trotz all dieser Kompromisse wird das Spiel nur mit 20 bis 30 Bildern pro Sekunde ausgeführt. Und selbst wenn das Spiel sein Leistungsziel erreicht, sieht es aufgrund des für From typischen und inkonsistenten Frame-Pacings so aus, als würde es ohnehin mit einer niedrigeren Bildrate laufen: Es ist der endgültige Sargnagel.

Die PlayStation 4-Basisversion ist weit davon entfernt, die beste Wiedergabe des Spiels zu bieten, aber im Vergleich zur Xbox-One-Version hält sie sich erstaunlich gut. Die Auflösung beträgt typische 1080p, die Grasdichte zeigt sich in besserer Form, während sich Ambient Occlusion, Schatten und Draw Distances - obwohl sie bei Weitem nicht auf dem Niveau von PS5 und Series X liegen - relativ gut halten. Störende Feindanimationen mit niedrigerer Bildrate wie auf der Xbox One sind ebenfalls weniger aufdringlich, wenn auch immer noch spürbar. In jeder Hinsicht fühlt sich die Basis-PS4 wie die Konsole an, die From Software als Standardversion anvisiert hat: kein Schnickschnack, aber eine gerade noch akzeptable Art, Elden Ring zu spielen. Sie stellt eine Basiserfahrung dar, auf der PS4 Pro und PS5 aufbauen -auf einem 1080p-Display macht das Basisgerät seine Sache recht gut.

Xbox One S
Xbox One X
PS4
PS4 Pro
Limgrave auf allen Last-Gen-Geräten im Vergleich. Die PS4 zielt auf native 1080p ab, die Xbox One liegt bei 900p, während die PS4 Pro über eine Rekonstruktionstechnik mit 1800p rendert. Bei der One X wechselt die Auflösung dynamisch zwischen 1512p und 1800p.
Xbox One S
Xbox One X
PS4
PS4 Pro
Insgesamt ist die Qualität der Effekte bei allen Versionen gleich, obwohl die Beleuchtungsqualität auf der Xbox One in der Nähe des Kamins auf der rechten Seite des Bildes geringer ist.
Xbox One S
Xbox One X
PS4
PS4 Pro
Die wesentlichen Geometrie-Details und Texturen sind auf allen vier Systemen identisch. Leider wird auf der Xbox One der Tiefenschärfe-Effekt während der Zwischensequenzen entfernt.
Xbox One S
Xbox One X
PS4
PS4 Pro
Die Grasdichte ist auf der Xbox One stark reduziert, während PS4, PS4 Pro und One X passende Einstellungen verwenden, um den Raum zu füllen. Seltsamerweise bedeutet die Verwendung eines Modus zur automatischen Erkennung von Einstellungen auf der One X, dass Ambient Occlusion in bestimmten Bereichen (hier vor allem unter dem Gras erkennbar) unter Last nicht aktiviert wird. Ebenso wird die Bewegungsunschärfe in diesem Fall deaktiviert - obwohl sowohl AO als auch Unschärfe in anderen Szenen wieder aktiviert werden.

Von der Optik her bietet die PS4 eine solide Umsetzung der Welt von Elden Ring, obwohl die Performance nicht ganz ideal ist. Die Framerate liegt meist bei 30 Bildern pro Sekunde, wenn auch mit den erwarteten Problemen bei ungleichmäßigem Frame-Pacing, die wir früher schon bei Souls-Titeln auf Konsole gesehen haben. Es gibt auch einige bemerkenswerte Einbrüche, wobei Einbrüche unter 30fps in der Regel auf Gebiete mit vielen Feinden beschränkt sind. Es ist ein riesiges Upgrade im Vergleich zur Xbox One, aber wenn man schnell reist oder mit effektlastigen Momenten konfrontiert wird, ist das System überlastet. Ein Leistungsniveau von 25 bis 30fps während des Kampfes mit dem Drachen in Limgrave ist etwa das schlimmste Szenario, das ich gesehen habe, aber selbst dann sind die Einbrüche nur flüchtig. Angesichts der geringen Bestände an PS5-Konsolen ist dies immer noch eine akzeptable Möglichkeit, in Elden Ring einzusteigen, bevor man sich neue Hardware kauft.

