Firaxis' Pete Murray über XCOM: Enemy Unknown - Interview
'Der PC liegt uns sehr am Herzen'
In XCOM stecken eine Menge coole Systeme, die theoretisch all diese verschiedenen Spielertypen ansprechen können. Actionspiele sind in gewisser Weise auch taktische Puzzles, die man versucht zu lösen. Und dieses Spiel hat ein wirklich cooles taktisches System. Es ist rundenbasiert, läuft auch in Echtzeit und behält dabei stets eine Perspektive bei. Wenn ihr ein Rollenspieler seid, wird es euch gefallen, eigene Charaktere zu erstellen und ihr könnt euch im Kopf auch eine Hintergrundgeschichte für sie ausdenken.
XCOM war schon immer ein Spiel, bei dem sich die Leute Geschichten über ihre Soldaten erzählen. Ihr wisst schon, wenn etwas Cooles passiert und ihr das anderen mitteilen wollt. So etwas wie "dieser Typ ist echt mies und hat endlich jemanden erwischt" oder "ich habe es lediglich mit einem Überlebenden zum Landungsschiff zurück geschafft". Ich denke, Rollenspieler werden viele Dinge finden, die ihnen gefallen könnten. Und für die Strategiespieler gibt es natürlich kein Ende, was solche Sachen betrifft. Es wird reichlich Dinge geben, mit denen die Leute herumspielen können.
Es ist eher eine Neubearbeitung, die grundlegenden Systeme ähneln also sehr denen des ursprünglichen Spiels. Man begibt sich direkt an die Front, bekämpft die Aliens und kehrt zu seiner Basis zurück, wo man dann diesen übergreifenden Strategie-Part hat, Dinge baut und das Ganze in Echtzeit weiterverfolgt, während die eigenen Projekte fertiggestellt werden und so weiter.
Ich denke, wir haben einige Story-Elemente, man hat Ziele, auf die man hinarbeitet, um letzten Endes den Kampf zu den Aliens zu tragen. Vielleicht ist es etwas umfangreicher als im Original. Damals gab es bestimmte Bedingungen, die man erfüllen musste, um nach Cydonia zu gelangen. Wir gestalten diese ein wenig offensichtlicher. Im Original war es nicht immer klar, was man tun müsste, um den Kampf wirklich voranzubringen.
[lacht] Ich weiß nicht, ob du es für immer weiterspielen kannst, aber du kannst es nochmal spielen, das ist immer cool. Der Wiederspielwert des Spiels ist jedenfalls ziemlich hoch.
Ja, wir entwickeln das Interface für PC und Konsolen parallel. Ich möchte nicht, dass die Leute denken, es würde vereinfacht. Die grundlegenden Systeme von XCOM waren äußerst komplex, aber wir haben eine Menge im Hinblick darauf gelernt, wie wir Informationen auf eine Art und Weise präsentieren können, die es möglich macht, das Spiel mit einem Gamepad zu steuern. Dadurch hat man also auch ein Spiel mit der Komplexität eines XCOM, das auf einer Konsole läuft und perfekt funktioniert. Aber auf dem PC fing alles an, er liegt uns sehr am Herzen und deswegen werden wir uns auch darum kümmern.
In gewisser Weise ist XCOM ein Franchise, das nie wirklich verschwunden ist. Das Spiel ist fast 20 Jahre alt, aber Leute, die es niemals zuvor gespielt haben und es dann ausprobieren, denken sich, "wow, da steckt wirklich etwas dahinter". Das Franchise ist nie wirklich gestorben. Die Sache ist, dass es, was die Spielsysteme anbelangt, ein wirklich komplexes Spiel ist und ich glaube, bis vor kurzem waren wir aus technologischer Sicht noch nicht an einem Punkt angelangt, der es uns ermöglicht hätte, zerstörbare Umgebungen, dynamisch erschaffene Soldaten und all diese Sachen, die man für ein echtes XCOM-Spiel braucht, miteinander zu verbinden. Die Technologie musste erst zu dem aufschließen, was die Leute erwarteten. Wenn wir zurückblicken und uns das anschauen, was diese Jungs 1994 vollbracht haben... es ist einfach erstaunlich.
Oh ja, ich habe es noch immer auf meinem Rechner installiert.
Nein, die Entwicklung läuft bereits seit drei Jahren, also war es keine Reaktion darauf. Die Jungs, die den Shooter machen, haben eine interessante Vision: Man nimmt dieses Feeling, das XCOM bei den Leuten hervorruft, steckt es in ein neues Setting und erhält dadurch etwas Cooles. Und ich denke, es wird ein Spiel, mit dem die Leute schlussendlich Spaß haben werden.
Ja, ehrlich gesagt heißt der härteste Schwierigkeitsgrad "Classic" und es ist eine ziemlich leidvolle Erfahrung. Man erlebt Tode, die man nicht vergessen wird. Außerdem hat Jake einen "Iron Man"-Modus integriert, in dem man keine früheren Spielstände laden kann. Man speichert und beendet das Spiel oder speichert einfach nur, aber man kann nicht neu laden. Das ist eine Herausforderung und Jake ist ein großer Fan davon. Er spielt es auf diese Weise und selbst das Team hat sich daran angepasst. Letzte Woche hatte ich zum Beispiel eine Soldatin, die haufenweise Missionen absolviert hatte. Sie war meine Heldin und dann tat ich etwas Dummes während eines Einsatzes. Sie entdeckte eine Gruppe von Mutonen, aber die haben sie dann festgenagelt, eine Granate auf sie geworfen und sie starb. Und ich dachte mir nur, "oh nein, was machst du denn da!"
Ja, wenn man jemanden hochlevelt, baut man eine emotionale Bindung zu dieser Figur auf und vermisst sie wirklich, wenn sie nicht mehr in der Basis rumläuft.
XCOM: Enemy Unknown wird im Herbst für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 erscheinen.