Skip to main content

Forza Motorsport 4

Zum Greifen nah

Der Fahrenthusiast kann sich wieder über eine breite Auswahl an Strecken aller Art freuen, genug Autos mit allen Details wird es geben und der World-Tour-Modus reicht für Wochen Fahrvergnügen am Stück. Dieser wird die Tugend des dritten Teils fortführen, indem ihr entweder einfach immer nur zum nächsten vorgeschlagenen Rennen springt und kaum aus dem Fluss des Fahrens herausgerissen werdet - freie Rundenzahl einstellbar? Sorry, noch unbekannt -, oder euch selber die Traumrouten zusammenstellt.

Der zu Beginn angesprochene Showroom dürfte wohl eine Art gemeinsamer Nenner werden, an dem die Grenze zwischen Konsolen-Renn-Fan und einfach nur Auto-Enthusiast verwischt. Neben der bildschönen Möglichkeit ziemlich intim mit den Objekten der Begierde zu werden, gibt es natürlich noch Fakten und Statistiken zu den Wagen im Überfluss, dazu technische Werte, mit denen er Laie genauso viel anfangen kann, wie mit den Beschleunigungskurvendaten von Apollo 18.

Damit dies aber nicht zu einer reinen Show der bereits gekauften Fahrzeuge verkommt, die man ja eh schon auf der Piste erlebte, will Turn 10 hier den Spielern noch mehr bieten, als nur eine Enzyklopädie. Erst einmal ist wieder Peter Egan, mehr oder weniger unbekannt aus Forza 3, dabei, um euch diese Fakten professionell vorgetragen näherzubringen. An seiner Seite steht Jeremy Clarkson aus der Top-Gear-Show - deren Testtracks aller Wahrscheinlichkeit nach reichhaltig in Forza 4 befahrbar sein werden -, der Anekdoten zu Rennen und Fahrzeugen auf Lager hat.

Im Showroom sollt ihr aber auch spielen, um Dinge zu sehen, die euch die Karriere nie gezeigt hätte. In den acht bis zwölf Stunden Extra-Umfang setzt euch Forza 4 neue Herausforderungen vor, gibt euch Autos, die ihr nur hier findet, es ist effektiv ein eigener Spielmodus, der durchgespielt werden kann. Forza will mehr als nur Rennspielfans. Es will Autofans und euch zu solchen auf die nettest mögliche Weise erziehen. Auf das der eigene Ferrari als das oberste Wunschziel in der Liste persönlicher Real-Bestrebungen aufsteigen mag.

Forza Motorsport 4 - Präsentation

Der Online-Modus mit seinem 16-Spieler-Rennfeld wurde natürlich nicht vergessen und erfuhr ebenfalls ein paar dezente Erweiterungen, die sich vor allem im Rahmen der Racing-Clubs bemerkbar machen sollen. Wie das aussieht, wird man sehen, aber ein schöner Zug ist wie immer, dass Online gefahrene Rennen Erfahrungspunkte bringen, die für diesen, wie auch den Solo-Modus gezählt werden. Keine Runde wird umsonst gedreht. Selbst als Sechzehnter nimmt man noch ein paar Pünktchen mit nach Hause.

Ich liebte Forza 3 - und tue es immer noch. Aber ich konnte mich damals des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass die Serie noch nicht da angekommen ist, wo sie sein könnte. Dass ich mit diesem Gefühl richtig liegen dürfte, zeigt der Ausblick auf Forza 4. Nicht nur, dass die Optik noch mal einen Sprung schaffte und das Spiel sich an die visuelle Spitze des derzeit Verfügbaren setzen wird - einfach gesagt: Meine Fresse, ist das ein bildschönes Spiel! -, auch die Erweiterung des Showrooms, weg von reinen Statistiken und Motor-Porn hin zu einem ausgewachsenen Spielmodus mit eigenen Reizen, zeigt, dass noch Potential brachlag.

Kinect und Fahrhilfen werden ein paar neue Fans heranholen oder Gelegenheitsrasern die Hand am Lenkrad führen, aber die eigentliche Zielgruppe wird sich im Rahmen der Bewegungskamera wohl eher über das Headtracking in der Cockpitansicht und die überarbeite Physik freuen. Nach drei Erfolgen ist es nicht erstaunlich, dass Turn 10 an einem weiteren guten Rennspiel arbeitet. Wie viel Verbesserungsspielraum sie an ihrem schon herausragenden Vorgänger gefunden haben, schon. Da muss man sich einfach den mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit möglichen Kommentar "Das Beste Rennspiel aller Zeiten" im Herbst sparen. Schließlich kommt ja irgendwann Forza 5.

Forza Motorsport 4 soll am 14. Oktober für die Xbox 360 erscheinen.

Schon gelesen?