Als Nächstes ist die PS4 Pro an der Reihe, die zwei wichtige Verbesserungen gegenüber der Standard-PS4 bietet: Auflösung und Bildrate. Die meisten visuellen Einstellungen, einschließlich der Grasdichte und der Schattenauflösung, sind im direkten Vergleich mit der Basiskonsole identisch - und man müsste auf eine Current-Gen-Konsole wechseln, um bessere Ergebnisse zu erhalten. Die Auflösung ist die wichtigste Art, wie die PS4 Pro ihren GPU-Vorteil ausnutzt, indem sie die native Pixelanzahl mithilfe der gleichen Checkerboard-Rendering-Technik, die wir zuletzt in Sekiro gesehen haben, auf 1800p erhöht.

Außerdem haben wir hier einen Vorteil bei der Bildwiederholrate: Die 30fps-Begrenzung wurde entfernt, sodass die Performance auf Pro-Hardware völlig ohne Einschränkungen ist. Man wird nie 60fps erreichen, selbst wenn man direkt in den Himmel schaut (was normalerweise für die niedrigste Rendering-Last sorgt), aber 30 bis 50fps über den gesamten Spielverlauf hinweg sind vernünftig genug. Das Spiel ohne Begrenzung laufen zu lassen, ist nicht ideal, aber besser als die schlecht implementierte 30fps-Obergrenze auf der Basis-PS4.

Xbox One S
Xbox One X
Xbox Series X (Quality Mode)
Wie sieht der Generationsunterschied beim Wechsel zur Xbox Series X aus? Nutzer der Basis-Xbox-One sehen hier einen enormen Einschnitt bei den Grasdetails, obwohl die One X eine vernünftige, mittlere Einstellung verwendet.
Xbox One S
Xbox One X
Xbox Series X (Quality Mode)
Die Texturfilterung auf der Basis-Xbox-One-wird aggressiv reduziert. Gepaart mit dem 900p-Bild sind die Ergebnisse deutlich weniger klar als bei den dynamischen 1800p der One X und den nativen 4K im Qualitätsmodus der Series X.
Xbox One S
Xbox One X
Xbox Series X (Quality Mode)
Auch die Schatten skalieren, wie man es erwarten würde. Der Qualitätsmodus der Series X bietet hier eine enorme Verbesserung gegenüber der One-X-Version, die einige unschöne Momente beim Schattenwurf von Bäumen aufweist.
PS4
PS4 Pro
PS5 (Quality Mode)
Bei den Systemen der PlayStation-Familie sind die PS4 und PS4 Pro mit den gleichen visuellen Grundeinstellungen ausgestattet - lediglich das 1080p-Bild der PS4-Basisversion unterscheidet sich von den rekonstruierten 1800p der PS4 Pro. Die PS5 übertrumpft beide mit einem nativen 4K-Bild in ihrem Qualitätsmodus.
PS4
PS4 Pro
PS5 (Quality Mode)
Die Erhöhung der Grasdichte ist ein großer Vorteil beim Spielen auf der PS5 (entweder im Leistungs- oder im Qualitätsmodus) - obwohl sowohl PS4 als auch PS4 Pro respektable Einstellungen bieten. Beachtet auch, dass die Bewegungsunschärfe auf beiden Last-Gen-Konsolen aktiv ist, ähnlich wie im Qualitätsmodus der PS5.
PS4
PS4 Pro
PS5 (Quality Mode)
Eine abschließende Aufnahme von Margit the Fell zeigt, dass die wichtigen Details in der Welt nur wenig zurückgeschraubt wurden. Die Last-Gen-Systeme sehen immer noch großartig aus, wenn man eine niedrigere Bildrate akzeptieren kann.

All das führt uns zur Xbox One X, die im Grunde genau die gleiche visuelle Ausstattung wie die PS4 Pro hat - mit einer Ausnahme. Das Checkerboard-Rendering wird durch eine native Auflösung inklusive eines Dynamikbereichs ersetzt, der zwischen 1512p und 1800p zu liegen scheint. Potenziell könnte das Spiel volle 4K erreichen - wie wir festgestellt haben, als wir den One-X-Code auf der Series-X-Hardware ausgeführt haben -, aber angesichts der GPU-Limits der Last-Gen-Maschine sind 1800p die reale Grenze. Außerdem bedeutet die Möglichkeit, mit einem dynamischen Auflösungsbereich zu arbeiten, der bei 1512p endet, dass die One X oft mehr Pixel pro Frame rendert als die PS4 Pro mit ihren 1800p via Checkerboarding. Der einzige Nachteil ist, dass die Leistung in einem niedrigeren Bereich zwischen 30 und 40 Bildern pro Sekunde liegt und in vergleichbaren Bereichen schlechter ist als auf der PS5. Es ist auch erwähnenswert, dass die visuellen Einstellungen der One X aggressiver angepasst werden, scheinbar basierend auf der Auslastung. Wie ihr in unserem Vergleich oben sehen könnt, führt dies dazu, dass die One X die Umgebungsunschärfe auf Gras und sogar die Bewegungsunschärfe in einigen Szenen zurückdreht, während die PS4 und PS4 Pro diese Einstellungen trotzdem beibehalten.

