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FIFA 11

So muss Fußball sein

Insbesondere letztere erfordern durch das neue Passsystem etwas mehr Präzision als zuvor. Da die Richtung, in die ihr den Analog-Stick drückt, wirklich große Auswirkungen hat, reicht es nicht mehr, ihn einfach nur grob dorthin zu bewegen, wo sich der Strafraum befindet. Schiebt ihr den Stick ein Stück zu weit nach hinten, landet die Kugel nicht mehr direkt im 16er, sondern eher am Rand des Strafraums oder gar davor. Andererseits lassen sich somit auch ein paar richtig schöne Hereingaben fabrizieren, die sich über die Verteidigung oder den Torwart hinweg drehen und beim eigenen Spieler landen.

Ähnliches gilt für die Torschüsse. Auch hier hängt vieles von eurer Präzision, der Schussrichtung und der Stärke ab. Haut ihr zu sehr auf die Taste, geht der Ball in die Wolken ab. Einfach nur den Schussbutton drücken und das Beste hoffen bringt euch wenig. Reißt ihr den Stick währenddessen unbedacht zur Seite, dreht sich das Leder eher vom Tor weg, im Gegenzug habt ihr mit etwas Geschick die Chance, sich wunderbar drehende Schüsse loszulassen, die den Goalie vor ein echtes Problem stellen.

Obendrein profitiert FIFA 11 von seiner nochmals verbesserten Ballphysik. Die Kugel prallt öfter mal von Verteidigern ab und fliegt bei einem Distanzschuss nicht automatisch aufs Tor. Andernorts wird der Ball abgefälscht, knallt mit Wucht und deutlich hörbar ans Aluminium oder senkt sich bei manchen Torschüssen wesentlich realistischer und somit gefährlicher hinab als es früher der Fall war. Kurz gesagt: Der Ball in FIFA 11 verhält sich auch wie ein Ball.

Gut, wenn der Schiri so reagiert anstatt einen Ball abzufälschen.

Wenn ihr übrigens mal auf der anderen Seite stehen und nicht nur Tore reinmachen, sondern verhindern wollt, ist das diesmal kein Problem mehr. Ab sofort könnt ihr genau das tun. "Be a Goalkeeper" nennt sich das Ganze und ist als Einzelspiel, in der Karriere und online verfügbar. Klingt einfach, ist in Wahrheit aber alles andere als ein Kinderspiel. Als Mann zwischen den Pfosten kommt es vornehmlich auf euer Stellungsspiel und das richtige Timing an. Wer falsch steht oder zu spät springt, darf den Ball fast sicher aus dem Netz kratzen.

Zum Glück gibt es entsprechende Hinweise auf dem Feld. Das Spiel zeigt euch an, welche Position ihr vor dem eigenen Kasten einnehmen solltet, ebenso seht ihr die aktuelle und künftige Flugbahn des Balls und ob der gegnerische Spieler gerade zu einem Schuss ansetzt oder nicht. Das erleichtert euch das Torwartleben doch deutlich, kann aber ebenso im Menü deaktiviert werden, wenn ihr denn glaubt, es ohne Unterstützung zu schaffen.

Das Spiel beschränkt sich hier außerdem nicht nur auf die Möglichkeit, nach dem Ball zu hechten. Ihr könnt rausstürmen, euch auf den Boden fallen lassen, um flache Schüsse abzublocken, oder springt nach vorne, um dem Stürmer das Spielgerät von den Füßen zu grätschen. Dumm nur, wenn der euch dabei ausspielt. Aber das ist eben das Risiko, wenn man aus dem Kasten geht.

Bastelt euch doch mal einen virtuellen Chuck Norris zusammen.

Grundsätzlich ist das Ganze ganz nett und spielerisch sehr gut umgesetzt, nur mir persönlich wird es auf Dauer doch ein wenig zu dröge. Wenn man als Keeper einer spielstarken Mannschaft arbeitet, langweilt man sich mit der Zeit vielleicht ein wenig zu sehr, denn ihr steuert den Rest der Mannschaft währenddessen nicht aktiv. Ihr könnt euren Kollegen zwar "Befehle" zurufen, etwa dass sie flanken oder schießen sollen, doch die führen eure Anweisungen nicht immer aus, was auch so gewollt ist.

Sofern ihr neben den Hunderten Lizenzteams lieber mit eurem eigenen Team auflauft, ist das kein Problem. Einfach die offizielle Website ansteuern, das Creation Centre aufrufen und ihr stampft mit etwas Zeit eine eigene Mannschaft samt Spielern, Trikots oder Wappen aus dem Boden. Ihr legt hier fest, über welche Attribute die Spieler verfügen, passt ihr Aussehen an, wählt ihren starken Fuß und vieles andere. Ein eigenes Stadion könnt ihr in dem Sinne zwar nicht erschaffen, dafür wählt ihr aus mehreren Vorlagen und verpasst ihm einen eigenen Namen. Ähnliches gilt für Wappen und Trikots. In Zukunft lässt sich das sicherlich noch ausbauen, aber es ist allemal ein guter Anfang. Selbstverständlich lassen sich die eigenen Kreationen anschließend auch auf den Konsolen runterladen und ins Spiel integrieren - ihr dürft damit sogar online antreten.

Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

FIFA 11

iOS, PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PSP, PC, Nintendo DS

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