F1 2014 - Ehrenrunde oder doch eher Stillstand?
Wenn die Routine im Zirkus Einzug hält.
Codemasters' F1 2014 steckt in einer schwierigen Situation. Einerseits erscheint das Spiel neben dem PC noch für die Last-Gen-Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3, gewaltige technische Sprünge sind dadurch also nicht zu erwarten. Andererseits hat man zeitgleich mit dem Spiel schon die Arbeiten an einer Version für die neuen Konsolen bestätigt, die dann auch früher in der Saison 2015 erscheinen soll.
Technisch herrscht dadurch in F1 2014 weitestgehend Stillstand. Und wenn man eben aktuelle Spiele wie Forza Horizon 2 oder Driveclub vor der Nase hat, stellt man unweigerlich fest, dass an Codemasters' Engine doch der Zahn der Zeit nagt. Die angespielte PC-Version macht da leider keine Ausnahme. Größere Fortschritte sind hier wohl erst im kommenden Jahr zu erwarten. Nicht dass F1 2014 besonders schlecht aussehen würde, aber man merkt eben auch, dass hier noch nicht die neue Hardware im Fokus steht.
Spielerisch... nun ja, es ist halt Formel 1. Was soll man dazu großartig schreiben? Es ist auch nicht so, als hätte man das komplette Handling umgekrempelt. Man hat die Fahrzeuge mit dem Controller wie gewohnt wunderbar im Griff und ihr könnt wie üblich selbst festlegen, wie sehr das Spiel sich in Richtung Simulation oder Arcade bewegt. Berücksichtigt werden dabei natürlich die neuen Regeln der diesjährigen Saison, gleichermaßen gibt es die aktuellen Saisoninhalte, etwa die neuen Fahrzeuge mit ihren teils interessanten Nasen.
Ähnliches gilt für etwaige Wechsel bei den Fahrern sowie die diesjährigen neuen Strecken, zum Beispiel der Red Bull Ring in Österreich oder der brandneue Kurs im russischen Sotschi. Gestrichen wurden hingegen wieder die im letzten Jahr noch eingeführten klassischen Inhalte, ihr könnt also nicht mehr mit legendären F1-Wagen auf älteren (oder den aktuellen) Strecken eure Runden drehen. Schade, das war ein nettes Extra.
Im Karrieremodus sollt ihr nun gleich von Beginn an jedes Team wählen können, ohne euch erst hocharbeiten zu müssen, aber das ließ sich leider noch nicht ausprobieren, da der Karrieremodus - wie auch der Multiplayer - in unserer Preview-Version nicht zugänglich war. Abseits von Karriere, Multiplayer und Einzelrennen hat man noch unterschiedliche Szenarien basierend auf realen Ereignissen zu bieten, deren Schwierigkeitsstufe von sehr leicht bis schwer reicht. Und auch zwei Zeitfahr-Modi sind mit von der Partie. Für Einsteiger ist unterdessen ein neuer, sehr einfacher Schwierigkeitsgrad mit dabei.
Und da in den Kommentaren zu unseren Tests immer wieder danach gefragt wird: Nein, auch diesmal verzichtet man auf eine Einführungs- und Ehrenrunde, eine Siegerehrung auf dem Podest findet nicht statt und es gibt keine Grid Girls. Was das betrifft, bleibt also alles beim Alten.
Was bleibt also abschließend zu sagen? Nun, das Fahren an sich macht mir auch in F1 2014 weiterhin Spaß und dass aktuelle Saisondaten oder neue Strecken mit dabei sind, versteht sich ja von selbst. Ein schlechtes Spiel wird F1 2014 also sicher nicht. Ansonsten ist der Stillstand aber doch recht auffällig, sowohl im Hinblick auf die Technik als auch hinsichtlich des ganzen Drumherums dieses eigentlich glamourösen Rennsports. Wie sehr der Karrieremodus verbessert wurde und ob man Probleme mit KI und Strafen in den Griff bekommt, lässt sich derzeit nicht abschließend sagen. Aber angesichts des Mangels anderer Sprünge sollte man hoffen, dass da noch was kommt.