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Super Monkey Ball: Banana Blitz

Gib dem Affen Zucker!

Als ich zum ersten Mal von Super Monkey Ball hörte, dachte ich so etwas wie: "Gott, auf so einen Quatsch können auch nur Japaner kommen!" Ich meine, jetzt mal im Ernst: Affen in durchsichtigen Kugeln, die über löchrige Plattformen rollen und dabei Bananen aufsammeln? Wie muss man bitte drauf sein, um so ein Konzept zu entwickeln? Was ich damals noch nicht wusste, ist, dass Super Monkey Ball vor allem dank seiner zahlreichen Mini-Games eines der besten Multiplayerspiele der vergangenen Konsolengeneration werden würde und ich unzählige Stunden mit AiAi, MeMe, GonGon und Baby verbringen sollte. Das sind die Namen der Affen. Nur zur Sicherheit.

So viel Spaß Super Monkey Ball auf GameCube, PlayStation 2 und Xbox auch gemacht hat, die Steuerung mit den Analogstick war nie so präzise und vor allem intuitiv, wie man es sich hätte wünschen können. Denn in Super Monkey Ball steuert man im Prinzip nicht direkt den Affen in seiner Kugel, sondern kippt stattdessen die Spielwelt - vergleichbar mit diesem altmodischen Kasten mit den 100 Löchern und einem Weg zum Ziel, dessen Name mir gerade partout nicht einfallen will. Ist ja auch egal, ich denke, Ihr wisst schon, was gemeint ist. Insofern war die Reihe natürlich prädestiniert für einen Besuch auf Nintendos Wii, weil sich der Controller so schön drehen und kippen lässt. Und tatsächlich arbeitet Sega schon seit geraumer Zeit an Super Monkey Ball: Banana Blitz, das wir auf der Games Convention anspielen konnten.

Achtung, wackelt!

Erinnert Ihr Euch daran, wie Ihr als Kind zum ersten Mal auf einem Fahrrad ohne Stützräder gesessen habt? Die meisten wahrscheinlich schon. Warum ich das frage? Na, weil sich die ersten Minuten mit Wiis Super Monkey Ball ganz ähnlich anfühlen. Die Steuerung ist wirklich unglaublich sensibel und ohne Erfahrung im Umgang mit dem Controller rollen die Affen überall hin, nur nicht ins Ziel: Jeder noch so kleine Schwenk zur Seite wirkt sich unmittelbar auf das Spiel aus. Es ist also zunächst recht gewöhnungsbedürftig, aber mit etwas Feinmotorik hat man den Dreh recht schnell raus.

Super Monkey Ball: Banana Blitz besteht wie seine Vorgänger zum einen aus einem Storymodus für Singleplayer, zum anderen aus den schon erwähnten Mini-Games, die vor allem für mindestens zwei Spieler interessant sind. Im Storymodus startet Ihr wie gewohnt auf einem Parcour, schnappt Euch ein paar Bananen, um Punkte zu bekommen, und versucht letztlich, das Ziel zu erreichen, um auf die nächste Plattform zu steigen. Eine Neuerung stellen die Endgegner dar, auf die Ihr im letzten Level einer Welt trefft. Erst wenn die beispielsweise durch die Aktivierung eines Buttons an ihrem Körper besiegt sind, geht es auf zur nächsten. Bei uns war es ein riesiger Vogel, dem wir immer auf den Kopf hüpfen mussten. Sah einfach aus, war aber doch recht knifflig.

Jump'n'Run?

Eines der neuen Mini-Games, auf das wir dann einen Blick werfen konnten, war ein ganz simples Seilspringen: Im Rhythmus des Seilschwungs müssen Wii Remote und Nunchuk gleichzeitig auf und ab bewegt werden, was mit der Zeit verständlicherweise ganz schön die Arme geht. Die Alternative ist, selbst mitsamt der Controller zu hüpfen, was genauso funktioniert - zumindest solange sich die Nachbarn in der Etage unter Euch nicht beschweren...

Das zweite anspielbare Mini-Game war Hürdenlauf, das den Wii-Controller ganz ähnlich einsetzt: Durch schnelles Auf und Ab brachten wir unseren kleinen, knuddeligen Affen zum Rennen, durch das Drücken eines Buttons vor einer Hürde sprang er. Auch hier sind viel Ausdauer und eine gute Armmuskulatur für einen Erfolg sehr hilfreich.

Mini-Game Nr. 3 schickte uns in eine Art Mario Kart-Version. Die Wii Remote dient hier als Steuer, den wir je Straßenlage nach links und rechts schwenkten. Eingesammelte Gegenstände schleuderten wir mit einem Druck auf den Button unserer Konkurrenz entgegen. Im Mehrspielermodus sicherlich der absolute Bringer.

Gerne hätten wir noch mehr von Super Monkey Ball: Banana Blitz gesehen - allein, um herauszufinden, ob die anderen Mini-Games auch so viel Spaß machen. Aber Zeit hat man schließlich nie genug und schon gar nicht auf einer Messe.

Geschick ist eine Gabe

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass eine intuitivere Steuerung eine gewisse Vorlaufzeit braucht. Geschicklichkeitsspiele wie dieses bieten die nötige Plattform, um die abhanden gekommene Feinmotorik auf Vordermann zu bringen. Bei den drei gespielten Singleplayer-Parcours hatten wir zunächst auch unsere Probleme. Dabei zählten die Strecken noch zu der simplen Sorte: Beim ersten ging es im Grunde nur geradeaus, der zweite war eine Art Serpentine mit Begrenzungen, der dritte eine Schussfahrt über mehrere Plattformen - bei der wir mehrmals über die letzte und damit das Ziel hinweg geschossen sind.

Gerade weil Super Monkey Ball: Banana Blitz angesichts seines harmlosen Settings und der teilweise an EyeToy erinnernden Mini-Games auch auf den sagenumwobenen Gelegenheitsspieler abzielt, könnte die Steuerung für so manchen Wirbel sorgen. Dem einen mag die Handhabung des Controllers sofort ins Blut übergehen, der andere hingegen kämpft erst einmal damit. Möglicherweise ist aber auch nicht jeder so ungeschickt wie wir. Falls doch, müssen AiAi und Co. eben leiden.

Super Monkey Ball: Banana Blitz soll im Herbst dieses Jahres vorerst exklusiv für Wii erscheinen.

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