Ex-LucasArts-Mitarbeiter über Battlefront-3-Kommentare: 'Einfach Bullshit'
Widerspricht den Aussagen der Ex-Free-Radical-Mitarbeiter entschieden.
Vor einigen Tagen hatten sich Ex-Mitarbeiter von Free Radical einmal mehr zu Star Wars: Battlefront 3 geäußert und angegeben, dass das Spiel vor seiner Einstellung zu 99 Prozent fertig gewesen wäre.
„Wir hatten ein zu 99 Prozent fertiges Spiel, für das zur Veröffentlichung lediglich noch das Bugfixing fehlte“, hieß es. „Es hätte unser bislang erfolgreichstes Spiel werden sollen, aber es wurde aus finanziellen Gründen eingestellt. Ich bin froh, dass die Leute zumindest sehen konnten, woran wir arbeiteten und so auch den Enthusiasmus des Teams teilen konnten.“
Weiterhin sagte man: „Es gab bei ihnen Veränderungen im Hinblick auf das Management und ihre Ausrichtung. […] wir hatten einen Vertrag mit ihnen bezüglich der beiden Spiele, an denen wir arbeiteten. Und es wurde klar, dass wir uns schnell nach anderen Projekten umschauen mussten. Das Management war sehr offen und wir wurden über alle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Wir haben wirklich alles versucht, um ein paar Projekte an Land zu ziehen, aber es passierte einfach nicht. Die Stunde hatte längst geschlagen, aber die Leute blieben loyal anstatt einfach das sinkende Schiff zu verlassen.“
Dem widerspricht nun allerdings ein ehemaliger Mitarbeiter von LucasArts entschieden.
„Die Sache mit dem zu 99 Prozent fertigen Spiel ist einfach Bullshit“, so die anonym bleibende Quelle gegenüber GameSpot. „Eine großzügige Schätzung wäre wohl, dass es 75 Prozent eines durchschnittlichen Spiels waren.“
In gewisser Weise warf man LucasArts auch vor, das Spiel sabotiert zu haben: „Jede Geschichte hat zwei Seiten“, so der Ex-Mitarbeiter von LucasArts. „Ich war zu der Zeit bei LucasArts, arbeitete an Battlefront 3 und erinnere mich gut daran. Jeder der Producer und das Marketingteam waren zu 100 Prozent darauf bedacht, dass diese Partnerschaft funktioniert.“
„Wir suchten verzweifelt nach einem Next-Gen-Nachfolger von Battlefront. Der Vorwurf, dass das Projekt aus finanziellen Gründen sabotiert wurde, ist lächerlich. Das Franchise brachte damals eine Menge Geld ein. Als Free Radical ständig Termine und Meilensteine verpasste, kam man [in Form der LucasArts-Präsidenten Jim Ward und Darrell Rodriguez] ihnen mit mehreren vollständigen oder zumindest teilweisen Zahlungen für Meilensteine entgegen, um das Projekt am laufen zu halten.“
Der Quelle zufolge litt Battlefront 3 unter anderem unter verpassten Deadlines, weil man Ressourcen für Haze abzweigte, dessen Entwicklung sich in die Länge zog. Außerdem hätten Versionen von Battlefront 3 schlicht nicht funktioniert.
„Im Dezember 2007 hatte Free Radical noch immer keine simple KI, die in den Levels funktionierte“, heißt es. „Für die meiste Zeit des Jahres 2007 funktionierten die Builds für die Xbox 360 einfach nicht. Free Radical behauptete, es läge an Unterschieden zwischen amerikanischen und britischen Entwicklerkits, aber als wir sie darum baten, eines ihrer funktionierenden Geräte in die USA zu schicken, damit wir eine Version bewerten können, lehnten sie das ab.“
Die Tatsache, dass Haze zum PS3-exklusiven Titel wurde, bereitete LucasArts nur noch mehr Sorgen. Man glaubte, die Engine sei einfach nicht mit der Xbox 360 kompatibel. Ebenso habe man 2007 mehr Zeit mit der Arbeit an Haze verbracht als mit Battlefront 3. Des Weiteren wollte man der Entwicklung von TimeSplitters 4 starten, was aber nicht klappte.
Auch 2008 verpasste man der Quelle zufolge Deadlines, aber dennoch einigten sich Free Radical und LucasArts vorläufig auf eine Veröffentlichung im April 2009. Dass Haze trotz der deutlich verlängerten Entwicklungszeit so schlecht abschnitt und man dann auch noch die Battlefront-3-Deadlines für August, September und Oktober verpasste, führte schließlich dazu, dass sich LucasArts dazu entschied, das Projekt aufzugeben.
„Der Fehlschlag von Battlefront 3 war für jeden Beteiligten tragisch, nicht nur für die Fans“, so die Quelle. „Es gibt viele verschiedene Perspektiven und vielen kann man die Schuld zuschieben. Ich lasse allerdings nicht Steve Ellis die Rolle schönreden, den Free Radical dabei spielte. Ich würde vorschlagen, dass jeder dies als etwas Tragisches betrachtet, über das man bei einem Bier sinniert anstatt sich öffentlich mit Schlamm zu bewerfen.“