Fez' Phil Fish vergleicht Let's Plays mit Piraterie
"Wenn ihr mit meinen Inhalten Einnahmen generiert, schuldet ihr mir Geld."
Diese Geschichte ist mit Vorsicht zu genießen, denn da Fishs Twitter-Account mittlerweile gelöscht wurde, sind seine Äußerungen nicht nachzuprüfen. Warum ich das vorweg schicke? Kurzum: Fishs Aussagen sind so weit draußen, dass nur schwer zu glauben ist, was er da sagt. Wie dem auch sei, ans Eingemachte.
In einer Serie von Tweets hat Fez-Entwickler, Fez-2-Einsteller und die allseits beliebte Axt- im Internet-Baumhaus, Phil Fish, YouTuber, die mit Spielecoverage ihr Geld verdienen, mit Raubkopierern verglichen.
Ein paar der Tweets hat Game Informer geknippst, da steht unter anderem:
"Wenn du Einnahmen generierst, indem du meine Inhalte auf deinen Channel stellst, dann schuldest du mir Geld, so einfach ist das." Und "Anzeigeneinnahmen sollten mit den Entwicklern geteilt werden. Diese Funktionalität sollte in YouTube integriert werden. Alles andere ist mehr oder weniger Piraterie."
Dabei vergisst Fish offenkundig, dass Youtube mit dem Content-ID-System bereits eine vergleichbare Funktionalität bietet, von der Nintendo seit letztes Jahr sogar Gebrauch macht, was damals einigermaßen hohe Wellen schlug.
Weitere Aussagen im Zuge der entbrennenden Diskussion:
"Wenn man einen Film kauft, darf man ihn dann auch in Gänze öffentlich streamen und damit Geld verdienen? Nein, denn das ist illegal". "Es gibt Systeme, die das unterbinden. Aber kauf dir Fez, stelle es KOMPLETT auf YouTube, schalte Anzeigen an, verdiene Geld und das ist VOLLKOMMEN IN ORDNUNG."
Bei Aussagen wie "und der Entwickler sollte IN KEINER WEISE dafür kompensiert, dass seine Arbeit kostenlos in der Welt verbreitet wird", kann man schon verstehen, woher der Verdruss kommt. Aber unterschlägt er damit nicht, wie viele Leute über YouTube erst von Spielen erfahren und hier eine Kaufentscheidung treffen? Der letzte Tweet zum Thema war ein "Schon gut!" ("Nevermind!").
Letzten Sommer, nachdem Fish in einem öffentlichen Streit Fez 2 cancelte, stellte er sein Konto zunächst auf privat, jetzt scheint der Twitter endgültig Geschichte zu sein.
Viele Indies sind so erfrischend, weil ihnen eben keine riesigen PR-Abteilungen vorgeschaltet sind und sie reden, wie ihnen der Mund gewachsen ist. Bei Fish - einem wirklich außerordentlichen Talent - würde man sich hingegen wünschen, er würde jemanden für die Öffentlichkeitsarbeit einstellen. Das wäre einfacher für uns - und für ihn.