FIFA 09
Besser, direkter, einfacher
Update: Lest auch unseren Test zu FIFA 09.
Die Europameisterschaft mag zwar vorbei sein, aber der Fussball macht dennoch keine lange Pause. Während die neue Bundesliga-Saison erst Mitte August an den Start geht, lud Electronic Arts bereits gestern nach München ein, um die diesjährige Version der FIFA-Reihe vorzustellen und offerierte die Möglichkeit, die PC-, Wii- und PlayStation 3-Fassung anzuspielen. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen, schließlich verspricht der Publisher in diesem Jahr Dutzende Änderungen und Verbesserungen. Und das trifft vor allem auf die PC-Version zu, mit der wir gleich beginnen wollen...
PC
In den letzten Jahren behandelte man die Umsetzung des Fussballspiels für den Rechenknecht eher etwas stiefmütterlich, was sich speziell an der Grafik auf PS2-Niveau festmachen ließ. In diesem Jahr hört man scheinbar auf das Feedback der Fans und investiert viel Arbeit, um auch die PC-Fassung auf den aktuellen Stand zu bringen. „Es wurde speziell für den PC designt und ist keine einfache Portierung“, wie Producer Paul Hossack so schön sagt.
Insgesamt hat man sich bei der PC-Version auf drei zentrale Elemente konzentriert: Gameplay, Innovationen und Grafik. Fangen wir mit dem Gameplay an. Das Kollisionssystem der Spieler erfuhr beispielsweise eine komplette Überarbeitung, was man auf dem Rasen deutlich bemerkt. Zusammenstöße sehen realistischer aus und die Akteure behalten nach einem Foul ihre zuvor eingeschlagene Richtung bei. Heißt: Sie fallen in die korrekte Richtung und ändern nicht plötzlich die Flugbahn. Außerdem überstehen sie nun leichte Tacklings. Etwa dann, wenn ein Gegner sie nur ein wenig am Bein trifft. Somit ergeben sich gleichzeitig mehr Chancen auf einen Durchbruch sowie einen darauffolgenden Angriff.
In die Rubrik „Gameplay“ fällt auch die Steuerung. Neben der üblichen Kontrolle per Tastatur und Gamepad darf man diesmal seine Kicker sogar mit Hilfe der Maus über den Rasen scheuchen. Ganz nach dem Motto: „Die Maus ist das beste Eingabegerät, also warum sollte man es nicht nutzen?“ Und es geht wirklich einfach von der Hand. Mit dem Cursor des Plastiknagers klickt man schlicht auf den Rasen, um das runde Leder zu bewegen. Ein Druck auf die linke Taste schickt einen Pass zu einem Mitspieler oder in den freien Raum, ein Rechtsklick dient zum Torschuss. Tricks vollführt man wiederum über die mittlere Taste beziehungsweise das Rad und schiebt dabei die Maus in eine bestimmte Richtung. Die Akteure selbst bewegt man entweder über die Tastatur (WASD – „für Profis“) oder über die Option „follow the mouse“, mit der die Jungs dem Cursor folgen.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert das System bereits wunderbar. Wer dennoch Schwierigkeiten bekommt, darf nach eigenen Wünschen mit der Tastenbelegung experimentieren. Für den Offensiv- und Defensivbereich lassen sich sämtliche Buttons frei belegen. Und die Aktionen müssen nicht mal auf den gleichen Tasten platziert werden, wie es ansonsten der Fall ist. Theoretisch könnte man also sämtliche Gegebenheiten wie Schüsse, Pässe oder Tacklings über das gesamte Keyboard verteilen. Ob das jedoch übersichtlich ist und Sinn macht, sei an dieser Stelle mal dahingestellt.
Ebenso könnte man diesen Aspekt dem Bereich „Innovationen“ zuordnen. Da wartet aber noch mehr auf die Käufer. Zum Beispiel ein hochauflösendes Menü inklusive eines praktischen Widget-Systems. So bekommt man den sofortigen Überblick über die eigenen Statistiken, ohne auch nur irgendeine Taste zu bedienen. Selbst die Auswahl des Lieblingsklubs macht dadurch nun mehr Sinn, da im so genannten „favorite club fenster“ aktuelle Neuigkeiten aus der realen Welt über die favorisierte Mannschaft angezeigt werden. Für Fans vermutlich ein interessantes Spielzeug.
Und zu guter Letzt soll natürlich die Grafik nicht unerwähnt bleiben – einer der größten Kritikpunkte der vergangenen Jahre. Den Fortschritt merkt man FIFA 09 deutlich an, auch wenn die PC-Version nicht hundertprozentig so aussieht wie das NextGen-Pendant. Dennoch stellt sie die PS2-Optik der vorherigen Teile klar in den Schatten. Spieler, Rasen und die Stadien sehen deutlich besser aus (mit Ausnahme der Zuschauer). Wurde langsam mal Zeit. Aber natürlich hat das seinen Preis: Die Hardwareanforderungen steigen für die größtmögliche Pracht ein gutes Stück nach oben. Aber immerhin ist es möglich, diese Stufe für Stufe nach unten zu regeln, womit sich das Aussehen dann jedoch wieder den Vorgängern annähert. Nichtsdestotrotz löblich, dass Electronic Arts hier auf die Fans hört und endlich an den Details geschraubt hat.