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Far Cry 3

Glaubwürdig, wahnsinnig, gut

Mit dem automatischen und ein wenig an Call of Juarez erinnernden Deckungs-System beharkt er seine Kontrahenten, wirft Granaten und muss sich immer wieder zurückziehen. Der Waffensound ist beeindruckend und man fühlt förmlich die Wucht, mit der die Kugeln den Gewehrlauf verlassen. Doch ihr droht dennoch, von der Übermacht überrant zu werden. Es werden einfach zu viele. Immer mehr Gegner stürzen sich auf den Helden. Er muss sich aus der Umklammerung befreien. Blitzschnell springt er ins Wasser und bricht damit die Sichtlinie.

Eure Gegner suchen natürlich weiter nach euch, aber ihr könnt durch einen kleinen Flussarm näher an den Hubschrauber heran schwimmen. Dieses kurze Verstecken und Heranschleichen, der Einsatz der Umgebung und der Elemente sollen wie schon in den Vorgängern eine tragende große Rolle spielen. Selbst das Feuer aus dem Vorgänger feiert wahrscheinlich ein Comeback. Mehr dazu gibt es aber leider erst zur gamescom.

Wieder aufgetaucht, werden eure Gegner erneut auf euch aufmerksam. Immer mehr strömen heran, aber euch gelingt es, das Fluggefährt zu entern. Ihr bedroht den Piloten mit der Waffe und er gibt Gas. Langsam hebt sich das Fluggefährt, während ihr aus dem Fenster ballert. Ihr habt es fast geschafft, als eine Rakete im Heck einschlägt und den Helikopter unkontrolliert kreisend zum Absturz bringt. Mühsam krabbelt ihr aus dem Wrack, auf eure Waffe zu. Doch aus dem Hintergrund nähert sich ein alter Bekannter. Als ihr nach eurer Pistole greift, kickt Vaas sie einfach weg. Er beugt sich zu euch herunter und sagt: "Hab ich dir schon mal von meiner Definiton von Wahnsinn erzählt?"

Natürlich ist die Geschichte hier noch nicht zu Ende, sondern fängt gerade erst an. Vaas ist nur einer von vielen interessanten Charakteren, die man auf der Insel treffen wird. Und darunter sind nicht nur Wahnsinnige und Feinde. Ihr werdet auch Freunde und Helfer finden. Ob es wieder ein Buddy-System geben wird, wollte Creative Director Jason Van den Berghe nicht verraten. Immerhin wird es nicht nur die eine Siedlung und sonst Urwald geben. Die Entwickler legen diesmal sehr viel wert auf Abwechslung.

Schon in der Demo konnte man im Hintergrund einen Tempel und draußen auf dem Meer eine weitere kleine Insel entdecken. Flächenmäßig wird Far Cry 3 dabei seinen Vorgänger aber nicht übertreffen. Es soll aber viel mehr zu tun geben. Ihr könnt auf Berge klettern, trefft auf eine reichhaltige Tierpopulation und könnt Einwohner und Banditen bei ihrer Arbeit beobachten. Das Spiel geht soweit, dass ihr im Wasser auch auf Haie treffen werdet, die man theoretisch erlegen kann.

Für getötete Gegner gibt es außerdem so etwas wie Erfahrungspunkte und wahrscheinlich auch ein entsprechendes Upgrade-System. Details dazu wollte das Team aber noch nicht verraten. Progression soll aber ein wichtiger Bestandteil der Spielerfahrung sein. Außerdem wird es ein Schnellreise-System und wahrscheinlich ein individualisierbares Fahrzeug geben. Jason drückte sich dabei sehr vage aus, aber scheinbar will Ubisoft den Explorations-Faktor weiter erhöhen und dabei wird euch allem Anschein nach wohl auch ein eigenes Gefährt unterstützen. Zum Thema Multiplayer gab es ein kurzes, vielsagendes "Kein Kommentar". Oder übersetzt: "Wenn es keinen geben würde, könnte ich das jetzt sagen. Kann ich aber nicht, weil es einen gibt."

Mit etwas Glück kann Far Cry 3 das werden, was der Zweite nicht war. Ein würdiger Nachfolger für den ersten Teil, der intelligentes Gameplay, eine offene, realistische Spielwelt und starke Charaktere miteinander verknüpft. Ubisoft hat erkannt, was beim zweiten Mal vieles schief ging und will nun alles besser machen. Die meiste Überzeugungsarbeit hat dabei aber der durchgeknallte Vaas geleistet. Er ist so glaubwürdig, so unglaublich wahnsinnig, dass man sich fast dabei in die Hosen macht. Noch dazu ein abwechslungsreiches Gameplay, viele Wege, optionales Schleichen und packende Feuergefechte.

Oder um es kurz zu machen: Far Cry 3 sieht bisher fantastisch aus. Klar, muss man abwarten, wie sich das Ganze spielt und ob Story und KI ähnlich gut ausfallen. Schließlich hat der Vorgänger gezeigt, wie viel daneben gehen kann, wenn man bei ein paar Details auf die falschen Leute hört. Doch aktuell freue ich mich erst einmal auf den vielversprechenden Ansatz. Gemeckert wird später, falls das alles doch nicht klappt.

Far Cry 3 erscheint 2012 für Xbox 360, PS3 und PC. Eine Wii U Fassung ist nicht unwahrscheinlich.

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