Face-Off: The Chronicles of Riddick
Xbox 360 vs. PS3 vs. PC
Lange hat man nichts mehr von den Starbreeze Studios gehört. Seit im Juni 2007 The Darkness die dunkle Gruft der schwedischen Entwickler verließ, mussten die Fans auf ihren ungewöhnlichen Stil verzichten. Eine Schande. The Darkness hatte zwar auch mit ein paar Problemen zu kämpfen - zum Beispiel die Trägheit des Hauptdarstellers und die Künstliche Dummheit seiner kleinen Helfer -, doch der Titel war unterm Strich ein gelungener Shooter mit einigen originellen Ideen, einer guten Geschichte und einer technisch beeindruckenden Grafik-Engine, die damals ihresgleichen suchte.
Es war das erste Xbox 360 Spiel, das so gar nicht nach Xbox 360 aussah, sondern besser. Insbesondere was Beleuchtung, Post-Processing Effekte, Charaktere und Bewegungsunschärfe anging, konnte kaum ein Konkurrent mithalten. Selbst jetzt, wo aufgemotzte Unreal Engine 3-Titel den Markt überfluten, kann sich The Darkness durch seinen unverwechselbaren Stil behaupten.
Der Playstation 3-Code enttäuschte dagegen. Das gleiche Gameplay, die gleiche Polygon-Architektur, aber alles andere war deutlich schlechter als beim Xbox 360-Herausforderer. Das erste Opfer: Die Auflösung. Während The Darkness auf der Xbox 360 mit vollen 720p lief, musste das Team auf Sonys Super-Computer auf 960x540 reduzieren. Kantenglättung? Weg. Beleuchtungs-Effekte? Reduziert. Texturen? Über weite Strecken eine schlechtere Qualität. Kurz gefasst, eine schwache Portierung, aber zumindest das gelungene Game-Design blieb erhalten und das Spiel ein spannendes Abenteuer.
Das bringt uns nun, zwei Jahre später, zu Starbreezes neustem Streich, der Neuauflage ihres 2004er Xbox Technik-Wunders The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay. Dank der Darkness-Engine erstrahlt die Gameplay-Perle als HD-Version mit der Single-Player-Kampagne Assault on Dark Athena. Zusätzlich wurden noch Multiplayer-Modi hinzugefügt, um das attraktive Paket zu vervollständigen.
Der erste Eindruck bestätigt, dass die Darkness-Engine noch immer einen hervorragenden Job erledigt, auch wenn sie seit 2007 keinen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Aber sie war ja schon damals, wie das Xbox Original, ihrer Zeit voraus. Im Jahr 2004 lief Riddicks Abenteuer mit dynamischem Framebuffer und der Fähigkeit, die Auflösung während des Spielens zu ändern, um den flüssigen Spielablauf zu gewährleisten – einer Funktion, der sich auch 2008 Wipeout HD bediente, um die Illusion ihrer Full HD 1080p 60fps aufrecht zu erhalten.
Aber wie sieht es mit der Konvertierung aus? Hier ein Video. Werft außerdem einen Blick auf die Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena-Vergleichs-Gallerie.
Die gute Nachricht: Starbreeze hat seit The Darkness viel Arbeit in die Playstation 3-Version der Engine gesteckt. Die harten Kürzungen im letzten Spiel haben neuen Kompromissen Platz gemacht, die weit weniger schwere Auswirkungen auf die optische Qualität haben und die Performance viel näher an die anderen Versionen heranbringt. Und damit näher an das von allen Publishern angestrebte qualitative Niveau der unterschiedlichen Varianten.
Für ein Spiel, das so sehr auf seine Beleuchtung setzt, ist es eine gute Nachricht, dass Riddick auf der PS3 auf keinen Effekt verzichten muss. Anti-Aliasing ist ebenso drin, auch wenn die übliche Quincunx-Variante zwar ein ähnliches Ergebnis wie auf der Xbox 360 erzielt, im Gegenzug aber dem gesamten Bild und vor allem den Texturen eine leicht verschwommene Erscheinung verpasst. Bei Riddick wieder dieser Effekt durch den gekörnten Filter und die reduzierte Auflösung verstärkt. Auch wenn die Qualität gegenüber der 360-Fassung stark verbessert wurde, wird das Spiel immer noch sub-HD dargestellt. Genauer gesagt in 1024x720, was der Xbox 360 20 Prozent mehr Details verschafft.