Ex-Bizarre-Mitarbeiter: 'Wir waren kein unabhängiges Studio mehr'
Keine Bindung zu den Spielen
Im Interview mit der Edge sprachen Bizarre Creations' ehemaliger Creative Director Martyn Chudley und seine Frau, Commercial Manager Sarah Chudley, nun darüber, wie sich das Studio unter Publisher Activision verändert hat.
"Ich denke nicht, dass die Atmosphäre in den Jahren vor Activision großartig anders war", so Martyn Chudley. "Wir waren immer stolz darauf, unabhängig zu sein. Als Activision uns jedoch übernahm, glaubten wir wirklich, dass sie unsere Kultur in Ruhe lassen würden. Für eine Weile lief es gut, aber dann änderte sich dieses Feeling langsam."
"Wir waren kein unabhängiges Studio mehr und entwickelten nicht mehr 'unsere' Spiele - wir erschufen Spiele, um Slots zu füllen. Obwohl wir an jedes davon glaubten, waren sie doch mehr Produkte von Vorständen und Analysten. Die Kultur, die wir so lange aufgebaut hatten, zerfiel schrittweise und gerade genug, um das Gefühl zu haben, dass es nicht mehr 'unseres' war."
Design Manager Gareth Wilson glaubt, dass auch die Vergrößerung des Studios der Atmosphäre geschadet hat: "Es ist heutzutage für jedes Studio eine Herausforderung, jedem im Team das Gefühl zu geben, dass sie wirklich etwas zu einem Spiel beitragen, wenn es weit über 100 Leute geben könnte, die an einem einzelnen Titel arbeiten.
Im Februar schloss Activision schließlich Bizarre Creations, bot dem Management jedoch an, das Studio zurückzukaufen.
"Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, ja, es gab [eine Möglichkeit]", so Martyn Chudley. "Aber ich persönlich war der Meinung, dass es weitaus mehr Sicherheit für das Wohlsein Unternehmen gegeben hätte, wenn eine dritte Partei hinzugekommen wäre."
"Auf alle Fälle war Bizarre seit der Übernahme noch größer geworden und wir hatten einfach nicht die Fähigkeiten, Kapazitäten und Gelder, um uns um 200 Leute zu kümmern", sagt Sarah Chudley. "Martyn und ich waren immer Menschen mit kleineren Unternehmen, aus diesem Grund traten wir auch zur Seite, als wir erkannten, dass es jemanden mit der Fähigkeit zur Führung größerer Firmen brauchte."
Mit Lucid Games und Hogrocket gingen bisher zwei neue Studios aus dem Ende von Bizarre Creations hervor.