Final Fantasy 7 Rebirth: Ich war gerade auf einem Chocobo vor den Toren von Midgar unterwegs
Remake war erst der Anfang.
Dass Final Fantasy 7 Rebirth im Gegensatz zu seinem Vorgänger offener sein wird, wusstet ihr vermutlich schon. Schließlich haben Cloud, Tifa, Barret und Aeris die Mauern ihrer Stadt inzwischen verlassen und reisen in der Welt umher. Nein, nicht in einer komplett offenen Welt, wie man sie aus Assassin’s Creed, Skyrim und anderen Spielen kennt. Aber in einer, in der Ortschaften am Rand weitläufiger Regionen liegen. Das ist jedenfalls mein Eindruck nach dem Spielen der ersten Demo.
Denn in der konnte ich mit dem illustren Ensemble Nebenquests sowie Bonusaufgaben erledigen und das begehbare Gebiet ist so groß, dass die Helden dort nicht nur zu Fuß, sondern auch auf den Rücken von Chocobos unterwegs sind. Ein Ruf per Schultertaste reicht und schon kommt das Reittier angelaufen, sodass sich Cloud aus der Bewegung heraus in seinen Sattel schwingen kann.
Viel Zeit zum ausführlichen Erkunden blieb mir in der relativ kurzen Vorschau-Version zwar nicht, aber ich habe mich zum Beispiel mit einer Person unterhalten, die auf einer Chocobo-Farm arbeitet, konnte die Verkleidung des Reitvogels ändern, habe dort, wo mir der Sinn danach stand, angriffslustige Kreaturen bekämpft und bin auf Herausforderungen gestoßen, für die man relativ starke Gegner binnen eines Zeitlimits besiegen musste, indem man bestimmte Taktiken einsetzt; grundlegende Mechaniken wie das Ins-Taumeln-Bringen der Feinde und Ähnliches.
Auch Material habe ich mit Cloud gesammelt – einfach per Tastendruck vom Chocobo aus. Das braucht er nämlich, um Heiltränke, Phönixfedern und andere Gegenstände herzustellen, wobei der wiederholte Einsatz dieses Craftens seine Fähigkeiten darin steigert, sodass ich bald auch weitere Gegenstände herstellen konnte.
Man ist in Rebirth übrigens nicht mehr auf wenige, speziell markierte Interaktionspunkte angewiesen, sondern geht einfach auf einen Felsen oder eine Kiste zu, um dann dort hochzuspringen. In gewisser Weise ist das immer noch eine Automatik, die vor bestimmten Höhenunterschieden greift, aber man ist viel freier unterwegs als zuletzt und findet auf diese Weise selbstverständlich auch versteckte Kisten und andere Verstecke. Nach den engen Levelschläuchen in Sector 7 und Umgebung heißt es damit wohl endgültig: Willkommen in der Welt von Final Fantasy 7!
Dort kann man zudem endlich frei wählen, wer Cloud im Kampf zur Seite steht. War das Team in Remake noch stets vorgegeben, stellt man in Rebirth bis zu drei Sets zusammen, zwischen denen man außerhalb eines Kampfs jederzeit wechseln darf. Nur Cloud ist als zentrale Figur stets dabei. Großartig! Endlich kann ich so spielen, wie es mir am liebsten ist beziehungsweise wie es mit taktisch am sinnvollsten erscheint.
Ganz generell lag der Schwerpunkt dieser ersten Demo nicht auf dem Erkunden der offenen Welt, sondern den Änderungen im Kampfsystem. Und erinnert ihr euch an die zu Remake erschienene Erweiterung mit Yuffie? Falls ihr die nicht gespielt habt, holt das noch nach!
Das lege ich euch deshalb ans Herz, weil Square Enix schon in der Erweiterung das ohnehin starke Kampfsystem auf ausgesprochen gelungene Art erweitert hat – unter anderem durch Synergie-Angriffe von Yuffie und ihrem damals noch relativ passiven Begleiter. Und diese zum einen relativ starken, zum anderen oft sehr coolen und nicht zuletzt stets individuellen Synergie-Angriffe beherrschen jetzt gleich sämtliche Charaktere in beliebiger Kombination. Sie lernen sogar weitere dazu, wenn man ihre Affinität zueinander ausbaut.
