Fire Emblem Warriors: Three Hopes hat Probleme, aber es läuft besser als Hyrule Warriors 2
Besser, aber nicht optimal.
Omega Force ist in einer einzigartigen Position. Als Entwickler der langjährigen Warriors-Serie hatte das Unternehmen die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Marken zu arbeiten, von Gundam bis Zelda. Heute werfen wir jedoch einen Blick auf Fire Emblem Warriors: Three Hopes, das die Welt und den Stil des unglaublich beliebten Fire Emblem: Three Houses übernimmt. Ich war neugierig, wie sich der Wechsel des Schauplatzes diesmal auf das Gameplay ausgewirkt hat und ob dieses Switch-Spiel besser abschneidet als das hübsche, aber für seine niedrige Framerate bekannte Hyrule Warriors: Age of Calamity.
Bevor wir auf die Performance eingehen, sollten wir darüber reden, wie das Spiel eigentlich ist. Three Hopes ist durch und durch ein Warriors-Spiel mit riesigen Levels, die es zu erkunden gilt. Mit Gegnern, die ihr dezimiert, und mit Spezialfähigkeiten, die ihr dabei entfesselt. Aber es erweitert die Formel, indem es mehr Fokus auf die Story legt als jedes andere Warriors-Spiel, das ich je gespielt habe. Die Geschichte folgt einem Söldner namens Shez, der sich einem der drei titelgebenden Häuser anschließt. Die Wahl verändert den Verlauf der Geschichte, die mit Charaktergesprächen nach jedem Szenario und in Lagersequenzen, in denen man herumlaufen und mit seinem Team interagieren kann, erzählt wird. Auch im Kampf gibt es Änderungen. Ihr habt jetzt Zugriff auf eine Karte, mit der ihr wichtige Einheiten aussendet, um Feinde anzugreifen und Ziele zu erreichen. Insgesamt handelt es sich um einen detaillierteren und komplexeren Ansatz, der sich überraschend befriedigend anfühlt.
Das komplexere Gameplay wird durch Verbesserungen der Performance im Vergleich zum letzten Warriors-Titel auf der Switch - Hyrule Warriors: Age of Calamity - unterstützt. Besagtes Spiel verwendet eine dynamische Auflösung von bis zu 810p, wenn es im Dock ist, und verfügt über ein angemessen starkes Anti-Aliasing für einen sauberen Look, aber die Bildrate fällt regelmäßig unter 30 fps, wenn es viel Action gibt. Das ist eine Enttäuschung für ein Nintendo-nahes Projekt, selbst wenn es von Omega Force entwickelt wurde.
Three Hopes ist deutlich stabiler und läuft mit mehr als 30 fps, was durch eine ähnliche dynamische Auflösung von 810p im angedockten Zustand (und ~540p im portablen Modus) erreicht wird, allerdings mit relativ schwachem Anti-Aliasing und schlechter Texturfilterung. Die Texturfilterung ist nicht ideal, wenn man bedenkt, dass weite, offene Räume mit flachen Oberflächen vorherrschen, auch das Anti-Aliasing ist angesichts des Anime-Stils nicht ideal. Die dünnen schwarzen Linien, die die Charaktere umgeben, würden zum Beispiel wirklich von TAA profitieren. Die höhere Bildrate sorgt jedoch für ein besseres Spielgefühl und bleibt auch bei Spezialangriffen, die in Age of Calamity die Leistung beeinträchtigten, konstanter. Dies gilt sowohl im Dock als auch im Handheld-Modus, was wiederum bedeutet, dass auch die dynamische Auflösung häufig höher ist.
Allerdings ist auf technischer Ebene nicht alles perfekt. Der größte visuelle Kritikpunkt, den ich an diesem Spiel habe, bezieht sich auf die Bewegungen und Animationen, ein Problem, das es mit dem ersten Fire Emblem Warriors teilt. Im Grunde gibt es einen großen Rahmen, in dem der Charakter herumlaufen kann, was dazu führt, dass sich die Bewegungen schwerelos anfühlen. Außerdem fühlt sich die Laufanimation beschleunigt an und den Angriffen fehlt es an Wucht.
