Empire: Total War
Schlacht um Leipzig
Obwohl das Treiben in den Hallen der Games Convention mitunter dem Getümmel einer Schlacht gleicht, fand das wahre Scharmützel in einem kleinen Raum bei Publisher Sega statt. Die britischen Entwickler von The Creative Assembly waren zu Gast, präsentierten mit Empire den kommenden fünften Teil der Total War-Reihe und versprechen gleichzeitig allerlei Neuerungen.
Zu einer davon zählen die Seeschlachten, die auch gleichzeitig die größte Enttäuschung der Präsentation markierten. Nicht etwa, weil sie schlecht umgesetzt wären, sondern weil es sie lediglich in Form eines Trailers zu sehen gab. Echte Spielszenen zeigte man hingegen nur von den altbekannten Gefechten an Land.
Größter Gameplay-Unterschied zum Vorgänger ist natürlich der Zeitsprung ins 18. Jahrhundert und die damit verbundene Erfindung des Schwarzpulvers. Das führt zu einem Umdenken in der Taktik der Spieler, schließlich beeinflusst das die Bewegungen oder die Feuerreichweite auf dem Schlachtfeld doch erheblich. Für die Entwickler ist es eine „entscheidende Spielmechanik“, weswegen sie diese so intuitiv und einfach wie möglich gehalten haben. Das Kontrollsystem ähnelt daher dem aus den Vorgängern. Über die entsprechenden Boxen des Interface wählt man seine Truppenverbände und schickt sie an neue Positionen oder in den Kampf.
In der folgenden Schlacht streiten sich Preußen und Briten um die Stadt Leipzig, wobei die Preußen als Angreifer – gleichzeitig unter Kontrolle der Entwickler stehend – Artillerie, leichte Infanterie und Kavallerie auffahren. Erste Amtshandlung: Ein Minenfeld wird gelegt, um etwaige Flankenangriffe auf die Artillerie zu unterbinden. Und prompt geht die Kavallerie der verteidigenden Briten in die Falle. Ein erster Rückschlag für die Besatzer, aber keineswegs das Ende dieses Aufeinandertreffens.
Die Jungs von Creative Assembly schicken ihre Mannen nach vorne, um sie hinter kleinen, langen Mauern in Deckung zu bringen. Einfluss auf solche Situationen haben etwa ihre Ausbildung, die erforschten Technologien, Formationen oder die Erfahrung des jeweiligen Trupps. Sie sorgen somit zum Beispiel für eine schnellere Nachladezeit oder eine bessere Zielgenauigkeit. Einen Bonus auf die Moral gibt indes der Flaggenträger. Wenn er aber im Gefecht fällt, hat das alles andere als positive Auswirkungen.
Für Empire: Total War haben die Macher gleich zwei verschiedene KI-Systeme ausgetüftelt. Eine für die Kampagne, eine für die Schlachtfelder. Bemerkbar macht sich das an den Aktionen der Briten. Nach dem ersten Fehlschlag versuchen sie, mit ihren Infanteristen die Linien der Preußen zu durchbrechen, werden dabei jedoch erneut zurückgeschlagen. Als Konsequenz daraus ziehen sie sich in Sicherheit zurück. Die KI soll somit „sehr viel dynamischer“ agieren und verändert ihre Taktiken ständig, um bestimmte, vorgegebene Ziele zu erreichen. Sie versteht unterschiedliche Formationen und versucht, etwaige Schwachstellen auszunutzen.
Die Verteidiger marschieren indes nicht nur zurück nach Leipzig, sondern besetzen nebenbei noch ein Farmhaus vor der Stadt. Hierbei sieht man sehr schön die Liebe zum Detail. Nach und nach strömen die Soldaten in das Innere des Gebäudes und postieren sich an jedem einzelnen Fenster. Sowohl KI als auch die Spieler dürfen darin Schutz suchen. Ebenso können befestigte Einheiten besser zielen, was für anrückende Fußtruppen recht tödlich wäre.
Und genau aus dem Grund ändern die Entwickler ihre Taktik und bringen ihre Artillerie nach vorne, um eben jenes Haus in Schutt und Asche zu legen. Dazu werden erstmal einige Pferde benötigt, die die schweren Kanonen in Reichweite ziehen. Nach kurzer Wartezeit zerlegen die Geschütze das Farmhaus mit gezielten Schüssen, wodurch es Stück für Stück auseinander bröckelt. Im Spielverlauf erhält man Zugriff auf mehrere Artillerietypen. Je besser die Technologie, desto größer das Kaliber. Das hat einen aktiven Einfluss auf die Schlachten. Die größtmöglichen Kugeln können ein anvisiertes Haus schon mal durchschlagen und sogar das dahinter befindliche Gebäude beschädigen.