Grundsätzlich bleibt ansonsten natürlich alles beim Alten: Die Helden beherrschen sehr individuelle Fähigkeiten und man kann jederzeit zwischen ihnen wechseln, um mal als flinker Nahkämpfer, mal als Zauberin und mal als Von-allem-etwas-Könner Energie für Synergie- und andere starke Aktionen aufzuladen. Denn das geschieht weiterhin durch das Attackieren mit regulären Aktionen.
Der dynamische Flow in diesen Gefechten mit seinen spektakulären Angriffen und Materia-Zaubern: Hatte es in Remake zunächst seine Zeit gedauert, mich vollständig da hineinzufinden, war ich jetzt natürlich viel schneller wieder drin und habe die zusätzliche spielerische Freiheit dabei sehr genossen. Für mich verbindet das aktuelle Final Fantasy 7 das rundenbasierte ATB-Prinzip auf sehr gelungene Art mit Echtzeit-Action.
Doch was ist eigentlich mit der Geschichte, die bisher ja recht vorhersehbar dem Original folgte, deren kleine Änderungen mich aber auch sehr neugierig darauf gemacht haben, wie genau der Zusammenprall von Cloud und Erzfeind Sephiroth diesmal ausgehen wird? Und was mit den Charakteren passieren wird, die in ihrem Umfeld eine große Rolle spielen.
Erwartungsgemäß hielt sich die Demo in dieser Hinsicht noch sehr bedeckt. Sie ließ allerdings noch einen weiteren Einblick in eine andere Szene zu, als sich Cloud an der Seite von Sephiroth durch eine kurze Mission schlägt. Richtig gehört: Der große tragische Bösewicht ist ein spielbarer Charakter, wenn man noch einmal erlebt, wie er gemeinsam mit Cloud und Tifa auf Mt. Nibel unterwegs ist. Viel mehr kann ich auch dazu allerdings noch nicht sagen, denn nach einem kurzen Bosskampf war diese separate und sehr lineare Sequenz schon vorüber.
Gefallen hat mir außerdem das Finale des Abschnitts in der relativ offenen Welt, als die Helden in Junon ankommen; einem kleinen Fischerdorf, über dem eine gewaltige Militärbasis thront. Das ist nämlich nicht nur grafisch beeindruckend, sondern endet auch im Kampf mit einer mächtigen Kreatur, den man in dieser Demo zwar kaum verlieren konnte, für den man aber alle Fähigkeiten einschließlich der neuen Synergie-Angriffe einsetzen sollte, um ihn möglichst schnell zu gewinnen.
Und dann habe ich noch einen Blick auf die offiziellen Screenshots sowie den aktuellen Trailer geworfen, um dort zu sehen, dass Cloud & Co. im fertigen Abenteuer nicht nur auf Chobobos reisen, sondern auch in einem großen Geländebuggy und in einer größeren Stadt sogar per Segway unterwegs sind. Zusätzlich wird es Chocobos geben, mit denen sie fliegen können. Weiterhin zeigt und beschreibt Square Enix ein Box-Minispiel mit Clouds kantigem Alter Ego aus dem damaligen Final Fantasy 7. Man sieht ein Chocobo-Rennen, eine Action-Sequenz auf seinem Motorrad und auch Zack taucht ja wieder auf...
Wie gesagt: Ich bin gespannt, wie das alles sowohl erzählerisch als auch spielerisch zusammenkommt. Sicher bin ich mir nur schon jetzt, dass das erweiterte Kampfsystem sowie die größere Freiheit beim Zusammenstellen der Partie hervorragend funktionieren. Und dass man in den weiten Arealen der relativ offenen Welt wohl bedeutend mehr Zeit verbringen kann als das in Remake der Fall war. Schon mit dem samt seiner Erweiterung hatte ich mich sehr wohl gefühlt, weshalb ich mich auf die Veröffentlichung von Rebirth am 29. Februar spätestens nach dem kurzen, aber starken ersten Eindruck umso mehr freue!