Bei Final Fantasy 14 geht eine große Saga zu Ende. Endwalker schließt nämlich die Handlung rund um Hydaelyn und Zodiark ab, ein neues Abenteuer muss also her! Und endlich können die Fans aufatmen, denn das lange Warten hat ein Ende. Am 28. Juni erscheint Dawntrail für Vorbesteller, am 2. Juli 2024 dann endlich für den Rest der Spieler. Naoki Yoshida zeigt sich auf unserem Anspiel-Event zuversichtlich, dass daran auch nicht mehr gerüttelt wird.
In Potsdam schauten wir uns neulich also das neue Final Fantasy XIV: Dawntrail an. Beinahe zehn Stunden konnten wir dabei im MMO versinken. Genug Zeit, um uns ein sinnvolles Bild von den zwei neuen Klassen sowie einem neuen Dungeon und drei weiteren Gebieten mit ihren bunten Schauplätzen und neuen Monstern zu machen, hatten wir auf jeden Fall. Zur Geschichte gab es allerdings keine Informationen. Die neuen NPCs, welche gänzlich aus Völkern mit eigenen Kulturen, Religionen und Werten bestehen, heißen uns lediglich willkommen, Quests geben sie uns jedoch nicht auf. Der Fokus liegt eindeutig auf dem neuen Kontinent Tural.
Beachtet, dass es sich bei dem Gerüst, das wir bereits spielen konnten, um eine in Entwicklung befindliche Version handelt. Änderungen sind natürlich sowohl dem beschriebenen als auch gezeigtem Material vorbehalten.
Zudem lassen wir uns natürlich ein Interview mit leitendem Entwickler und Produzenten Naoki Yoshida zu Dawntrail nicht entgehen. Mehr Antworten von ihm gibt es, wie immer, im obigen Video.
Dawntrail möchte in die Weite, nicht in die Tiefe
Die neue Stadt Tuliyollal, von der aus der Kontinent regiert wird, die Gebirgsgegend Urqopacha und der bunte Jungle Kozama'uka reichen aber grundsätzlich, um die neue Stimmung einzufangen. Dawntrail möchte in die Breite blicken, um neue Facetten der Welt zu zeigen, statt die Geschichte weiter zu vertiefen. Bei Anime würde man es wahrscheinlich mit einer Fillerfolge vergleichen, doch zumindest spielerisch bleibt die neue Erweiterung nicht an der Oberfläche. Yoshida spricht davon, dass es langweilig wäre, wenn man immer nur einen größeren und stärkeren Gegner bringt. Das funktioniere sogar bei Dragonball nur bedingt. So witzig und wahr diese Anekdote auch ist, einen tiefgründigeren Blick scheint er auf Dawntrail aber ebenfalls zu haben: "Viele der Nachrichten, die wir in letzter Zeit hören, sind wirklich sehr traurige. Es war nicht unbedingt Absicht, aber mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollte ich einen positiven und fröhlichen Start in die Geschichte bringen. Ich denke, gerade weil wir diese Situation in unserer heutigen Welt haben, kann sie die Menschen dazu bringen, über diese Dinge nachzudenken. Und das ist eine Sache, auf die ich mich konzentrieren wollte", erörtert er.
Den Gedanken an die Flucht in eine virtuelle Welt mit neuer Farbpalette, sehe ich in Dawntrail an vielen Stellen, wie etwa an der neuen Flora und Fauna, Völkern wie den Hanuhanu, die besonders bunt daherkommen oder am neuen Soundtrack, der vor guter Laune nur so strotzt. Einige Gebiete, wie das "Ewige Erbe" oder die Cyberpunk-artige "Lösung Neun" gaben wir noch nicht gesehen. Ob der Stimmungswechsel letztendlich gelingt, werden wir wohl erst in Kombination mit der Geschichte herausfinden. Aber wenn wir schon mal bei Farbpaletten sind, eine neue Klasse hat es mir damit besonders angetan:
Zwei neue Klassen im Fokus
Der Piktomant weiß nämlich ganz genau, wie er großen magischen Schaden mit besonders viel Spaß austeilt. Im obigen Video beschreibe ich zudem ausführlich, wie die Viper funktioniert und warum sie ebenfalls eine Menge Potenzial hat, euer neuer DPS-Charakter zu werden. Naoki Yoshida fügt in unserem Interview hinzu, dass sie von Kirito aus Sword Art Online inspiriert wurde (und das, obwohl ich während der Kämpfe ständig an Assassin's Creed denke) und, dass "Spieler aus aller Welt unbedingt einen Job haben wollten, der zwei Klingen führt und ein stylischer Nahkampf-DPS ist."
Der Piktomant hingegen passt perfekt ins neue Setting. Bunt schwingt er seinen Pinsel und verwandelt Gemälde in echte Gegenstände. Zum Beispiel gibt es Waffen-, Kreaturen- oder Landschaftsmotive, die jeweils unterschiedliche Zaubersprüche auslösen. Diese Malereien verändern nicht nur die Art des Schadens (großflächig auf mehrere Gegner oder gezielt auf einen zum Beispiel), sondern erwecken zudem die Zeichnungen auf dem Spielfeld zum Leben. Mal schwebt ein Mogry in der Luft, mal materialisiert sich ein riesiger Hammer, der ordentlich Schaden verteilt, mal verzaubert ihr die ganze Wiese in ein buntes Sternenfeld. Auch die Farbpalette spielt eine Rolle, denn eure Elementarfähigkeiten verändern ihre Farben je nach Einsatz. Aqua ist blau, Feuer rot und so weiter. Das alles seht ihr aber im Video besser verbildlicht.
Was euch künftig außerhalb von Dawntrail erwartet
Dawntrail macht schwer den Eindruck, dass Final Fantasy XIV nicht vorhat, in naher oder mittlerer Zukunft das Zepter des Final-Fantasy-MMOs abzugeben. Neben Dawntrail gibt es ja auch weitere Events, die für Spaß sorgen. Wie ein kommendes Update, das Benutzeroberflächen bunt und individualisierbar macht oder die unerwartete Kollaboration mit Fall Guys, die aktuell bereits zum zweiten Mal stattfindet.
Naoki Yoshida sieht dieses nicht als Ausnahme und schildert weitere Ideen für mögliche Crossover: "Die Kollaboration mit Fall Guys bietet ein Gefühl des Wettbewerbs und des Zufalls, denn man konkurriert nicht mit Stärke. Natürlich gibt es noch eine Menge an weiteren Kollaborationen, die ich gerne machen würde. So etwas wie Among Us oder Neon Genesis Evangelion. Ich möchte mir wirklich die Zeit nehmen und mit Leuten aus der ganzen Welt sprechen, um zu erkunden, was möglich ist. "
Und dann wäre da noch die heiß ersehnte, limitierte Jobklasse des Beastmasters, zu der Yoshida sogar einige Details verrät: "Ich denke, dass alle unsere Spieler erwarten, dass man im Job Bestien fangen, halten und aufziehen kann. Wir wollen diese Ideen einbauen. Es wird einige Zeit dauern, bis der limitierte Job implementiert ist, aber wir werden spezielle Inhalte haben, auf die ihr euch freuen könnt."
Auf welche Inhalte für Dawntrail seid ihr schon am meisten gespannt? Sind es die neuen Klassen, der neue Kontinent oder wartet ihr am Ende noch auf die Geschichte, um euch endgültig für oder gegen die neue FF14-Erweiterung zu entscheiden?