Forza Motorsport 4

Noch interessanter klingt der neue Rivalen-Modus, in dem ihr das komplette Spiel bestreiten dürft. Zu jeder Aufgabe könnt ihr beispielsweise euren Freunden die erreichten Bestzeiten oder Highscores schicken. Alleine für einen Rekordversuch erhaltet ihr mehr Erfahrungspunkte. Schlagt ihr die aufgestellte Rundenzeit jedoch, regnet es zusätzliche Punkte auf euer Konto und die Aufgabe geht an euren Kumpel zurück.

Auch der restliche Online-Part erwartet euch mit neuen Ideen. Clubs, die einem Clan in Call of Duty ähneln, bieten neue Möglichkeiten der Interaktion. Hier schließt ihr euch mit einer Gruppe Fahrer zusammen und tretet gegen andere Mannschaften an. So auch in neuen Spielvarianten. Langweilen euch normale Wettkämpfe, betretet ihr den Fußballplatz und versucht, den Ball mit der Stoßstange ins Tor zu befördern. Dieses Mal rasen 16 Flitzer gleichzeitig auf den Strecken. Offline erhöhte man die Zahl von acht auf zwölf Wagen.

In den Clubs belegt jeder Spieler am besten eine besondere Aufgabe, die er mit dem Team teilt und im Gegenzug die Vorzüge seiner Kollegen genießt. Ein Lackierer übernimmt die Gestaltung der Wagen und verziert diese vielleicht sogar mit einem einheitlichen Logo, während jemand anders das Innenleben sämtlicher Schlitten aufmotzt. Ihr könnt sogar die Wagen anderer Mitglieder fahren. Legt daher für ein Traumauto die gemeinsamen Credits zusammen und fahrt ihn, selbst wenn der Besitzer gerade offline ist.

Abschließend noch ein paar Worte zur Optik. Oder besser nur eines. Sprachlos. So fühlte ich mich bei der gezeigten Rundfahrt auf der neuen Hockenheim-Strecke. Im Gegensatz zu den Hintergründen aus Gran Turismo 5, die mich eher an mit Google-Street-View-Bildern beklebte Pappaufsteller erinnerten, wirkt die Landschaft atemberaubend und versprüht ein Gefühl von Freiheit beim Fahren. Die optionale Einbindung von Headtracking per Kinect zeigten die Jungs von Turn 10 leider nicht.

Genau so soll sich ein Rennspiel anfühlen. Den sorgfältig ausgewählten Traumboliden auf den schönsten Strecken des Globus fahren, während der Alltagsstress eine Auszeit nimmt. Forza 4 gibt euch das und noch mehr. Wollt ihr nur ein bisschen spielen, lenkt euch niemand mit störenden Details ab. Doch je tiefer ihr in die Erfahrung eintauchen wollt, desto gewaltiger erscheint das Komplettpaket.

Keine Neuerung wird euch aufgezwungen und jede davon dürft ihr nach freiem Willen erkunden. Sogar die Betrachtung der Fahrzeuge empfand ich als ungewohnt faszinierend, was zum Großteil an der Vertonung von Jeremy Clarkson lag. Ein britischer Akzent bringt eben immer Pluspunkte. Durch die neue Struktur, Einbindung frischer Modi und Freiheit beim Spielablauf steht einem erneuten Sieg nichts im Wege.