EyePet
Mehr als nur ein "Spielzeug"
Es fällt einem, wie seitens der Entwickler beabsichtigt, auch gar nicht mehr auf, dass sich alles lediglich auf dem Bildschirm und nicht in der Wirklichkeit abspielt. Schon allein deshalb, weil Stubs alle von euch getätigten Aktionen auf die eine oder andere Weise bestätigt, mit seinen beantwortet. Klopft man beispielsweise in seiner Nähe auf die Unterlage, streckt er frech seinen süßen Hintern in die Höhe, wackelt ein paar Mal mit dem Schwänzchen hin und her – stellt euch hier einfach eine Katze vor, die gerade etwas anvisiert und auf Verfolgungsmodus umschaltet – und springt dann auf eure Finger. Hat euch die Illusion bereits in ihren Fängen, zieht ihr reflexartig die Hände zurück. So wie ihr instinktiv einen Ball fangen würdet, der euch aus dem Bildschirm zugeworfen wird.
Darüber hinaus könnt ihr Stubs liebkosen, ihn zu hohen Hüpfern animieren, in dem ihr die Hand ein Stück weit über ihn haltet, oder zu einem Fang-dich-Spielchen mit ihm ansetzen. Ihm ausgefallene Fellfarben verpassen, seine Haare via weniger Handgriffe in wilde Dimensionen sprießen lassen, ihn mit einem von über 250 Kleidungsstücken und Kostümen versehen. Etwa einem Drachen-Outfit oder einer Baseball-Kluft. Aber dieses reguläre Herumspielen mit Stubs ist natürlich nur ein Bruchteil dessen, was ihr mit eurem, wie Sony es bezeichnet, „magischen Haustier“ machen könnt.
Um zu gewährleisten, dass ihr Stubs nicht nur ein, zwei Wochen eurer Zeit schenkt, bringt er ein großes Repertoire an Gimmicks mit sich. Einige wenige sind gleich von Anfang an dabei (das Pet Centre, die Möglichkeit, Nahrung zu erstellen, etc.), den Großteil müsst ihr erst nach und nach freischalten. Aus dem Grund, dass Stubs zu Beginn nichts anderes als ein Baby ist und viele Sachverhalte, so wie jedes Kind, erst erlernen muss.
Wenn ihr zum Beispiel das erste Mal etwas für ihn zeichnet und das Gemalte in die Kamera haltet – was übrigens gar nicht so einfach ist, da man sein Bild genau zentrieren muss, bis die auf dem Ausschnitt angezeigten Ränder allesamt grün leuchten -, wird Stubs relativ krakelig ein Abbild davon erstellen und es in seiner Welt manifestieren. Die regulären Formen erkennt er, die feinen Details hingegen kommen erst hinzu, wenn er ein wenig mehr Übung hat.
Zudem könnt ihr nicht einfach irgendetwas zu Papier bringen, sondern müsst vor dem Malen einen von fünf Bereichen auswählen, aus denen eure Kreation entspringt. Sei es entweder ein Roboter, eine Puppe, ein Ballon, mit dem beziehungsweise denen sich Stubs vergnügt - die Anzahl der Objekte, die durchs Bild kullern, bestimmt ihr. Oder ein Auto, ein Flugzeug, in das Stubs einsteigt und das ihr anschließend per Pad lenken könnt.
Und ihr müsst Stubs selbstverständlich auch umsorgen. Ihn mitunter mit eigens kreierten Leckerlies in einer Art Minispielchen füttern (ihr werft Essen, er muss es fangen), ihn waschen und trocken föhnen, sollte er schmutzig und nass sein. Seine Verletzungen kurieren, verlief sein Trampolinspringen eine Spur zu wagemutig. Selbst die Umgebung, in der sich eure Kreatur befindet, gilt es zu verschönern und sinnvoll zu nutzen. Legt einen Garten an und sammelt Futter ein. Pflanzt ein paar Blumen und Bäume und Stubs tollt ausgelassen herum.