FlingSmash
Immer auf den Gelben!
Tja, jetzt ist FlingSmash doch noch in die Läden gekommen. Ehrlich gesagt, ich hätte kaum mehr damit gerechnet, schwebte das simple Geschicklichkeitsspiel doch bereits seit über einem Jahr in einem Release-Limbo. Mal war es als einer der ersten Titel mit MotionPlus-Unterstützung angekündigt und sogar spielbar, dann wieder verschwand es von allen Listen.
Die Controller-Erweiterung kam, aber kein FlingSmash. Erst zum Release des neuen Controller-Modells, einer Wiimote normaler Größe mit eingebauter MotionPlus-Technik, wurde der von Artoon entwickelte Titel jetzt als Beipackspiel zum Controller reaktiviert. Eigentlich keine guten Vorzeichen...
Zur Handlung des Spiels gibt es eigentlich nur eines zu sagen: Sie ist vorhanden. Die entscheidende Frage dabei ist aber, ob es überhaupt einer solchen bedurft hätte – denn FlingSmash lässt sich am besten ein scrollendes, um 90 Grad gedrehtes Breakout verstehen, bei dem ihr kein Paddle bewegt, sondern euren gelben, grinsenden Ball mit lockeren Schlägen aus dem Handgelenk immer ordentlich in Richtung der Steine, Gegner und Extras drescht.
Ins Aus gehen kann er dabei nicht, die einzigen Gefahren, die euch drohen, sind ein von hinten nahendes Monster, das euch frisst, wenn ihr nicht schnell genug vorankommt, und die Möglichkeit, die Medaillen in den Levels zu verpassen. Derer gibt es jeweils fünf, drei müsst ihr ergattern, um die Stufe erfolgreich abzuschließen. Habt ihr am Ende zu wenige, dann müsst ihr von vorne anfangen.
Tja, und damit ist das Spielprinzip erklärt. Ihr haut einfach permanent in Richtung der Hindernisse, dotzt gegen Gegner, zerschlagt Steine und sammelt Zeugs ein, um mehr Punkte zu bekommen. Die Bewegungserkennung funktioniert ordentlich, wie das Diagramm in einer der Bildschirmecken zeigt, trotzdem gelingt euch nicht jeder Schlag so, wie ihr ihn gerne hättet. Der Winkel wird zwar sauber erkannt, eure Schlagkraft verpufft dagegen. Sinn dieser Entscheidung war sicherlich, das Handgelenk des Spielers nicht allzu sehr mit andauernden Gewaltschlägen zu strapazieren, trotzdem nimmt das dem Spiel einen Teil seiner Dynamik.
Vor allem aber leidet FlingSmash in erster Linie unter seiner Belanglosigkeit. Schnell habt ihr alle Aspekte des Spiels gesehen und so wird das ohnehin schon ziemlich kurze Abenteuer eher zur Fleißarbeit. Wäre das Spiel im letzten Jahr gleich zum Release des Controller-Add-Ons gekommen, dann hätte es vielleicht bessere Chancen gehabt. Aber so gibt es eigentlich nur einen guten Grund, euch FlingSmash anzuschaffen: Der Preis ist absolut okay, wenn man bedenkt, dass ihr einen der neuen Controller dazubekommt.
So erweist sich FlingSmash also als nicht allzu spannend. Zum Glück überzeugt da der Controller schon eher. Tatsächlich ist er so gut, dass ich im Grunde nicht viel dazu sagen muss – er fühlt sich an wie eine normale Wiimote, ist in etwa so schwer wie eine normale Wiimote und liefert eben sämtliche Verbesserungen der MotionPlus-Technik. Kurzum, ein Modell, das spätestens zum Release des neuen Zelda in keinem Spieler-Haushalt fehlen darf.
Das Gleiche kann ich aber leider nicht für FlingSmash behaupten. Das bunte Ball-Geknüppel ist vielleicht in den ersten ein bis zwei Runden noch ganz unterhaltsam, aber das simple Spielprinzip nutzt sich leider bald ab. Haut den Ball immer ordentlich nach links (oder nach rechts, wenn ihr Linkshänder seit), hofft, dass ihr möglichst viele Punkte macht und keine der Medaillen verpasst, und ärgert euch, wenn ein Schlag wieder mal daneben geht.
Klar, FlingSmash ist nicht wirklich schlecht - ein paar langweilige Minuten lassen sich damit schon überbrücken und jüngere Spieler haben sicher auch noch länger ihren Spaß damit, aber es gibt auf der Wii in diesem Herbst einfach so viele andere, spannendere, originellere und durchdachtere Spiele, da wird FlingSmash nach ein paar Runden schnell als "dieses Spiel, das beim neuen Controller dabei war" ins Regal wandern und dort vorerst auch bleiben.
FlingSmash ist zusammen mit einem schwarzen MotionPlus-Controller ab sofort für etwa 55 Euro erhältlich.