F1 2011
Fahrer, grüß mir die Bande
Vielmehr holt man damit die letzten paar km/h heraus, um sich noch vor der Kurve vor einen der Konkurrenten zu setzen. Das andere System, genannt Drag Reduction System, habe ich noch nicht ganz verstanden. Irgendwie kann man damit die Stellung des Heck-Spoilers einstellen. Ich hab davon lieber die Finger gelassen, weil es mich beim Herumfummeln mit dem entsprechenden Knopf gleich zweimal ins Kiesbett gehauen hat. Vielleicht hilft ja beim nächsten Mal das Tutorial.
Doch während ich auf dem Nürburgring Platz 4 erzielte, landete ich in Monaco auf dem letzten Tabellenplatz. Die vielen Kurven, die brutale Streckenführung und die aggressiven Fahrer beförderten mich ununterbrochen gegen die Streckenbegrenzung. Zum Glück hatten wir bis dahin schon das Schadensmodell deaktiviert. Statt also Schrott zu produzieren, wurde nur mein Ego vernichtet. Ich sehe schon, ohne Übung werde ich auch bei F1 2011 kein Land sehen. Das Spiel ist mit reduzierten Fahrhilfen eine echte Herausforderung.
Inhaltlich bietet der Splitscreen-Modus sonst keinen Grund zur Beanstandung. Ihr seid mit eurem Offline-Kollegen in einem kompletten Fahrerfeld unterwegs. Ihr könnt alle Strecken bestreiten und es gibt sogar unterschiedliche Wetterverhältnisse. Nur grafisch müsst ihr gehörige Einbußen akzeptieren. Der Detailgrad der Fahrzeuge, der Strecke und der Effekte ist stark reduziert. Regen sieht schlicht hässlich aus und die nächste Runde in Monaco sorgte nicht nur angesichts meiner miesen Performance für eine kleine Enttäuschung.
So nett der Splitscreen-Modus auch ist, so stark muss man die optischen Ansprüche zurückschrauben. Das Spiel sieht im Alleingang einfach um Klassen besser aus. Laut den Entwicklern sogar noch besser als im direkten Vorgänger. Und ja, sowohl Fahrzeuge als auch Streckenbebauung wirken noch einen Tick runder. Mal abwarten, was die Vollversion bringt.
Neben dem Splitscreen-Modus gibt es natürlich auch eine klassischen Online-Variante, die ohne grafische Einbussen daherkommt und 16 Fahrer gleichzeitig zulässt. Die letzten acht werden von der KI ausgefüllt. Ein volles Teilnehmerfeld würde laut Codemasters für Lags und andere Probleme sorgen. Man versucht aber in Zukunft näher an die maximale Anzahl heranzukommen. Andere Games wie Resistance haben gezeigt, dass es möglich ist.
Streckentechnisch bekommt ihr erneut das komplette Formel-1-Aufgebot präsentiert. Interessant ist dabei, dass ihr schon vor der Premiere Ende Oktober auf dem Buddh International Circuit in Indien eure Runden drehen könnt. Schließlich erscheint das Spiel ja schon am 23. September. Ich bin gespannt, ob ein paar Fahrer die Chance nutzen und virtuell vorfühlen. F1 2011 mag zwar noch keine perfekte Simulation sein, aber für einen ersten Eindruck dürfte es selbst den Profis genügen.
Trotz meiner katastrophalen Performance hatte ich mit F1 2011 überraschend viel Spaß. Klar, optisch ist der Spliscreen-Modus keine Augenweide, doch das Nebeneinander auf dem Sofa wiegt dieses Manko locker wieder auf. Auch bei den restlichen Elementen scheint Codemasters einen hervorragenden Job zu machen und wirklich nahezu alle Mankos des Vorgängers auszubügeln. Außerdem sorgen die beiden neuen Zusatzsysteme KERS und DRS für genug Unterschiede, um nach etwas mehr als einem Jahr ein Update zu rechtfertigen. Wie gut das Spiel am Ende wirklich wird, sagt euch dann unser Formel-1-Profi Jens. Ich verzieh mich schnell wieder in Richtung Shooter. Irgendwie sind mir Rennspiele nicht geheuer. Dort habe ich nämlich gegen menschliche Mitspieler keine Chance.
F1 2011 erscheint am 23. September für Xbox 360, PS3 und PC.