Es ist nicht ganz einfach, festzustellen, welches der Last-Gen-Geräte eine bessere Leistung bietet. Die höhere Auflösung und das Potenzial für höhere Einstellungen, bei denen die GPU der One X an ihre Grenzen stößt, sind mögliche Vorteile (das gleiche dynamische Einstellungsmanagement wie bei der Xbox One S gilt auch für die One X). Aber es ist selten ein klarer Vorteil, wenn man beide Geräte nebeneinander stellt. Die bessere Framerate der PS4 Pro ist deutlicher spürbar, weshalb ich sie trotz der Verwendung von Checkerboard-Rendering bevorzuge - aber das Spielen von Elden Ring auf der Xbox One X ist insgesamt ein vergleichbares Erlebnis.

Ich habe auch einen Blick auf die Ladezeiten geworfen. Wenn es um die beste Ladegeschwindigkeit geht, ist die PS5 natürlich der Spitzenreiter - mit einer Spanne von vier bis sieben Sekunden beim Respawn zu einem Gnadenort. Dennoch ist es auf den Last-Gen-Konsolen akzeptabel genug, denke ich. Wenn wir zum Beispiel beim Kampf gegen Margit the Fell sterben, gelangen wir zu einem nahegelegenen Gnadenort. Die PS4 Pro liefert mit 24 Sekunden das beste Ergebnis, dicht gefolgt von der One X mit 26 Sekunden - zuletzt kommen die beiden Basiskonsolen mit etwa 29 Sekunden.

Und auch der Respawn zum Stormgate-Eingangsbereich ergibt eine ähnliche Reihenfolge - und glücklicherweise sind alle Ergebnisse in diesem Fall schneller. Die PS4 Pro liegt mit einem Ergebnis von 17 Sekunden in Führung, die One X folgt mit 18 Sekunden, die PS4 mit 19 Sekunden und die Basis-Xbox-One mit 20 Sekunden. Insgesamt ist das Ergebnis auf den Last-Gen-Konsolen nicht gerade flott und schneller wäre definitiv besser, vor allem für einen weiteren Versuch bei einem Boss. Wenn ihr jedoch mit den Wartezeiten in Dark Souls 3 oder Bloodborne vertraut seid, wisst ihr, was euch hier erwartet. Es sollte beachtet werden, dass diese Ergebnisse auf Standard-Laufwerken basieren - ein Upgrade auf eine SSD sollte diese Zeiten deutlich verkürzen.

Müsst ihr also eure Konsole aufrüsten, um ein befriedigendes Elden Ring-Erlebnis zu haben? Überraschenderweise nicht! Um es ganz offen zu sagen: PS4 Pro und Xbox One X bieten ein brauchbares Spielerlebnis, wenn man mit niedrigeren Gras- und Schatteneinstellungen als bei den Versionen für Series X und der PS5 leben kann und wenn die Leistung und die längeren Ladezeiten kein Hindernis darstellen. Wenn ihr das in Ordnung findet, funktioniert es auf den verbesserten Konsolen ganz gut, wobei die Pro-Version bei der Bildrate die Nase vorn hat. Die Standard-PS4 ist nicht ganz so raffiniert, aber ihr 1080p30-Ziel wird im Großen und Ganzen trotz der fragwürdigen Bildraten akzeptabel erreicht.

Ich würde behaupten, dass jeder erstmalige Durchgang von Elden Ring auf der Xbox One verschwendete Zeit ist. Ein Spiel dieses Umfangs hat etwas viel Besseres verdient. Wenn das euer Setup ist, würde ich dringend dazu raten, auf ein Konsolen-Upgrade zu warten - selbst das Steam Deck, das in 720p auf hybriden mittleren/hohen Einstellungen läuft, wischt den Boden mit der Xbox-One-Variante auf. Der Punkt ist, dass ihr Optionen habt: Drei der vier Last-Gen-Versionen von Elden Ring sind absolut akzeptabel und von diesen drei sind PS4 Pro und Xbox One X gar nicht so schlecht, auch wenn höhere Qualitätseinstellungen und eine bessere Performance für die neue Konsolengeneration reserviert sind.


Im englischen Original von Thomas Morgan, Senior Staff Writer, Digital Foundry

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