Vielleicht noch verwirrender ist die Entscheidung, das Spiel mit einer vollständig unbegrenzten Bildrate auszuliefern. Das Spiel neigt dazu, im Bereich von 33 bis 36 Bildern pro Sekunde zu laufen, was sich gut in eine feste Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde für einen Großteil des Spiels übersetzen ließe. Stattdessen haben wir eine variable Bildrate, die in kleinen Innenszenen gelegentlich bis zu 50 Bilder pro Sekunde erreichen kann, aber im Kampf viel niedriger ausfällt. Das Spiel würde sich mit einer 30-fps-Limitierung viel flüssiger anfühlen, aber zumindest wäre Three Hopes, wenn wir jemals einen Switch-Nachfolger bekommen, der die gleichen Spiele mit erhöhter Leistung ausführt, ein guter Kandidat, um solide 60 fps zu erreichen.
Abgesehen von diesen technischen Unzulänglichkeiten gibt es für Fans des letzten Fire-Emblem-Spiels auf der Switch eine Menge zu mögen. Three Hopes fühlt sich im Vergleich zu Three Houses ziemlich authentisch an. Der Dialogstil, die Bildqualität und die Menüsysteme fühlen sich alle wie eine Fortsetzung an, was die Fähigkeit von Omega Force unterstreicht, wenn es um die Adaptionen von Grafikstilen geht. Natürlich waren die Entwickler gerade in diesem Fall im Vorteil, denn Omega Force ist eine Abteilung von Koei Tecmo und Koei Tecmo war für die technische Entwicklung von Three Houses verantwortlich. Intelligent Systems konzentrierte sich auf das Schreiben, die künstlerische Gestaltung und das Spielsystem, lagerte aber die Programmierung und die technische Seite an das Team von Koei Tecmo aus. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Partnerschaft die Entwicklung von Omega Force im Hinblick auf die Übereinstimmung mit den ursprünglichen Artworks erleichtert hat.
Außerdem gibt es einen Splitscreen-Modus für zwei Spielerinnen und Spieler, über den es sich zu sprechen lohnt. Um diesen zu unterstützen, wurde die Grafik etwas zurückgeschraubt: Schatten werden für Charaktere deaktiviert und entfernte Feinde werden deutlich reduziert dargestellt, aber überraschenderweise leidet die Performance nicht wirklich darunter. Sie scheint sich eher bei 30 Bildern pro Sekunde einzupendeln, sodass sie sich etwas weniger ruckelig anfühlt als im Einzelspieler-Modus. Natürlich kann die Performance in bestimmten Situationen unter die 30-fps-Linie fallen, aber es ist eine solide Möglichkeit, das Spiel zu genießen, und eine, die die Kämpfe noch angenehmer macht.
Nachdem ich einige Zeit mit dem Spiel verbracht habe, habe ich zwei Schlussfolgerungen. Erstens ist das hier, was das übergreifende Design angeht, eines der interessanteren Warriors-Spiele, die bisher erschienen sind. Man hat das Gefühl, dass Omega Force wirklich einen Plan hat. Die Erweiterungen außerhalb des Kampfes tragen viel zum Spielerlebnis bei und die zusätzliche Strategie ermöglicht eine einfachere Beherrschung des Schlachtfeldes. Zweitens ist da der Zustand der Technologie, die diese Spiele antreibt. Dieses Studio hat über die Jahre hinweg so viele Spiele produziert und ihre Arbeit hat sich in bestimmten Bereichen sicherlich verbessert, aber die Technologie scheint eine Überholung zu benötigen. Die Performance, die Rendering-Qualität und die Animationsarbeit könnten alle Verbesserungen gebrauchen.
Letztlich ist Fire Emblem Warriors: Three Hopes ein solides Warriors-Spiel, das Fans von Fire Emblem: Three Houses viel zu bieten hat - es ist wahrscheinlich sogar einer der besseren Titel der letzten Jahre und zeigt, dass Omega Force die Warriors-Formel weiter verbessert. Während eine umfassendere technische Überarbeitung früher oder später notwendig sein wird, wurde das größte Problem von Age of Calamity gelöst, wodurch Three Hopes viel mehr Spaß macht.
Im englischen Original von John Linneman, Senior Staff Writer, Digital Foundry