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Final Fantasy IV

Liebe. Rücksetzpunkte. Autosave.

Einen Bonus im Vergleich zum Original bieten die Augments, spezielle Fertigkeiten, die Ihr nur einmal erhaltet und die an dem Charakter, dem Ihr sie zuweist, ewig haften bleiben. Auto-Potion macht den Anfang. Einmal belegt, vergisst Euer Charakter nicht mehr, in kritischen Momenten einen Heiltrank einzuwerfen. Danach kommen die guten Sachen. Monsterverteidigung halbiert, Magie mal 1,5 und, der Beste, keine Zufallskämpfe mehr! Hier findet Ihr einen fairen und gelungenen Ausgleich für den leicht angezogenen Härtegrad und sogar eine Motivation, das Spiel nach dem ersten Durchgang vielleicht erneut anzufassen. Alle Augments bleiben im folgenden Plus-Spiel erhalten.

Diese werdet Ihr auch brauchen, um die neuen Super-Bosse zu bezwingen und ein paar frische Nebenquests zu bestehen. Vor Euch entfaltet sich in der zweiten Runde kein anderes Spiel, aber das nun überhaupt ein Anreiz da ist, kann man durchaus im Genre der Retro-Rollis hoch anrechnen. Es funktioniert ebenso gut als Aufwertung alten Glanzes, etwa wie die Auflockerung durch ein paar nette Stylus-Minispielchen. Genießt sie oder ignoriert sie, Spaß machen sie zum Teil durchaus. Ok, Rydias Mathe-Game würde ich nicht mit einem langen Stock anfassen, aber Cecils Goblin Gauntlet macht es locker wett. Diese kleinen Anpassungen fügen sich unauffällig genug ein. Ein Bonus, der kaum die Spielerfahrung an sich verändert, aber trotzdem erfreut.

Teaser-Trailer

Diese Erfahrung besteht beim Rollenspiel neben all den Kämpfen natürlich in erster Linie in einer guten Storyline und es erstaunt, wie gut der Plot den Test der Zeit bestand. Natürlich ruft er Klischees ab. Da ist der böse Weltenunterjocher, da ein Haufen Helden. Der Hauptcharakter ist in bester Square-Manier zuerst gar nicht so gut und bevor sich das Ende nähert, muss er die Katharsis eines Lebens erreichen, auf das er nicht stolz sein kann. Das war 1991 neu, heute kennen wir solche Probleme häufiger. Es resultiert am Ende aber immer noch in einem guten Plot.

Verlust und Bewältigung sind die dominanten Themen in dem kleinen Subplots der plastischen Figuren. Und dank einer frischen Übersetzung ließt sich das auch bei weitem nicht mehr so schmerzhaft und partiell unverständlich wie auf dem SNES. Mit den Schwergewichten wie Lost Odyssey kann es Final Fantasy IV nicht ganz aufnehmen, für den kleinen Screen wird Euch aber eine Menge geboten.

17 Jahre und doch sofort wiedererkannt

Und solltet Ihr dieses Game ebenfalls bis zum Ende durchleben, dürft auch Ihr Eure Spielerseele als geläutert und rein betrachten. Härteste Bosskämpfe, frustrierende Dungeonpassagen, wenig moderner Komfort. Es ist ein tiefes und dunkles Tal, durch das Ihr gehen müsst, aber es wird sich für Euch lohnen. Final Fantasy IV verwechselt einen hohen Schwierigkeitsgrad nie mit stumpfer Brutalität, es schickt Euch auf die Suche nach der richtigen Taktik. Jeden wichtigen Sieg werdet Ihr stolz auskosten, anschließend dem lohnenden Plot weiter folgen und vielleicht dank der Möglichkeit des Plus-Spiels noch eine weitere Runde wagen.

Und so schön das auch alles ist: Hätte es geschmerzt, ein wenig mehr Bequemlichkeit zu bieten? Der Boss wäre immer noch eine Herausforderung, wenn Ihr direkt den Kampf wiederholen könntet. Ein automatischer Speicherpunkt beim Verlassen und Betreten von Städten und Dungeons sollte doch nicht im Bereich des Unmachbaren sein. Der eingeschlagene Weg der Reanimation des goldenen Final Fantasy-Zeitalters ist der richtige. Nur ein paar Konzessionen an die Entwicklung der letzten 20 Jahre des Spieldesigns sollte es schon geben. Sie würden der immer noch hervorragenden Erfahrung an sich keinen Abbruch tun.

Final Fantasy IV ist ab sofort für das DS zu haben.

8 / 10

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Final Fantasy IV

Android, iOS, Nintendo GBA, PC, Nintendo DS

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