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Formula Retro Racing (Switch) - Test: Problembehaftete Retro-Raserei

Arcade-Racing im Polygon-Look.

Mit seinem Polygon-Look überzeugt Formula Retro Racing, einige nervige Probleme und wenig Inhalte trüben die Freude.

Retro hier, Retro da. Spiele im Retro-Look sind durchaus gefragt und Formula Retro Racing ist ein weiteres Rennspiel, das in diese Kerbe schlägt. Das Spiel hat eine ganz besondere Ära beziehungsweise ein ganz spezielles Vorbild im Visier: Virtua Racing. Dementsprechend erwartet euch hier optisch eine vernünftig aussehende Polygon-Raserei, aber Grafik ist ja nicht immer alles. Auch der Rest muss stimmen. Und da zeigt Formula Retro Racing nicht ganz so viele Pferdestärken wie erhofft.

Zuerst einmal müsst ihr diesen Grafikstil wirklich mögen, um mit dem Spiel Spaß zu haben. Es ist nicht so, dass technisch nicht mehr möglich wäre, nein, das Spiel soll exakt so aussehen, wie es das tut. Sauber, minimalistisch. Zugleich kommt dieser Stil in HD gut zur Geltung und bringt das Virtua-Racing-Retro-Feeling gut rüber.

Performance-Probleme trüben den Spaß

Wenn nur die Performance-Probleme auf der Nintendo Switch nicht wären. Auf PC, Xbox und PlayStation hatte das Rennspiel die nicht, auf Nintendos Konsole schon. An mangelnder Leistung kann es angesichts des Looks nicht liegen. Für die Entwickler gibt es noch etwas nachzubessern, denn das Spiel hat vor allem auf anspruchsvolleren Kursen, wie der Stadtstrecke in Monte Carlo, Probleme damit, die 60 Bilder pro Sekunde zu halten. Das trübt die Freude und wirkt in dem Moment ablenkend, da das Spiel auf Tempo setzt.

Teilweise kann es zu Performance-Problemen kommen.

Abseits dessen haben wir hier einen klassischen Arcade-Racer mit einer vernünftigen Steuerung. Nichts Komplexes, überwiegend gebt ihr Gas und habt Spaß. Lange Kurven könnt ihr durchaus in vollem Tempo nehmen, bis die Reifen anfangen zu quietschen. Nur bei engeren Kurven solltet ihr doch etwas vom Gaspedal gehen. Alles ist wenig realistisch, aber Freude beschert es euch definitiv. Passt nur auf, dass ihr nicht zu häufig in Dinge kracht oder einen Gegner in hohem Tempo erwischt. In dem Fall springt euer Rennwagen regelrecht auseinander, aber keine Sorge, nach ein paar Sekunden respawnt ihr.

Durch und durch ein Arcade-Racer

Die Arcade-Wurzeln erstrecken sich leider bis hin zum Inhalt. Das heißt, es gibt hier kein echtes Fortschrittssystem, vielmehr wählt ihr im Arcade-Modus eine der acht Strecken, ein Auto und einen von drei Schwiergkeitsgraden aus. Euer Ziel: Auf Platz eins ins Ziel kommen. Für jede Strecke gibt’s eine Trophäe und das ist hier das höchste der Gefühle. Im Grand-Prix-Modus macht ihr im Grunde das Gleiche, nur mit bis zu vier Spielern im Splitscreen-Modus. Leider zeigen sich auch hier Performance-Probleme.

Habt ihr alle Trophäen eingesammelt, gibt es wenig Neues zu entdecken. Ihr könnt nichts freischalten, nur versuchen, eure Rundenzeiten weiter zu verbessern. Und bei den Autos gibt es alleine optische Unterschiede, in Sachen Leistung sind alle gleich. Ein Online-Modus fehlt ebenso.

Grundsätzlich macht das Fahren Spaß, sehr viele Inhalte gibt es aber nicht.

Interessanter ist da schon der Modus Eliminierer. In diesem Survival-Modus müsst ihr so lange wie möglich überleben und nicht hinter den zehnten Platz zurückfallen. Der Haken an der Sache: Mit jeder absolvierten Runde werden die KI-Fahrzeuge einen Tick schneller und sind letztlich ab einem bestimmten Punkt schneller als ihr. Echte Langzeitmotivation weckt der Eliminierer aber letztlich auch nicht.

Frustrierend kann ab und an die KI sein. Ich weiß nicht, ob es ihr egal ist oder ob sie euch einfach nicht registriert, aber ihr solltet stets achtsam sein. Es kommt vor, dass sie euch in den Weg oder in euch hinein fahren, was wiederum unschöne Konsequenzen für beide Fahrzeuge nach sich zieht. Nervig ist das besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden, wo perfektes Fahren eine wichtigere Rolle beim Erreichen des ersten Platzes einnimmt.

Formula Retro Racing Test - Fazit

Formula Retro Racing hat definitiv seine Probleme in den Bereichen Performance und KI. Schwierigkeiten, die sich durchaus noch lösen lassen, was die Entwickler hoffentlich tun werden. Abseits dessen merkt man dem Spiel seine Retro-Inspiration auf eine gute Art an. Wenn ihr ein aktuelles Spiel im Stil von Virtua Racing haben möchtet, ist es einen Blick wert, sobald die Schwierigkeiten behoben sind. Im Kern bietet es pures Arcade-Racing mit einer begrenzten Auswahl an Inhalten. Das kann für ein paar Stunden ein unterhaltsamer Spaß sein und währenddessen ein paar nostalgische Gefühle aufleben lassen.

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