FIFA 12
Das nächste Spiel ist immer das nächste
Wer stattdessen lieber auf die Jugend setzt, bekommt mit dem Scouting- und Nachwuchsbereich etwas mehr Einfluss auf diesen Part. Ihr könnt bis zu drei Scouts verschiedener Qualitätsstufen anheuern - je besser, desto teurer - und sie jeweils auf einzelne Länder rund um die Welt ansetzen, in denen sie sich dann nach jungen Spielern umschauen und monatlich Berichte abliefern.
Zu jedem davon bekommt ihr eine Einschätzung, wie gut er sich entwickeln könnte und habt dann die Option, ihn zu verpflichten oder erst mal weiter zu beobachten. Da ihr sie natürlich im Alter von 15 oder 16 Jahren noch nicht einsetzen könnt, müsst ihr etwas warten, bevor ihr sie schließlich entweder mit einem Vertrag in die erste Mannschaft holt oder für andere Vereine freigebt.
Ein breiter Kader kann dabei nicht schaden, insbesondere dann, wenn ihr international spielt und der eine oder andere Kicker etwas müde wird. Eine schlechte Fitness hat nun nämlich auch direkte Auswirkungen. Wenn jemand erschöpft ist, erhöht sich das Verletzungsrisiko und es kann zum Beispiel vorkommen, dass ein eben solcher Spieler zum Sprint ansetzt, dann jedoch mittendrin stoppt und sich den Oberschenkel hält. Das muss zwar nicht automatisch in einer dauerhaften Verletzung resultieren, kann euch aber unter Umständen eine wertvolle Chance zum Angriff kosten. Insofern: Immer die Fitness im Auge behalten.
Langfristig motivieren soll euch zusätzlich das "Support Your Club"-Feature. Wählt hier den Verein, den ihr unterstützen wollt - also vermutlich euren Lieblingsverein - und alle Erfolge im Spiel kommen dieser Mannschaft zugute. Durch diese Club-Punkte bringt ihr die Mannschaft in den Ligatabellen nach vorne, die wiederum jede Woche zurückgesetzt werden. Da Teams auch absteigen können, ist es umso motivierender, zu versuchen, eben diesen Abstieg noch zu verhindern. Außerdem könnt ihr hier regelmäßige Herausforderungen absolvieren, die auf realen Matches basieren und die ganze Saison über aktualisiert werden sollen.
Und schließlich können sich auch die PC-Spieler in diesem Jahr freuen. Technisch und spielerisch entspricht die PC-Fassung nun endlich den Konsolen-Varianten, also habt ihr nicht mehr das Nachsehen wie in den vergangenen Jahren. Alles in allem sieht FIFA 12 gewohnt gut aus, glänzt mit seinen flüssigen Animationen, den schicken Stadien und der tollen Präsentation. Einzig und alleine viele der Gesichter sind nicht so ganz hundertprozentig originalgetreu umgesetzt worden - mal abgesehen von größeren und bekannten Vereinen wie dem FC Barcelona oder dem FC Bayern.
Was bleibt schlussendlich also zu sagen? FIFA 12 ist wieder ein gutes Stück besser geworden, insbesondere das Tactical Defending, die Player Impact Engine und die deutlich cleverer agierende KI sorgen stets für Herausforderungen und zuweilen dramatische Partien, in denen man jeder vergebenen Chance regelrecht nachtrauert und bei eingefangenen Toren ordentlich vor sich hin flucht. Und das nicht etwa, weil irgendwas vom Spiel aus falsch gelaufen wäre, sondern weil man einen Fehler gemacht, die entscheidende Lücke offen gelassen oder nicht schnell genug reagiert hat. Es sind Momente, die einen wahrhaft ärgern, aber zugleich auch wieder anspornen. Nachdem ich ein 1:3 noch innerhalb der letzten 30 Minuten in ein 4:3 drehen konnte, mit dem entscheidenden Tor in der 90. Minute, hätte ich am liebsten einen Jubelsprung vollführt - aber dazu hätte ich ja von der Couch aufstehen müssen. Und genau solche Augenblicke, solche Emotionen sind es, die ein großes Kompliment für FIFA 12 darstellen, denn das Spiel schafft es, einen von der ersten bis zur letzten Minute zu begeistern, zu motivieren und mitfiebern zu lassen. Es ist einfach Fußball, wie er leibt und lebt.
FIFA 2012 ist ab dem 29. September für Xbox 360, PlayStation 3, PC, PSP, Wii, Nintendo 3DS und PlayStation 2 erhältlich.