Final Fantasy Crystal Chronicles: Echoes of Time
Nur gemeinsam stark
Im Wald, da steht ein Dorf. Und ganz in der Nähe des Dorfes, da ist ein Kristall. Einer der Marke Extra-Groß. Einer, wie es sie ansonsten eben nicht mehr gibt auf der Welt. Und deswegen bleiben die Liltys, die Clavats, die Selkies und die Yukes des Dorfes auch lieber unter sich und meiden den Kontakt zur Außenwelt. An Eurem 16. Geburtstag ändert sich das aber. Gerade als Ihr im Wald einen dicken Boss besiegt, und damit Eure Volljährigkeit erworben habt, erkrankt eine gute Freundin schwer. Aber dummerweise sind die Medizin-Vorräte des Dorfes leer, und so bleibt Euch nichts anderes übrig, als doch den großen Wald auf der Suche nach dem Heilmittel zu verlassen. Aber das wird natürlich Folgen haben...
Als 2003 das erste Final Fantasy Crystal Chronicles erschien, hatte das Spiel fast keine Chance. Zum einen kämpfte es mit der unfassbaren Erwartungshaltung der Fans, zum anderen aber auch mit damals noch arg unausgereifter Hardware. Die Fans waren enttäuscht, dass Crystal Chronicles eben kein episches Mammut-RPG mit androgynen Jünglingen und nihilistischen Welt-Zerstörern war, sondern ein flottes Action-Rollenspiel mit Echtzeit-Kämpfen und einem ausgesprochen starken Fokus auf dem Multiplayer-Element.
Und dann war da Problem Numero zwei – auch wenn Nintendo vor ein paar Jahren auf die Vorteile der Connectivity. also der Möglichkeit, Gamecube und GameBoy Advance zu verbinden, schwor, war die damalige Lösung einfach viel zu unpraktisch.
Ein Gamecube, vier GBA-Systeme und vier Link-Kabel waren seinerzeit nötig, um aus Crystal Chronicles den vollen Spielspaß heraus zu kitzeln. Zugegeben: hatte man das richtige Team und das richtige Equipment beisammen, dann war das fürwahr eine großartige Sache. Aber in der Praxis war es doch meist zu umständlich in der Handhabung.
2009 sieht das etwas anders aus. Konsolen wie Handhelds sind von Haus aus Internetfähig, Nintendo-Hardware ist heutzutage weit verbreiteter als noch 2003, und dank moderner Technik entfällt eine Menge Kabelsalat – der moderne Crystal Chronicles-Held zieht natürlich Wireless ins Feld. Für die Crystal Chronicles-Inkarnation Nummer 3,5 (den WiiWare-Titel My Life as a King mitgerechnet) hat Square Enix extra die Pollux-Engine entwickelt. Die erlaubt, das gleiche Spiel gemeinsam auf DS und Wii zu spielen. Primäre Entwicklungsplattform ist dabei der DS. Echoes of Time setzt auf zwei Bildschirme, auf dem oberen findet die Action statt, der untere hält für Menüs und Magie-Auswahl her. Grafisch wird der DS ganz ordentlich ausgereizt. Figuren und Iso-Szenarien sind voll polygonal, kommen recht detailliert daher und nerven nicht mit irgendwelchen Grafikfehlern.
Auf dem im Vergleich natürlich weitaus mächtigeren Wii wird bis auf den einen oder anderen Effekt die gleiche Grafik wie auf DS geboten. Die aber nicht Bildschirm füllend, sondern in zwei Fenstern – eines für den oberen, eines für den unteren DS-Screen.
Per WiiMote nutzt Ihr so die Touch-Funktionen bei Menüs und Magieauswahl, per Nunchuk und den verschiedenen Buttons könnt Ihr genauso wie auf DS rumlaufen, schlagen, springen, greifen und Magie bewirken. Die Steuerung ist im Grunde auf beiden Systemen gleichwertig, durch den genaueren Analogstick des Wii habt Ihr dort allerdings bei den oft einzuschlagenden diagonalen Bewegungen einen leichten Vorteil.
Ansonsten entsprechen sich die Versionen ziemlich exakt – eine gute Leistung für den DS, auf dem großen Fernseher kommt der Handheld-Look natürlich weniger gut rüber. Gut auf jeden Fall, dass Square Enix mitgedacht hat und dem Spieler in gewissen Grenzen erlaubt, Spielfeld und Touchscreen zu vergrößern und zu verkleinern.