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EU Kommission findet keine Beweise für beeinträchtigte Verkäufe durch Raubkopien

Wohl aber positive Nebeneffekte.

Die Europäische Kommission kommt zu dem Schluss, es gebe keine hinlänglichen Beweise dafür, dass sich Raubkopien negativ auf die Verkaufszahlen von Videospielen auswirkten. Zumindest nicht in Europa.

Sie beruft sich auf einen Bericht der Firma Ecorys, die den Einfluss von Raubkopien auf Spiele und andere Entertainment-Produkte untersuchte. Befragt wurden Nutzer in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Schweden, Frankreich, Polen und Spanien. In den beiden letztgenannten Ländern gebe es die meisten Raubkopien.

51 Prozent der Erwachsenen und 72 Prozent aller Minderjähriger hätten bereits illegal Inhalte heruntergeladen oder gestreamt. In Sachen Spiele waren es aber nur 18 Prozent der Befragten, die angaben, eine Raubkopie geladen zu haben. 16 Prozent gaben an, auf einer gemoddeten Konsole unrechtmäßig erworbene Kopien zu spielen.

Nicht uninteressant ist in dem Zusammenhang, dass der Preis offenbar keine so große Rolle spielt. Die Preise bewegten sich im Großen und Ganzen auf dem Niveau, dass die Piraten zu zahlen bereit gewesen wären. 55 Prozent gaben an, dass sie die aktuellsten illegalen Downloads auch zu Marktpreisen oder darüber kaufen würden.

Angesichts der Zahlen kommt die Kommission zu dem Schluss, dass es keine eindeutige Beweislage dafür gebe, dass Urheberrechtsverletzungen wie Raubkopien verkaufsschädigend seien. Es wird aber betont: "Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass Piraterie keine Auswirkungen hat, nur dass die statistische Analyse nicht zuverlässig beweist, dass es welche gibt."

Gleichzeitig stellt die Behörde aber fest, dass es durchaus einen positiven Effekt von Raubkopien gebe. "Illegaler Konsum führt zu erhöhtem legalem Konsum", so der Bericht.

Der komplette Bericht ist 307 Seiten lang (gefunden bei gamesindustry.biz), viel Spaß beim Lesen.

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