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F1 2014 - Test

Aktuelle Daten, gutes Gameplay. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das obligatorische Jahresupdate dreht seine Runden. Neue Daten machen noch kein neues Spiel, aber es wird nicht schlechter. Nur älter.

Man könnte den Eindruck bekommen, dass Codemasters unter einem gewissen Zwang stand auch in diesem Jahr ein F1-Spiel veröffentlichen zu müssen. Dafür spricht die Tatsache, dass Xbox One und PlayStation 4 knapp ein Jahr nach ihrer Veröffentlichung noch außen vor bleiben (beachtet dazu auch den Seitenkasten weiter unten), aber auch ansonsten herrscht hier weitestgehend Stagnation. Man musste wohl vermutlich alleine schon aus dem Grund in diesem Jahr noch ein Spiel veröffentlichen, um die Lizenzkosten zu rechtfertigen.

Wenn ihr nun bereits F1 2013 besitzt, solltet ihr euch von F1 2014 keine großen Fortschritte erwarten - erst recht nicht auf der technischen Seite. Codemasters' etablierte Engine kommt auch in diesem Jahr wieder zum Einsatz, selbst auf dem PC müsst ihr noch mit einer Grafik vorlieb nehmen, an der verglichen mit anderen aktuellen Titeln wie Forza Horizon 2 oder Project Cars der Zahn der Zeit nagt. Was diesen Aspekt betrifft, wird man erst im kommenden Jahr den nächsten Schritt gehen. Darauf kann man schon mal gespannt sein.

Im Hier und Jetzt wirkt es eben vor allem auf dem PC doch technisch veraltet, auf PS3 und Xbox 360 dürfte schlicht und ergreifend nicht mehr möglich sein. Seht ihr darüber hinweg, bekommt ihr aber nach wie vor ein Spiel, das sich gut und präzise mit einem Gamepad steuern lässt. Auch F1 2014 ist wie erwartet keine Hardcore-Simulation, bietet aber erneut eine Reihe von Optionen, mit denen ihr den Realismus-Grad euren Vorstellungen entsprechend anpassen könnt. Dazu zählen die Möglichkeit von Beschädigungen und Strafen sowie die Nutzung von ABS oder Traktionskontrolle.

Mit dem neuen Schwierigkeitsgrad „sehr einfach" will man unterdessen Einsteigern noch mehr entgegenkommen, wobei das neue Beurteilungssystem die passende Stufe für euch herauspicken soll. Für erfahrenere Spieler ist das natürlich uninteressant. Wichtiger sind da schon die kleinen Änderungen am Karrieremodus. Ihr könnt nun beispielsweise mit jedem beliebigen Team in die Karriere starten und dann über die komplette Saison, zwölf oder sieben Rennen hinweg um den Titel kämpfen.

Regenrennen sind immer wieder eine Herausforderung.

Weiterhin gibt es die „Saison-Challenge", die sich in die Stufen „leicht", „mittel" und „schwer" unterteilt. Wollt ihr eine Herausforderung, startet ihr die schwere Saison-Challenge und dürft hier dann erst einmal nur im Caterham oder Marussia fahren. Davon abgesehen hat man für Solo-Spieler noch den Grand-Prix-Modus zu bieten, in dem ihr eines oder x-beliebige Rennen bestreiten könnt, wobei ihr selbst die Strecken vorab auswählt. Außerdem gibt es zwei Zeitfahr-Modi und die Szenarios mit jeweils fünf Herausforderungen in vier Schwierigkeitsgraden, bei denen ihr unterschiedliche Aufgaben erfüllen müsst, um eine Medaille zu erhalten.

Gestrichen wurden die im letzten Jahr eingeführten Classic-Inhalte, ihr habt also nur Strecken, Fahrer und Teams der aktuellen Saison zur Auswahl. Umso mehr freue ich mich dagegen über die optionale Möglichkeit, endlich beliebig oft während eines Rennens zurückspulen zu können. Wie oft ihr das nutzen wollt, bestimmt ihr selbst. In den Optionen könnt ihr festlegen, ob ihr es nur ein paar Mal nutzen könnt oder eben so oft wie ihr möchtet. Darüber kann man in puncto Anspruch (jeder Fehler lässt sich ausmerzen) sicherlich geteilter Meinung sein, ich freue mich aber darüber.

Was die Rennen selbst betrifft, hat die KI keine allzu überragenden Fortschritte gemacht. Es ist ähnlich wie im letzten Jahr: In den Kurven sind die Fahrer anfällig für Überholmanöver, machen es euch beim Start aber nicht mehr so leicht, wobei das letzten Endes natürlich auch wieder ein Stück weit vom Schwierigkeitsgrad abhängt. Dafür scheinen die KI-Fahrer (zum Glück) nicht mehr so manisch aggressiv zu agieren wie zuweilen noch im letzten Jahr. Heißt aber wiederum auch nicht, dass sie es euch besonders einfach machen.

Die Autos sind recht detailliert, aber alles in allem merkt man der Engine ihr Alter an.

Im Multiplayer habt ihr schließlich noch drei verschiedene Optionen. Einmal könnt ihr mit einem Mitspieler im Splitscreen-Modus antreten. Ansonsten stehen euch noch Online- und LAN-Rennen mit bis zu 16 menschlichen Teilnehmern zur Verfügung - der Rest des Feldes wird durch KI-Fahrer ergänzt.

Und wie zuletzt schon in der Vorschau angesprochen, mangelt es weiterhin am Drumherum. Es bleibt bei einer Trainingssession am langen Wochenende, es gibt keine Einführungs- oder Ehrenrunde, keine Fahrt zur Startaufstellung, keine Grid Girls und auch keine Siegerehrungen nach einem Rennen. Vom glamourösen Rennzirkus ist da leider wenig zu spüren, auch wenn ansonsten der fahrerische Aspekt stimmt.

Nicht viel los in diesem Jahr, deswegen kann ich eigentlich auch das Fazit relativ kurz halten. Sind euch die aktuellen Daten, zur Saison passende Szenarios, das nach wie vor gute Gameplay und Detailänderungen den Preis wert, könnt ihr gerne zuschlagen. Ansonsten empfiehlt es sich wohl, auf das für das kommende Jahr angekündigte F1-Spiel zu warten. Besonders dann, wenn ihr bereits eine neue Konsole habt. Ich bin jedenfalls gespannt, was Codemasters dafür aus dem Hut zaubert - hoffentlich nicht nur eine modernisierte Technik.

7 / 10

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

F1 2014

PS3, Xbox 360, PC

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