F.E.A.R. Mission Perseus
F.E.A.R. gewinnt?
Als ich auf dem gefährlichen Weg zu meinem nächsten Missionsziel eine Leiter hinabsteigen musste, konnte ich durch die rostigen Sprossen die schemenhafte Gestalt eines Mannes erkennen, der mir wohl etwas zeigen wollte. Unten angekommen, folgte ich ihm und landete letztlich in einer Sackgasse. Wenigstens war die Suche nicht umsonst: Neben einem Verbandskasten steckte ich mir auch noch zwei Granaten an den Gürtel. Schließlich beschloss ich, wieder umzukehren. Plötzlich steht der Typ von vorhin direkt Angesicht zu Angesicht vor mir. Sein Blick wirkte starr, so als ob er bereits tot wäre, und sein Körper war mit Blut besudelt. Mein Herz rutschte mir fast in die Hose, als er wie Asche in sich zusammenfiel. Habe ich nur geträumt? Wer war dieser Kerl?“
Am Anfang war ... die Enttäuschung! Da bereitet man sich eines Abends auf das neueste, vielverspechende Addon eines gruseligen Ego-Shooters vor, bekommt aber statt Horror und Action erst einmal nur Action serviert.
Und das bereits auf einem eher unbefriedigenden, monotonen Niveau, wie es auch schon in F.E.A.R.: Extraction Point der Fall war. Sprich: Fast das Gleiche wie im Hauptprogramm mit denselben bekannten Schießprügeln und Widersachern. Diese Enttäuschung stellt sich bei F.E.A.R.: Mission Perseus zum Glück nur anfangs ein.
Sie war schon drei Jahre tot, als sie zum ersten Mal herkam. Sie haben ihr die Kindheit gestohlen, ihre Kinder weggeholt und ihr das Leben genommen. Meine Mutter mag keine Diebe...
Denn alles was danach kommt, bietet wesentlich mehr als das erste Expansion Pack und zuweilen bessere Unterhaltung als das hervorragende Original. Ihr wollt mehr Waffen? Kein Problem, neben den bekannten Ballermännern wurden nun auch endlich eine Reihe neuer Todbringer – wenn auch nicht allzu viele – ins Geschehen integriert. Da wäre unter anderem das sogenannte 'erweiterte VES-Gewehr', das laserartige Geschosse verschießt sowie eine Art Plasmagun, aus deren Lauf ein gebündelter Strahl austritt. Last but not least: Eine Lighting Gun implementiert, wie man sie zum Beispiel aus Unreal Tournament 2004 kennt.
Sie wollen dieses Ereignis wiederholen? Dafür brauchen Sie sie ... und sie ist an einem Ort, den sie niemals finden. Beten Sie, dass Sie ihn niemals finden.
Wahre Worte, denn keiner will diesen Ort jemals finden – es reicht bereits, was man im Spiel davon sieht. Denn neben all den 08/15-Büroräumen im homogenen Look – eines der Mankos des Originals – haben sich auch einige, wirklich 'nette' Lokalitäten eingeschlichen. Und doch sind unterirdische U-Bahn-Tunnel und stillgelegte Minen absolut nichts gegen die obstrusen Fantasien der Entwickler. Klar, auch in F.E.A.R. sowie in Extraction Point ist man x-mal durch Hektoliter des roten Lebenssaftes gewatschelt und hat sich des Öfteren erschreckt. Doch erst mit diesem Addon geht das Rezept 'Zeitlupen-Ballerei trifft japanischen Horror' wirklich auf.
Wir haben ein Kind ohne erwachsene Begleitung im Gebäude. Halten Sie nach einem etwa achtjährigen Mädchen in einem roten Kleid Ausschau.
Es sind Momente, die einen nicht mehr loslassen. Momente, in denen einen die dynamisch-bedrohliche Musikuntermalung zu erdrücken droht. Momente, in denen mit dem letzten bisschen Gesundheit hinter einer Ecke kauert, darauf hofft, möglichst nicht auf Feinde zu treffen und letzten Endes die berüchtigte 'unbekannte Frequenz' per Funk reinbekommt. Dazu noch klaustrophobisch-anmutende Gänge, missgebildete Kreaturen und der Horror bekommt ein wirklich unschönes, aber ungemein packendes Gesicht. Alma und Paxton Fettel lassen Euch auch in Mission Perseus wieder alles andere als hübsche Albtraumsequenzen durchlaufen.