Far Cry 3 soll zeigen, 'welchen Preis man bezahlt, um ein Held zu werden'
Vor dem Ausflug zur Insel hat der Hauptcharakter etwa noch nie eine Waffe verwendet.
Welchen Preis ist man bereit zu zahlen, um ein Held zu werden? Dieser Thematik soll sich Ubisofts Far Cry 3 laut Level Design Director Mark Thompson widmen - während ihr nebenbei natürlich jede Menge Gegner über den Haufen ballert.
Bevor der Hauptcharakter des Spiels etwa auf die Insel kommt, auf der das Ganze stattfindet, hat er niemals zuvor eine Waffe verwendet oder jemanden getötet. Um jedoch seine Freunde retten zu können, muss er Dinge tun, die nur einer der "Bösen" in Betracht ziehen würde.
"Er ist keiner der Bösen. Er tut einfach Dinge, die er tun muss, um zu überleben und seine Freunde zu retten", so Thompson im Gespräch mit Polygon. "Es geht nicht darum, was richtig oder falsch, was gut oder schlecht ist. Aus diesem Grund gibt es in den Far-Cry-Spielen kein Moralsystem. Es gibt auf der Welt keine solche strenge Einteilung von Gut und Böse, also warum sollte man so etwas in einem Spiel darstellen?"
"Wir schreiben euch nicht vor, ob etwas gut oder schlecht ist. Wir verurteilen die Spieler nicht. Letzten Endes geht es im Spiel ums Töten und das wissen wir, also wollten wir dem nicht nachgeben. Das Spiel bittet euch darum, zu schießen. Es geht darum, Leute zu töten, um zu gewinnen. Daher wollten wir sicherstellen, eine Story zu schreiben, die das versteht. Die Geschichte dreht sich ums Töten, um Jason... Jason kommt auf die Insel und hat nie zuvor eine Waffe abgefeuert oder jemanden getötet. Die Story geht wirklich darauf ein, welchen Preis man zahlen muss, welche Dinge man tun muss, um ein Held zu werden."
"Welchen Preis muss man zahlen, um ein Held zu werden. Darum geht es im Spiel. Welcher persönliche Tribut wird jemandem auferlegt, der zu einem Helden wird."
Thompson respektiere jedenfalls diejenigen, die sich fragen, warum zum Beispiel ein Charakter wie Nathan Drake in Uncharted 3 so viele Feinde tötet. Dies sei ein Zeichen dafür, dass "die Zielgruppe erwachsen werde". Als Entwickler müsse man die Leute respektieren, die solche Inhalte konsumieren und sich dann eben solche Fragen stellen.
"Wir müssen respektieren, dass die Geschmäcker der Leute ein wenig anspruchsvoller werden", sagt er. "Natürlich wird es immer Sommer-Blockbuster geben, aber es ist auch Platz für nuancenreichere Geschichten. Etwas, das nicht davor zurückschreckt, Probleme anzusprechen, die Videospiele bislang nicht bedacht haben, weil sie sich zu sehr auf Machtfantasien und Fantasien des ultimativen Soldaten konzentriert haben."
"Wir haben nie die Szenen sechs Monate später gesehen, als John McClane [in Stirb langsam] mitten in der Macht schweißgebadet aufwacht, weil er sieht, wie Hans Gruber vom Nakatomi-Gebäude fällt. [PTSD - Posttraumatische Belastungsstörung] ist ein wichtiger Teil dessen, was Jason auf der Insel durchmacht."
"Wir wollen all die Probleme ansprechen, die eine normale Person in einer solchen Situation haben würde", erklärt er.
Erscheinen wird Far Cry 3 im November für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.